Samstag, 31. Oktober 2015

Die nächste längere Strecke...

Gestern Abend sind wir wieder auf Porto Santo angekommen.
Heike und Herwig ( Worlddancer 2) haben gut auf Lili aufgepasst und jetzt bereiten wir die Überfahrt nach La Graciosa vor. Wir wollen heute Mittag los und hoffen die 260sm in 2 Tagen zu schaffen.
Eigentlich haben wir ein gutes Wetterfenster mit moderatem Nordwind vor uns. Der einzige Vermuthstropfen ist die fast 4m Hohe alte Welle der letzten Tage. Mal sehen, wie Britta die überstehen wird?
Gestern Abend sind wir wieder mit der Fähre von Madeira uf Porto Santo angekommen. Auf Lili ist alles OK und Heike und Herwig  von Worlddancer 2 haben gut aufgepasst.
Heute wollen wir Richtung La Graciosa/Lanzarote aufbrechen. Wir haben ein gutes Wetterfenster mit moderatem nördlichem Wind vor uns und hoffen die Strecke in 2 Tagen zu segeln. Einziger Vermutstropfen ist die fast 4 m hohe Welle, die sich in den vergangenen Tagen aufgebaut hat. Wir sind gespannt, wie Britta damit zurecht kommt?

Für Segler/innen und andere Interssierte habe ich etwas über Technik und Ausrüstung geschrieben:
Das kann euch vielleicht die Zeit vertreiben, bis es dann auch wieder Fotos an dieser Stelle gibt.

Wir denken häufig über Zweckmäßigkeit und vielleicht nicht so optimale Ausrüstung nach.
Gern lassen wir euch an unseren Gedanken teilhaben. Unstrukturiert und wie es mir gerade einfällt, mag es mach eine/n Segler/in inspirieren.

Das wichtigste ( natürlich nicht ernst gemeint, aber einfach klasse...).
Sind 220v Steckdosen in der Pantry und im Salon. Die haben wir leider nicht, bei uns liegen im Hafen überall Verlängerungskabel rum. Dazu eine Elektrokochgelegenheit mit 2 Platten- kann man hier überall kaufen. Das spart seeehr viel Gas und hinterherlaufen um deutsche Flaschen füllen zu können. 
Der elektrische Wasserkocher mit max 1000 Watt bedient das gleiche Thema.
Eine Wifi-Antenne für den PC ist auch super. Aber nicht die von Alfa. Da sind schon 2 ausgefallen- taugen nix!
Eine Windsteueranlage ist für uns ein Muss. Die Elektronik an Bord ist anfällig und die Hydrovane geht fast immer. Wenn man am Heck eine mittige Montage realisieren kann, ist die Windpilot auch prima. Bei uns ging nur offcenter- da geht nur Hydrovane von Tom Logisch.
Vorsicht mit der langen Windfahne, bei uns passt nur die kurze, Stubby Vane.
Anker/winch und Kette ist natürlich klar! Wir haben einen 20 Kg Rocnar Anker und sind damit sehr zufrieden.
Segeltechnisch haben wir ein optionales Kutterstag mit Genoa4 und Sturmfock auf Stagreitern. 
Als Material ist Hydranet/Segelwerkstatt Stade für uns die erste Wahl.
Für die Erdung der Kurzwellen-Funkanlage haben wir bei Fa. Drahtdriller in Freiburg unbehandeltes Cu-Fliegengitter gekauft und im Heck mit weißem Sikaflex eingeklebt. Die Patches habe ich an den Schnittflächen (Kette und Schuß) verlötet und dann mit Kabel verbunden und dann zum Antennentuner verlegt. Geht super und kostet kaum 100€.
Eine 7,5m lange Peitschenantenne funktioniert gut und sorgt auch schon mal für Ansprache unter Funkern.
 Unser Bugstrahlruder ist mit angebauter Hydrovane bei Hafenmanövern sehr hilfreich, weil der Wendekreis sich erheblich verschlechtert. Das möchten wir trotz unseres eher wendigen Schiffes, nicht mehr missen.

Welche Vormwindsegel sind eine wichtige Frage, die wir noch nicht wirklich für uns gelöst haben. Vielleicht Genoa und Kutterfock ausbäumen.
Tagsüber fahren wir Spi im Bergeschlauch oder Genacker auf einem Topdownfurler von Selden (super einfach). Zurzeit versuchen wir zwei gleich große Vorsegel auf der Rollanlage.... Mal sehen, ob das geht. 
Ein schlagender Großbaum geht auf Dauer gar nicht. Und unser Rigg ist im Seegang echt laut.....
Oropax macht schlafen unter Deck erst möglich- ohne geht es bei uns nicht.
Und unsere Beansacks-kleine Sitzsäcke, gefüllt mit Styroporkugeln, helfen im Seegang draußen und drinnen und stabilisieren unglaublich.
Die geben wir nicht mehr her.
Unser Trinkwasser nehmen wir aus unserem Tank. Das ist bis jetzt (auf Porto Santo) immer noch ok, dank unseres Aktivkohle Wasserfilters, den wir direkt vor dem Kaltwasserhahn unter der Spüle montiert haben. Alle 3-4 Monate wechseln wir die Filterkartusche.
So, mehr fällt mir zur Bootstechnik im Moment nicht ein.
Eigentlich ist soweit alles gut...

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Madeira

Wir sind seit gestern Abend auf Madeira.
Mit der Fähre von Porto Santo nach Funchal.
Kathrin und David von der "Iris" haben uns begleitet und die Beiden wollen nun eine Woche hier wandern.  Das Schweitzer Käsefondue am Vorabend bei Ihnen an Bord war über alle Maßen lecker und nachhaltig.
Wir sind nur zwei Tage hier auf Madeira und haben heute mit einem Motorroller einen Teil der Insel erkundet. Zu Brittas Entsetzen ist der Motortoller nicht nur mit Motor gerollt, sondern auch gefahren....
Das war eine flotte Fahrt! Zunächst zur Marina Quinta do Lorde, wo wir uns ein Päckchen haben hinschicken lassen. Das war aber nicht da und wir wollten schon unverrichteter Dinge wieder zurück nach Funchal fahren. Aber die total nette Frau in der Marinareception hat dann hinter meinerm Paket in halb Portugal hinterher telefoniert und uns dann in die Captain's Bar geschickt. Gut eine Stunde später hatte ich meine Brille mit neuen Gläsern auf dem Tisch liegen. Echt super! Die Marina ist gleichzeitig TO Stützpunkt. Hier hat sich wieder mal gezeigt dass die Hilfe vor Ort super funktioniert. Quinta do Lorde ist ein Hafen mit einer tollen Infrastruktur. Leider irgendwo im Nirgendwo. Wer Madeira erkunden will ist dort unbedingt auf ein Auto angewiesen und dann immer noch weit ab vom Geschehen. Der Hafen in Funchal hat nur sehr beschränkte Liegeplätze für Gastlieger. Wenn man zu den Glücklichen zählt kann man von hier aus die Insel gut erkunden.
Funchal hat sich in den letzten Jahren sehr verändert.
Es ist viel Beton hinzugekommen und der Tourismus ist noch ausgeprägter.
Aber dazu berichten wir dann vom Laptop aus mit Bildern.
Leider haben wir nur zwei Tage eingeplant.  Das ist viel kurz. Samstag soll Nordwind kommen der uns in Richtung Kanaren schiebt. Das wollen wir nutzen um mit der vorbereiteten Passatbesegelung   los zu fahren. Dazu haben wir zwei Vorsegel gleicher Größe auf die Rollfockeinrichtung gezogen, die wir dann vorm Wind mit zwei Spinnakerbäumen ausbäumen können. Mal sehen, wie das geht?


Montag, 26. Oktober 2015

Im Süden?



Dass es passieren würde war klar und ist unausweichlich. Ich habe Sie gesehen. Etwa 6-8 cm lang, braun, flink, lichtscheu mit festem Panzer. Eine Kakerlake……am Steg.
Aber wir sind nicht unvorbereitet. Schon vor Wochen haben wir uns mit Spray und Kakerlaken-Fallen ausgerüstet. Das Angebot in den Supermärkten ist reichhaltig und lässt auf großen Bedarf schließen. Was mich nicht unbedingt beruhigt. Die Tipps der erfahrenen Yachties sind vielfältig. Für jeden Tipp bin ich dankbar und alles was das Internet an Informationen zur Kakerlakenbekämpfung zu bieten hat, wird in Betracht gezogen. Jens befürchtet schon, dass wir durch die ausgebrachten Kampfstoffe selbst Schaden nehmen könnten, noch bevor eines dieser Tiere es geschafft hat an Bord zu kommen. Ich bin eher die Verfechterin der Prävention. So haben wir uns noch mal reichlich mit Tupperdosen eingedeckt, damit alle Lebensmittel an Bord luftdicht und fest verpackt werden können. Unsere Straßenschuhe stehen ab sofort nur noch am Steg und Obst und Gemüse werden, nachdem die Verpackung beseitigt wurde, gewaschen und genau inspiziert. Die Kakerlaken-Fallen sind verteilt, die Sprühdose für den akuten Fall steht bereit.
Nun sind wir den zweiten Tag auf Porto Santo.

 
Wir haben uns die Insel viel kleiner vorgestellt. Die Ansteuerung war schon sehr beeindruckend. Die Farben und Formen der Berge, von ockergelb bis rostrot, überzogen mit einem kleinen grünen Schimmer, zeigen eine ungeahnte Vielfältigkeit. Die Südseite der Insel besticht durch den wunderschönen, kilometerlangen Sandstrand. Und nicht zuletzt das Wasser. Jetzt weiß ich was der Begriff „Blau-Wasser-segeln“ bedeutet. Das Wasser ist blau, so blau wie Tinte und doch klar wie Kristall. Zum Strand hin wird es dann smaragdgrün. Und das Beste, ist die Wassertemperatur. 26 Grad!!!
Endlich können auch wir mal ins Wasser ohne das Gefühl zu haben in ein Saunatauchbecken zu steigen.
Wir haben Ende Oktober. Das macht sich an der Anzahl der Schiffe im Hafen bemerkbar. Jetzt kommen noch einige Nachzügler auf dem Weg in den Süden. Das Wetter verändert sich, es wird regnerischer und windiger. Wir haben das Gefühl, dass die Sonne, der Sommer und die Segelgemeinschaft uns ein gutes Stück voraus sind. So haben wir uns entschieden mit der Fähre nach Madeira zu fahren, dort für 2-3 Tage ein Hotel zu beziehen und dann „ Madeira kompakt“ zu machen. Dort können auch die unterwegs entstandenen Verletzungen auskuriert werden. Jens hat sich beim Kaffee kochen gleich am 2. Tag unserer schaukeligen Überfahrt die Hand verbrüht. Somit ist an Küchenarbeit an Bord nicht mehr zu denken.










 Da werden wir das Frühstücksbuffet im Hotel besonders genießen. Vorher sind wir aber noch bei Kathrin und David, zwei Schweizern, zum Käsefondue auf SY "Iris" eingeladen. Da sind die Erwartungen natürlich genau so groß, wie die Vorfreude ;-))

Sonntag, 25. Oktober 2015

Wir sind gestern auf Porto Santo angekommen. 470sm (ca. 900km) in 94 Std. Davon mussten wir 15 Std motoren. Fünf Stunden weil wir glaubten wir wären in einem riesigen Gewittergebiet-taghelle Blitze-wir auf Sturm gepolt....aber es war ein seltenes Naturschauspiel-ohne Donner, ohne Wind, ohne Regen bei klarem Sternenhimmel. Davon wurde uns jetzt auf Porto Santo erzählt und es gibt wohl auch Filme auf Youtube.


Zwei Tage hatten wir recht viel Wind und Britta wollten keine Seebeinchen wachsen. Sie war sehr seekrank. Die Fische wurden wieder nicht gefangen sondern gepflegt. Nach 2 Tagen wurden Wind und vor allem die Wellen moderater und Britta ging es richtig gut.


 Zwischen 2,5 und 11 Kn war segeltechnisch Alles dabei.
Spi rauf und runter, Genacker rauf und runter und viel Welle-eigentlich mindestens zwei Tage die kein Mensch braucht. Die wirklichen Probleme eines guten Langfahrtenschiffes sind bei Welle und zu wenig Wind von hinten. Tagsüber konnten wir mit dem Spinnaker gut damit umgehen. Nachts wollten wir keine großen Segel und dann wird es schwierig das Schiff in Fahrt zu halten. Die Schaukelei belastet nicht nur die Crew, sondern auch das Schiff. Nachts hing dann plötzlich der Baum nur noch am Segel und nicht mehr am Mast. Dann "alle "Mann" an Deck und große Reparatur.... Das sind dann endlich mal Momente, in denen keiner von uns müde war....

Am vierten Tag kommt dann langsam Porto Santo näher. wir segeln ohne Fock vorm Wind langsam und geniessen die Ruhe und das Ankommen bei einem guten Frühstück.



Fazit unserer bisher längsten Segelreise:  Es gibt schon die ein oder andere Härte im Müßiggang.

 Jetzt, bei  Kaffee und Kuchen, in der Kneipe sieht alles wieder rosarot aus ;-)) und wir werden erst einmal Porto Santo entdecken.

Montag, 19. Oktober 2015

Der starke Wind......

Die Hühnersuppe war es.!!! Wir sind wieder auf dem Weg der Besserung, fast gesund. Die Quarantäne ist aufgehoben. Dazu gibt es die Meerwasserinhalation gratis.Was will man mehr.

Der Wind hat nicht nur die Wellen über unsere Kaimauer getrieben....
Sondern im Nachbarhafen Cascais, wo Bobby mit seiner "Karolina" liegt, hat Nachts im Sturm dann schon mal ein Ankerlicht über die Hafenmole gelugt. Das gehörte da definitiv nicht hin und bei näherer Betrachtung wurde daraus die "Tokio Spirit", ein ausgewachsener Tanker, der sich vom Anker losgerissen hatte und zunächst mal direkt auf den Hafen zu trieb.
Nachts trieb die Tokio Spirit an der Hafenmauer entlang, bis sie in Verlängerung der Hafenmole zum Erleigen kam. Großes Kino!!!


Am nächsten Tag ließen die Wellen nach und sieben kleine Schlepper haben das Schiff wieder ins tiefe Wasser ziehen können. Glück gehabt.
Interessant war der Funkverkehr:
Ne, der russische Kapitän wollte keine Schleppleinen vom Schlepper. Also wenn er überhaupt frei geschleppt werden wollte, dann nur mit eigenen Leinen.....
Das gab schon ein schönes Bild über den Ablauf solcher Unfälle und warum es meistens zu den schlimmsten Entwicklungen kommt. Hier war es Glück, dass das Sciff leer und kaum Wellen in der Flussmündung des Tejo aufliefen.
Morgen ist das Tief weit genug abgezogen und wir werden gegen Mittag nach Porto Santo, der Badeinsel von Madeira, aufbrechen. Dazu werden wir vermutlich 4 Tage brauchen. Unsere bisher längste Seestrecke.
Wir treffen Vorbereitungen als würden wir Wochen unterwegs sein. Einkaufen, alles was man so braucht um immer genug von allem zu haben.  Schon mal vorkochen, man weiß ja nicht wie das unterwegs  mit der Küchenarbeit wird.
Die Angel samt Ausrüstung startklar machen, denn wir rechnen mit dem nächsten großen Fang.
Wir freuen uns wieder los zu fahren um Neues zu erleben.
Aber wieder mal müssem wir Abschied nehmen. Gestern haben wir uns von Bobby verabschiedet, der mit seiner Karolina noch einige Zeit hier bleibt. Wir hatten eine sehr schöne Zeit miteinander. Es fällt uns schwer Adieu zu sagen. Wir hoffen sehr, dass sich unsere Wege wieder kreuzen und wir ein Stück der Reise gemeinsam fortsetzten können. 











Samstag, 17. Oktober 2015

Quarantäne in Lissabon

Wir sind kurz davor die gelbe Flagge zu setzten. Alleine das heftige, anfallsartige Husten könnte Aussenstehende auf die Idee kommen lassen hier wäre die Tuberkulose ausgebrochen. Auch wenn das Wetter gut und uns der Wind wohlgesonnen wäre, wäre an Weiterreise nicht zu denken. So kommt es, dass wir mit den herrschenden Wetterbedingungen ganz zufrieden sind. Heute Nacht hat uns zweimal die Wetterstation mit dem Hinweis einer Sturmwarnung geweckt. Jedesmal wenn in einem bestimmten Zeitraum der Luftdruck zu stark abfällt, gibt es einen akustischen Alarm. Und das zweimal kurz hintereinander lässt erahnen was sich am Himmel zusammenbraut.
Der Druckabfall binnen 12 Stunden
Das ist die aktuelle Windsituation.












Wir verstauen alles an seinen Platz, machen sozusagen sturmfest, halten die Kaffeetasse in der Hand und lassen nichts aus dem Auge. Für mich ist das wieder einmal die Möglichkeit mich an die Schiffsbewegungen zu gewöhnen und der kommenden Seekrankheit schon mal vorzubeugen. Das Desensibilisierungsprogramm gibt's auch im Hafen-Super!
49kn Windgeschwindigkeit, das sind in Böen 10 Bft im sicheren Hafen!













Wir machen es uns mit einer warmen Hühnersuppe, Nasentropfen, Salben und allem was die Bordapotheke so hergibt gemütlich und hoffen auf baldige Genesung und besseres Wetter.
An dieser Stelle möchten wir bei allen Freunden, Bekannten und Familie für die uns in der letzten Woche zu Hause zuteil gewordenen Worte, Umarmungen, Hilfe und Anteilnahme ganz herzlich Danke sagen. Ihr habt uns fühlen lassen, wie wichtig gerade in schwierigen Zeiten dieser Zusammenhalt ist.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Warten....

Nun sitzen wir in Hamburg am Flughafen und warten auf unseren Rückflug nach Lissabon.
Ich lag zu Hause 4 Tage stramm mit Grippe im Bett und kam zur Beisetzung meiner Mutter gerade einigermaßen wieder auf die Beine. Es war eine würdevolle und schöne Abschiednahme, die uns immer in Erinnerung bleiben wird.
Prompt zur Rückreise zeigt Britta nun auch die ersten Symtome der von mir angeschleppten Infektion.
Da der Wetterbericht sowieso keinen guten Reisewind für uns prognostiziert, werden wir also noch etwas in Lissabon bleiben und auf vollständige Genesung und besseren Wind warten.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

umplanen....

Nicht nur die Stadt Lissbon ist prächtig, sondern auch die Gegend um unseren Hafen (Oeiras) herum gehört zu den reichsten gegenden Portugals. Besonders die moderne Architektur in Museen und öffentlichen Gebäuden ist wohl nahezu einmalig. Wo gibt es mehr Museen in wunderbaren, neuen Gebäuden als in Lissabon? Unten sieht man das Champalimaud Center for the unknown. Der reichste Portugiese, Herr Champalimaud, hat die Stiftung der pharmazeutischen Grundlagenforschung geweiht und die Gebäude wegen ihrer besonderen Architektur auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein Geld hat er übrigens mit Zement und Bankhäusern verdient.
Daneben gibt es unmengen an baulichen Zeitzeugen vergangener reicher Zeiten.



 Aufgrund einer Wetterstörung konnten wir bisher nicht nach Madeira/Porto Santo aufbrechen und dass war gut so. Leider hatten wir gestern einen Trauerfall in der Familie und wir werden morgen wieder für eine Woche nach Hause fliegen.












Sonntag, 4. Oktober 2015

Lissabon und die Insider Tips

Nun sind wir schon seit einer Woche in Lissabon. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Reiseführer raus und ja nichts von dem verpassen, was als lohnenswerter " Insider Tipp " beschrieben ist. Davon gibt es viele. Die Kunst ist jetzt die Sehenswürdigkeiten mit den Insider Restaurants so zu verbinden, dass man zur richtigen Zeit am " Insider Cafe " ist um danach am ach so interessanten Aussichtspunkt zu sein, bevor man sich auf die Suche nach dem Geheimtip des besten Fischrestaurants Lissabons begibt.
Die interessanten Märkte gibt es ja auch nur zu bestimmten Tagen. Da kann man ungefähr erahnen wieviel Engagement in so einer Planung steckt. Die erste Tour, sozusagen zur allgemeinen Orientierung machen wir mit dem Fahrrad. Bewegung schadet ja nicht. Leider hat Lissabon das Fahrradfahren noch nicht entdeckt. Außer zu ganz sportlichen Zwecken. Dementsprechend ist die Infrastruktur Fahrradweg einfach nicht vorhanden. Das merken wir aber erst nach den ersten 5 km, denn bis dahin kann man noch schön an der Uferpromennade entlang fahren. Todesmutig legen wir die restlichen 11km auf der 4 spurigen Strasse zurück.
Erschöpft angekommen, werfen wir für heute unsere Planung mit den Highlights und dazugehörigen Insider Tips über den Haufen.
Wir lassen uns nicht entmutigen und nehmen am nächsten Tag die Bahn, die uns bis in das Zentrum bringt. Bewaffnet mit Fotoapparat, Reiseführer und Tourenplanung starten wir zur nächsten Tour. Allerdings hat uns keiner gesagt, dass Lissabon die Stadt der 7 Hügel ist. Steigungen von 16 % sind hier keine Besonderheit.
Dafür gibt es, wieder ein Highlight, die Elevadoren, die einen bequem noch oben bringen könnten !!!
 Nicht dass wir dem Transportmittel von 1884 nicht zu trauen uns neben 50 anderen Menschen  auch noch zu transportieren, nein, wir sind doch sportlich und finden, dass kann man auch laufen.
So können wir uns ein Bild von Lissabon machen inclusive der Ecken die von den restlichen Touristen weniger aufgesucht werden.
Es versteht sich fast von selbst, dass wir zu den Insider Tips zum Thema " Am Abend " noch nicht  sagen können, da das Nachtleben hier erst gegen 2:00 beginnt. Dafür kommen wir dann gerne noch mal wieder.
Wir sind begeistert von Lissabon. Es ist eine großzügig angelegte Stadt mit vielen Grünflächen, Parks und besonders lauschigen Aussichtsplätzen. Die Stadtsanierung wird voran getrieben, wir haben den Eindruck die Stadt ist jung und im Aufbau.
Der Blick über den Tejo ist beeindruckend. Jens geht das Herz auf, wenn er die alten Hamburger Hafenfähren sieht mit denen er als Kind schon gefahren ist.
Außer dem Namen hat sich äußerlich nichts geändert. Aus St. Pauli ist einfach S. Paulus geworden.
 Auch hier gibt es Straßenverkäufer, die alles möglich anbieten. Zwar werden immer noch Handtaschen und Hüte verkauft, der Hit allerdings sind die Halterungen für Smartphone, die Selfies-Sticks.
Normalerweise wird jeder Tourist irgendwann angesprochen. Nur wir nicht. Wir fragen uns an was das liegen mag. Sind wir für Selfie-Sticks zu alt??? für Handtaschen zu schlunzig gekleidet???, für Hüte zu wenig modern??? oder ist es etwa unser gesamtes Erscheinungsbild. Nicht dass wir uns Sorgen machen, wundern tut es uns dennoch.