Montag, 7. März 2016

Rückblick



Seit zwei Tagen sind wir an einem großen Ziel unserer Reise angekommen. Jetzt schaue ich zurück und lasse die Zeit noch einmal an mir vorbei ziehen. Was hatte ich mir vorgestellt, was hatte ich erwartet. Das ist gar nicht einfach zu beantworten. Ich hatte kein Bild von der Situation 14 Tage und Nächte nur von Wasser und Horizont umgeben zu sein. Es war zu erwarten, dass wir viel Zeit haben werden um zu lesen, um unseren Gedanken nach zu hängen, die Stille zu erfahren und auch auszuhalten, um mit sich selber zu reden und Vergangenes an sich vorbei streifen zu lassen.  Auch hatte ich vor in den langen Nächten endlich den Mann im Mond zu sehen, von denen erfahrene Langstreckensegler sagen, er würde irgendwann, wenn man die Stille der Nacht genießen kann, auftauchen. Zu letzterem muss ich sagen, ich habe es immer noch nicht geschafft den Mondmann zu sehen, wahrscheinlich bin ich dazu noch viel zu viel Anfänger. Die dunklen Nächte allein an Deck fand ich eher gespenstisch. Ich war immer froh wenn Jens mich abgelöst hat.

Zeit zu lesen hatte ich so viel wie noch nie in meinem Leben. Ich war erstaunt wieviel Bücher am Ende gelesen waren. Nach ein paar Tagen konnte ich dann auch die Stille um mich rum genießen und den Gedanken freien Lauf lassen. Was die Zeit betrifft, so war es manchmal so, dass wir erstaunt waren, dass die Sonne schon wieder am Untergehen war. Die Tage sind nur so dahingeflogen.

Ich war froh, dass der Wettergott es mit uns so gut gemeint hat und uns beständiges Wetter geschickt hat. Es gab nicht einmal die Situation, dass wir Sorgen hätten haben müssen. Und mit Jens habe ich den besten Skipper den man sich nur wünschen kann. Auch ist er nicht müde geworden mich mit meiner dauerhaften Übelkeit zu ermuntern und auf zu heitern.

Wir haben es zusammen geschafft. Für uns war es die weiteste Strecke die wir am Stück auf dem Wasser waren, ein großes Erlebnis. Glücklich, gesund und wohlbehalten am Ziel angekommen zu sein

Schön waren auch die E Mails die uns unterwegs erreicht haben und zu wissen dass viele liebe Menschen uns in Gedanken begleiten. Dafür möchten wir ganz herzlich Danke sagen. Es liegt ja immer die Frage auf den Lippen, würde man so etwas noch mal machen. Das lässt sich schwer beantworten. Das was uns hier jetzt begegnet ist für uns einmalig. Das hätten wir sonst nie sehen können. Dafür würde ich es wieder tun. Aber der Weg zu einer begeisterten Langstreckenseglerin ist noch weit.

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