Montag, 27. Februar 2017

27.02.2017 Virgin Gorda / BVI´s

Nachdem wir morgens um 03:00 die Bucht von Grand Case auf St. Martin gemeinsam mit `Murada` Richtung Virgin Gorda verlassen hatten, erwartete uns zunächst mal wieder eine laue Restnacht auf See. Britta hatte sich noch ein wenig hingelegt und ich hatte den Sternenhimmel für mich allein. Das ist wirklich toll, bei 25 Grad Lufttemperatur und vielleicht 12 kn Wind mit Minimalbekleidung durch die Nacht zu gleiten. Nachts segeln kann hier ziemlich dunkel sein, verliert aber allein schon wegen der angenehmen Temperaturen völlig seine Schrecken. Das ist mit Nordseesegeln nicht vergleichbar.

Dumm nur, dass wir nach einigen Meilen aus der Abdeckung der Insel heraus kamen und die Atlantikwelle voll zuschlug. Jetzt war der Wind, weil von hinten kommend, kaum noch ausreichend unsere Segel stabil stehen zu lassen..... Zum Glück haben wir ein vergleichsweise leichtes Schiff und brauchten den Motor nicht zur Hilfe zu nehmen. Nach dem wunderschönen Sonnenaufgang nahm der Wind dann im Verlauf des Tages zu und brachte uns rechtzeitig zum Kaffee nach Virgin Gorda.

Die BVI´s sind das Ferienparadies der amerikanischen Segler und Charterer. Es gibt unendlich viele Ankerbuchten, die wir in den nächsten 3 Wochen entdecken wollen. Hier schon mal ein paar erste Eindrücke.


Samstag, 25. Februar 2017

25.02.2017 doch noch was Schönes in St. Martin


Gleich einem gekrümmten Finger ragt eine kleine Felsgruppe um die nördlichste Bucht St. Maartens. Als wolle sie uns festhalten, um uns zu zeigen dass es doch noch schöne Ecken gibt. Grande Case ist die Bucht der Gastronomie. Ob Street Kitchen oder Sterneküche, man kann wählen. 


Bei den Gerüchen läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Und das jetzt, wo wir doch gerade für die nächste Woche eingekauft haben. Schade. Hätten wir doch das gewusst. Wieso hat der Finger uns nicht schon früher gewunken. In der Hoffnung auf gutes Internet nehmen wir in der ersten Reihe, Strandlage mit Swimmingpool und netter Atmosphäre Platz und bestellen ein Bier und ein Glas Wein. Mit 15 € sind wir dabei. 😳 Schön war es, aber wir essen besser zu Hause. 
Morgen passt der Wetterbericht so dass wir mit Muradas zusammen auf die BVI 's fahren.

Freitag, 24. Februar 2017

23.02.2017 St. Martin...

....brauchen wir wirklich nicht. Natürlich gibt es hier Island Waterworld und andere Schiffsausrüster. Es gibt Supermärkte und wir können unsere Wäsche waschen lassen. Damit ist aber für uns die Attraktivität der Insel schon beschrieben, zumindest im Vergleich mit anderen caribischen Reisezielen. Heute sind wir mit dem Bus auf die holländische Seite der Insel, nach Philipsburg gefahren. Was wir hier sehen, überschreitet das bisher gesehene bei weitem.

Über 20.000 Gäste flanieren täglich an der Promenade und durch die angrenzenden Straßen. Bar's, Restaurants und Geschäfte mit nutzlosen Sachen reihen sich gefühlt unendlich aneinander.
Überall werden wir angesprochen irgendetwas zu kaufen oder an irgendeiner Tour teilzunehmen.
Individualität und landestypische Elemente sind hier nicht (mehr) zu finden.
Sint Maarten besteht ja nun aus zwei Staaten. Im Süden Holland und im Norden Frankreich. Wir haben gehört, dass man wegen der Kosten nicht nach Holland gehen soll um ein zu klarieren, sonder nach Frankreich. Unser Ziel ist die Bay Oriental auf der Ostseite der Insel. Wir ankern vor der Ilet Pinel, einer kleinen unbewohnten Insel in der Bucht mit einer Strandbar, die tagsüber als ideale Partylocation für die Landtouristen dient. Strandliegen wie in Rimini,  dicht an dicht , Stehtische im Wasser, der Lobster für 60 US $  auf dem Grill.  Motorboote mit vier mal vierhundert (1600) PS  bringen die Partylöwen schon morgens zum Strand. Die PS -Stärke lässt ungefähr auf die Wattleistung der Lautsprecher schließen. Gute Laune den ganzen Tag. Mit Sonnenuntergang wird es ganz still, wie schön. Jetzt wird es langsam knapp mit unseren Vorräten. Wir brauchen dringend einen gut sortierten Supermarkt bevor wir weiter auf die BVI's fahren. Also auf in die Marigot Bay, wo alle hin fahren. Die Ankerbucht ist riesig, der Anker hält sofort. Um an Land zu kommen, muss man allerdings eine halbe Stunde bis zur Marina mit dem Dinghi fahren. Der Ort hat die besten Zeiten gesehen. Es ist eher schmutzig und der karibische Charme fehlt gänzlich. Ohne was zu sagen sind wir uns einig, wir wollen hier nicht bleiben. Vielleicht ist Philipsbourg im holländischen Teil ja schöner. Mit dem Buss ist man in 20 min dort. Eine Stadt, die nur aus Geschäften besteht. Hier versucht jeder mit allen Mitteln Kunden an zu locken. Jens entdeckt einen Mann mit einem Schild " Free Heiniken for just looking ".


Das ist doch eine Einladung, oder nicht. Jens ärgert sich, dass er uns auf das Schild aufmerksam gemacht hat, denn wir nehmen die Einladung doch gerne an. 🤗
Ein frisch gezapftes Bier im klimatisierten Laden, wunderbar. Jetzt noch im großen Carfour alles einkaufen was das Herz begehrt und die Reise kann weiter gehen. 

Mittwoch, 22. Februar 2017

21.02.2017 St. Barth nach Sint Maarten

Nun hatten wir nach der Hauptstadt Gustavia auch noch 2 Ankerbuchten. Die erste nicht einsam.
Die Crews der großen Motorboote lieferten ihre Waren am Strand an und dann kamen die Herrschaften....





Die zweite Bucht war da schon mehr nach unserem Geschmack. Auf der Ile Fourchue hatten wir zusammen mit Murada je eine gute Mooring in unmittelbarer Nähe des Schnorchelspots. Kristallklares Wasser! Nachts wurde es dann allerdings sehr ungemütlich. Gegen 01:00 Uhr drehte der Wind auf West und Böen über 30 kn schoben große Wellen in unsere beschauliche Bucht. Mooringleinen mussten verstärkt werden und Ankerwache war jetzt Plicht. Morgens dann fluchtartiger Aufbruch nach Sint Maarten. Jetzt liegen wir im Osten der Insel und genießen den nachmittäglichen Beat vom Strand. Alkoholische Getränke werden an Tischen im Wasser serviert.
Aber, so ein Glück! Um 17:00 ist der Zauber vorbei. Die Partyboote fahren nach Hause und wir haben die kleine Insel für uns. Schön!

Samstag, 18. Februar 2017

19.02.2017 St. Barth

Es könnte auch St.Tropez sein. Hier liegt eine Megayacht neben der anderen. 'Eclipse', unser Nachbar, Herr Abramowitsch, belegt zurzeit mit seinem Spielzeug Platz 2 der weltgrößten Motoryachten. Hubschrauber und U-Boot sind selbstverständlich. St. Barth ist steuerfrei. Das bedeutet, beim sehr gut sortierten Schiffsausrüster finden wir unerwartet preiswerte Angebote. Das gilt leider nicht für die Gastronomie. Da bleiben wir dann meist zum Essen an Bord. Die Angebote für die Damen sollen angeblich auch sehr günstig sein.


Es wird Zeit, dass wir wieder in eine traumhaft ruhige Ankerbucht kommen....

Freitag, 17. Februar 2017

17.02.2017 St. Kitts

St.Kitts ist dominiert von Kreuzfahrtschiffen. Bis zu fünf Kreuzfahrer können die Insel gleichzeitig besuchen. Bis zu acht Stockwerken reines Wohnen. Dazu kommen die Servicestockwerke und der Rumpf. Beim Zählen der Kabinen in der Längsreihe habe ich aufgehört, ich habe es nicht geschafft. Hinter dem Anleger wurde eine eigene Stadt gebaut. Mit Juweliergeschäften, Parfümerien und Elektrogeschäften, alles zollfrei. Taxifahrer versuchen mit einer unglaublichen Hartnäckigkeit ihr Geschäft zu machen. Auf jeden Fall ist es ein Geschäft für die Insel.  
Was gibt es noch?
- 5 US$ für das Dinghi Dock ( festmachen des Dinghis am Steg) inklusive mäßigem   
Internet, aber Benutzung der Duschen. Das war für mich allemal die 5$ wert.
- schöne Buchten im Süden wo man gut ankern und schnorcheln kann.
- sportliche Busfahrer, immer auf dem Weg zu neuen Geschwindigkeitsrekorden.
- ein Busfahrer, mit dem wir in Vorfeld den Preis nicht abgesprochen hatten. Da         wurden schnell mal wegen eines Umweges von der Busroute aus 5$ Bus 80$ Taxipreis. Das hat Jens mit seinem standhaftem Verhandlungsgeschick dann noch retten können. 
- die unfreundliche Dame im Immigrationsbüro, die keine Lust hatte uns einen Stempel zum ausklarieren zu geben. Mal sehen ob das im nächsten Hafen gut geht? Verpasst haben wir die " Ein Mann Seilbahn", die Passagiere mit bis zu 70 Stundenkilometer über den Regenwald sausen lässt. Das wäre sicherlich ein tolles Erlebnis gewesen.
St. Kitts ist eine quirlige Insel mit hupenden Bussen und geschäftigem Treiben. Nevis dagegen fein, beschaulich, freundlich mit der Langsamkeit der Karibik.


Es gibt noch so viel zu sehen, aber wir wollen weiter. Saba und Sint Eustatius wären die  nächsten Ziele. Steil abfallende Inseln , nicht ganz einfach anzulaufen, dafür aber tolle Tauch- und Schnorchelspots. 
Der Wetterbericht verspricht moderaten Wind aus NO, was bedeutet, dass wir im Westen der Insel gut geschützt liegen könnten. Also kaufen wir ordentlich ein, um die nächsten Tage keine Not zu leiden. Man weiß ja nie, wie das mit dem Einkaufen auf solch kleinen Miniinseln ist. Morgens geht es in aller Gemütlichkeit los. Nachdem wir St Kitts hinter uns gelassen haben, wundern wir uns, dass wir immer noch Wind und Welle aus SO haben. 20 sm später, die Mooringboje von St. Eustatius schon in Reichweite, wird uns klar, dass wir bei diesen Bedingungen nicht anlanden können. Die Wellen kamen aus allen Richtungen. Eine Fahrt mit dem Dinghi an Land wäre nicht denkbar gewesen und das Geschaukel im Schiff hatten wir die letzten Tage zur Genüge. Wir beschließen kurzerhand die 25 sm weiter nach St. Barth zu gehen. Der internationale Bekanntheitsgrad von St. Barth übersteigt bei Weitem die Größe von 25 Quadratkilometer. Sie verfügt über einige der begehrtesten Immobilien der Welt und wird "die Rivera der Karibik" genannt. Wenn das mal nicht genau das Richtige für uns ist. 
Da wo die Ankerbucht ist, sehen wir von Weitem ein Meer von Masten. Näher kommend scheint es, als ob kein Schlauchboot mehr Platz finden würde. Und dass immerhin bei Ankerliegegebühren von 8€  und Mooringgebühr  von 20€ pro Tag. Wir finden ein Plätzchen ganz knapp an der Fahrrinne und direkt unter der Einflugschneise zum nahe gelegenen Flughafen . Im 3 Minutentackt schweben die kleinen Flieger über uns vorbei. Morgen machen wir uns dann ein Bild von der hoch gelobten Insel. Da muss doch noch was sein, was alle so verzaubert.

Sonntag, 12. Februar 2017

12.02.2017 Montpelier Great House

Gestern hatten wir Brittas Geburtstag gefeiert. Nach einem kurzen Besuch im Botanischen Garten hatten wir zusammen mit Elvira und Alfons ein würdiges Festessen im Montpelier Great House.
Nevis bietet auch in kulinarischer Sicht etwas für jeden Anspruch. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist ein Besuch in der Heritage ( eine Ausstellung zum Leben und Wohnen auf Nevis von Zeiten der Sklaverei bis heute). Dazu passt dann Lunch im Golden Rock. Dieses Hotel/Restaurant wird von einer Deutschen mit ihrem Schweitzer Mann betrieben. Super! Wie auf den meisten karibischen Inseln fahren wir wieder Bus/Maxitaxi. Hier gibt es allerdings auch Sicherheitsgurte.

Da wir meistens zum Lunch unterwegs sind, ist das Gebotene durchaus noch preiswert.
Morgen geht es weiter nach St. Kitts, immerhin 6 sm.

Samstag, 11. Februar 2017

11.02.2017 Nevis im Badehaus

Beim genaueren durchlesen des Reiseführers habe ich es entdeckt. Die Möglichkeit auf Nevis, dieser kleinen und feinen Insel, Wellness zu machen. Hier soll es das erste luxuriöse Badehotel der Karibik gegeben haben. Heiße Thermalquellen von 39 bis 42 Grad. Die Vorstellung von dem was uns erwartet hat sich in meinem Kopf zu schönen Bildern zusammengesetzt. Jens rümpft nur die Nase und ist der Meinung er würde schon genug schwitzen, dazu brauchte er keine heißen Quellen. Elvira allerdings war sofort zu begeistern. Außerdem waren Alfons und Jens der Meinung sie hätten noch soooo viel am Schiff zu tun, dass sie gar keine Zeit hätten. Na ja wir wollten uns ja auch entspannen, als macht jeder das wonach ihm ist. Ich packe meine Tasche mit allem was man braucht. So ungefähr wie zu einem eintägigem Saunabesuch. Zu viert fahren wir zum 2 sm entfernten Dinghisteg. Die Männer machen sich auf den Weg ihre Arbeitsliste abzuarbeiten. Elvira und ich laufen zu dem Bade Haus. D.h wir finden gar kein Badehaus, sondern laufen über einen Schotterparkplatz, wo uns eine Frau anspricht, ob wir zu den Hot Springs wollen. Kurzes nicken und schon hatten wir ein weißes Gästetuch in der Hand und wurden zu einem überdachten Bassin geführt. Sie erklärt uns ganz freundlich, hier ist es 39 Grad dort 42. Umkleidekabinen ?????? Keine. Leider ist das ursprünglich luxuriöse Badehaus dem letzten Hurrikan zum Opfer gefallen. Also rein in den Badeanzug und schon ging es los. 


Mit einem großen Schöpflöffel wird erst das heiße Wasser über die Arme und den Rücken geschüttet. Und dabei immer eine Treppenstufe tiefer ins gefühlt kochende Wasser. Ein Zurück....... war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Selbst bei Elvira, die sich so gewehrt hat, da sie dachte der Verbrennung nahe zu sein, gab es kein Pardon. Ab ins Wasser und die nächsten 10 min durchhalten. Danach sollen alle körperlichen Gebrechen in Vergessenheit geraten.  Schweiß lief mir vom Gesicht. Mein Herzschlag hätte nachhen einem Marathon nicht schneller sein können. Immer auf der Hut, dass sich nichts überschlägt war an Unterhaltung nicht mehr zu denken. Frau Gnadenlos hat uns per Handzeichen zu verstehen gegeben, ab jetzt noch 3 min. Der Erschöpfung nahe, suchten wir den Liegestuhl. Wegen der Wellness.....aber nix. Kurz vor dem Kollaps lassen wir uns auf den Treppenstufen nieder und warten bei 30 Grad Außentemperatur bis wir abgekühlt sind. Jetzt wird es aber Zeit, jens und Alfons werden schon auf uns warten. Wir kommen zur Kneipe am Dinghi Steg und sehen erst einmal nur Bierflaschen auf dem Tisch. Jens strahlt über das ganze Gesicht, Alfons winkt, uns wird klar wie deren Nachmittag verlaufen ist. Wir lernen den Rest der fröhlichen, internationalen Runde kennen und sind überzeugt, so hat jeder einen netten Nachmittag verbracht.

Mittwoch, 8. Februar 2017

08.02.2017 Nevis bei kräftigem Wind

Barbuda hat uns ganz prima gefallen. Die Leute waren nett und die Insel vollkommen vom Tourismus   verschont. Damit geht einher, dass es sehr wenig zu kaufen gibt und die Naturbelassenheit der Insel den Charme ausmacht. Kilometerlange, menschenleere Strände und Türkises Wasser vorhin man auch schaut. 
Nach drei Tagen Barbuda gehen wir zusammen mit 'Murada' bei Sonnenaufgang Ankerauf. Der Wetterbericht sagte achterlichen Wind bis 24 kn voraus. Es kamen bis 34 kn. Bei diesem Wind waren die 56 Seemeilen bis Nevis schnell hinter uns gebracht. Super segeln bei viel Wind und großen Wellen. Lili surft dann schon mal mit über 12 kn die Wellenberge herunter. 
Hier auf Nevis gibt es wenig Strand und das Wasser ist auch bei relativ starkem Wind kristallklar. Wir liegen an einer Mooring auf 6-7m Wassertiefe und können den Grund klar sehen.
Nevis ist sauber, gut organisiert und freundlich. Für uns Segler ist das Einklarieren optimiert. Port Office, Immigration und Customs liegen direkt Tür an Tür. 

Leider müssen wir von unserer Mooring locker 2 Meilen mit dem Dinghi bis zum Dinghidock fahren. Mit unseren 2,5 PS kommt  da schon schnell mal der Wunsch nach einem starken Aussenborder auf. 



Montag, 6. Februar 2017

06.02.2017 Lili unterwegs nach Barbuda






Nach Jolly Harbour haben wir noch eine Nacht in der wunderschönen Deep Bay verbracht. In Jolly Harbour trafen wir Wei Lan und Uwe von " Sy Lanchen " wieder. Da gab es erst mal viel zu erzählen. Wie das immer so ist. Wo kommt ihr her, wo wollt ihr hin. Nach Barbuda wollen wir alle. Gehört haben wir von traumschönen Stränden und natürlich von der Fregatt-Vogel Kolonie, die man nicht verpassen sollte. 
Immerhin die zweit größte Weltweit nach der Population auf den Galapagos Inseln. Gesagt getan, am nächsten Tag soll es los gehen. Mit drei Booten auf gleichem Kurs, das riecht nach Regatta. Alfons reibt sich schon die Hände, Jens ist kurz davor die alte Genua gegen die Neue auszutauschen. Um 10:00 geht es los. 15 Kn bei halben Wind Kurs. Strahlender Sonnenschein und tiefblaues Wasser. Jeder steuert von Hand und lässt keine Unachtsamkeit zu. Da merkt man erst mal wieder,  wie anstrengend konzentriertes Segeln sein kann. Nach 1,5 Std am Steuer ist man erschöpft. Wir sind es nicht mehr gewohnt. 35 sm liegen vor uns. Alle drei Boote ziehen durch das Wasser. Segeln vom Feinsten. Nach 5 Std kommen wir im Abstand von jeweils einer Meile in Norden von Barbuda an.  Außer türkisblauem Wasser, weißem Strand und einem verlassenen Resort ist nichts zu sehen. Man hat den Eindruck, das ist die Filmkulisse für Robinson. Elvira rudert uns mit dem Dinghi an den Strand. Keine Menschenseele, außer einem Security Mann der das verlassene Resort als " Privat Property" verteidigt. Wir stehen etwas ratlos da, wie kommen wir von hier zu den Vögeln ??????? Im Revierführer   von Chris Doyle finden wir die Tel. Nr von Georg Jeffrey, der ein Wassertaxi betreibt und hier Tour Guide ist.
Wir rufen an und vereinbaren ein Treffen für den nächsten morgen 10:00.
Pünktlich holt George uns ab und zeigt erst einmal zu was ein 60 PS Außenborder fähig ist. Ich sage nur, dass war kurz vorm Fliegen. Dafür um so mehr Ruhe bei dem Beobachten der Vögel. Georg hat uns alles erklärt, blieb keine Antwort schuldig. Jeder der männlichen Vögel will der Schönste sein und zeigt alles was geht. Barbuda ist : Wenn ich die Augen schließe, sehe ich nur Blau. Blau über Blau- von Azur über Aquamarin bis Lapislazuli. Das Blau des Meeres ist mit silbernen Flecken gesprenkelt, das Blau des Meeres unendlich.




Donnerstag, 2. Februar 2017

02.02.2017 Immer noch Antigua

Jetzt allerdings zusammen mit "Muradas ", auf die wir schon länger gewartet haben. In der Freeman Bay vor English Harbour haben wir alle Sehenswürdigkeiten abgearbeitet. So auch Sonntags zum legendären Barbeque auf Shirly Hights, einem Aussichtspunkt auf dem Berg mit spektakulären Blick über die Insel. Vor dem Vergnügen steht erst einmal die Arbeit. Ein steiler Pfad führt uns durch eine steppenähnliche Landschaft. Meterhohe  Kakteen, riesige Agaven und stachelige Sträucher stehen im Kontrast zu dem sonst üppigem Regenwald, den wir bisher kennen. Oben angekommen kriecht einem schon der verführerische Duft von frisch gegrilltem Fleisch, eingehüllt in dicken Rauchschwaden entgegen. 


Eine Steel Drum Band klöppelt schwungvoll einen flotten Sound, der den Ein oder Anderen schon mal die Hüften schwingen lässt. Touristen aller Couleur finden sich zu hunderten ein. Wir verlassen vor Einbruch der Dunkelheit das Fest, um den Abstieg unfallfrei zu bewerkstelligen.



In der Bucht angekommen, hatte der Wind zugelegt, was zu Folge hatte, dass die Boote in alle Richtungen schwoiten, aber nicht alle zur gleichen Zeit in eine Richtung. So traf das eine Heck schon mal den anderen Bug. Fender wurden überall ausgebracht und der folgende Meinungsaustausch verlief schon mal etwas lauter. Amerikaner scheinen da besonders resistent zu sein. Hat man keine Lust sein Schiff zu verholen um Schäden am Nachbarschiff zu vermeiden, verlässt man eben das Schiff und wird nicht mehr gesehen. Kann der Andere doch sehen wie er mit dem Problem fertig wird. Am nächsten morgen jedoch,  kurz vor dem wach werden, ertönt ein Bugstrahlruder direkt neben uns und lässt uns wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett springen. Wir trauen unseren Augen nicht, als genau der ignorante Amerikaner jetzt unser Nachbar auf Tuchfühlung werden will.  An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Klaus für seine Einführung in das Thema, " wie vertreibe ich meinen Nebenlieger " . Zwei gewichtige Sätze und es hat funktioniert. Er hat seinen Anker wieder eingefahren und ist erst einmal verschwunden. 
Für uns war die Überlegung wie es weiter geht? Erst einmal weiter nach Jolly Harbour um dort einzukaufen, bevor wir nach Barbuda gehen. Jolly Harbour ist eine Retortenstadt mit dem Charme von einer Kleingartenkolonie. Nur hier hat man nicht den Gartenzwerg vor der Haustür, sondern je nach Gusto das Segel oder Motorboot im Vorgarten. Vom Ankerplatz bis zum Dinghidock fahren wir 1,5 km!!!!! Bei viel Wind eine nasse Angelegenheit. Da fehlen uns drei Pferdestärken an unserem Außenborder. Ein Highlight gibt es allerdings. Wir haben hier WeiLan und Uwe wieder getroffen. Zuletzt segelten wir 2015 zusammen von Cherbourg bis La Corunja. Bei Kaffee und Kuchen haben wir uns entschlossen alle zusammen weiter nach Barbuda zu segeln. Der Wind  soll für drei Tage etwas nachlassen, bevor es die nächste Woche wieder richtig bläst.