Freitag, 22. Juni 2018

22.06.2018 von Portimao nach Faro

Nachdem wir noch zwei schöne Tage mit Friedl und Kathi von der Fenua in Portimao verbracht haben, sind wir gestern bei Windstille 32 Meilen nach Faro motort. Entlang der wunderschönen Küste war das gar nicht langweilig.


Faro liegt hinter einem Gürtel bestehend aus vorgelagerten Sandbänken/Stränden und einer Salzwiesenlandschaft, wie sie eher an Norddeutschland als an den Süden erinnert. Hier haben wir noch eine Nacht extrem geschützt und ruhig geankert, bevor Lili heute morgen Punkt 10 Uhr mit Werftgeleit aus dem Wasser gehoben wurde.
 


Die Bootslagerung NAVE PEGOS, Lda. ist nicht nur prompt in der Beantwortung unserer E-Mails, sondern auch kompetent, extrem pünktlich und sympathisch. Auf dem Gelände kann jeder am Boot arbeiten, es ist zweckmäßig, sauber und aufgeräumt und die Schiffe stehen auf sehr guten Lagerböcken. Nach einer halben Stunde war Lili sicher verstaut, Tie-downs befestigt und am Strom angeschlossen. Im Büro arbeitet Joana, sie erklärt uns alles Wichtige und wir haben das Gefühl, besser als hier kann es für uns nicht sein. Die Leute machen ihren Job gerne. Den Bahnhof und den Flugplatz können wir vom Boot aus sehen.

Samstag, 16. Juni 2018

17.06.2018 mal wieder was Technisches

Zum Glück hatten wir bisher vergleichsweise wenig Technikprobleme. Das liegt sicher daran, dass wir ein nicht sehr altes Boot haben und es liegt besonders daran, dass wir nicht alles an Bord haben, was Langfahrtsegler sich so wünschen. Um nur einiges aufzuzählen, keinen Wassermacher, keinen Windgenerator, keinen Eisschrank, kein Rollgroßsegel....
Aber wir haben eine vier Jahre alte Ankerwinch. Sie ist komplett aus Niro und wirklich ein super Teil. Der ein oder die andere Leser/in wird bemerkt haben, dass wir früh angefangen haben unser Ankergeschirr gnadenlos zu belasten. Schon 2015 in der Nähe von Baiona haben wir mit Motorkraft den Anker ausgebrochen. Dabei riss das Entlastungsseil der Ankerwinch. Solche Situationen gab es öfters. Nun, ganz plötzlich haben wir Feuchtigkeit in der Vorschiffskoje. Das müsste akribisch untersucht werden..... Das Wasser kommt aus der Ankerwinsch, deren Motor im Schlafzimmer eigentlich warm und trocken sein sollte.
Bei einer Überlast ist ein Kugellagerring gebrochen und der abdichtende Simmerring hat das jetzt entstandene Wellenspiel nicht vertragen. Dann haben Salzwasser und Korrosion ihr zerstörendes Werk betrieben. Zum Glück ist die Winde innen nicht aus Alu. Die Reparatur ist einfach und Ersatzteile lieferbar. So gibt es dann doch immer was zu tun. 


Freitag, 15. Juni 2018

15.06.2018 Von Sines nach Lagos

Unsere zunächst letzte etwas längere Segelstrecke, 80 Seemeilen von Sines nach Lagos, liegt hinter uns.
Die Rundung des Cabo de São Vincente war noch etwas spannend. Vor dem Cap hatten wir 15 kn Wind mit moderater Welle, hinter dem Cap 30 kn Wind...Damit hatten wir nach dem Cap nicht mehr gerechnet aber ok...Jetzt sind wir in Lagos und genießen das Touristenleben. Wir werden in kleinen Etappen nach Faro weiter segeln und dann am 22.06. Lili dort an Land stellen. Dann ist erstmal Schluss mit diesem Blog. Eigentlich schade, weil wir uns immer sehr freuen, wenn wir sehen, wie viele Menschen aus vielen Ländern unsere Seite immer wieder aufrufen. Zur Zeit sind es täglich deutlich über 100 Klicks und in Summe wurde unser Blog bis heute 56.000 mal aufgerufen. Vielen Dank für euer Interesse. Immer, wenn wir an Bord sind, werden wir weiter schreiben und der nächste größere Reiseabschnitt beginnt im Frühjahr 2019 und soll uns über die Balearen, Sardinien, Korsika und Sizilien nach Griechenland führen.
 
 
 


Mittwoch, 13. Juni 2018

12.06.2018 Der Kreis ist geschlossen

Nun sind die letzten Meilen auch geschafft. Wir sind in Sines, etwa 50 Meilen südlich von Lissabon.  Nach etwa 12.000 sm sind wir dort angekommen, wo wir vor drei Jahren los gefahren sind. 
Ich kann es nicht in Worte fassen, was es für uns bedeutet diese Reise mit all seinen Erlebnissen, neuen Freunden, Bekanntschaften, atemberaubenden Momenten, Bildern, Zweisamkeit und ab und an Heimweh vollendet zu haben. Es war eine wundervolle Reise, die jede Seemeile wert war. Die Bilder, Menschen, Momente behalten wir in unserem Herzen. Schön zu wissen,  dass man zu jeder Zeit darauf zurück greifen kann.
Es gab Momente wo mir das Leben an Bord doch etwas zu rudimentär war. Immer auf der Suche nach Wasser und die damit verbundene Einschränkung bei dem Wasserverbrauch. Die Vorstellung einer ausgiebigen Dusche schien so manches Mal unerreichbar. Obwohl wir seit zwei Jahren unsere Wäsche nur kalt waschen konnten, sehen wir immer noch manierlich aus. Die Versorgungslage war sehr unterschiedlich. Konnten wir in manchen Ländern nicht immer alles kaufen, wollten wir auf den Bahamas und Bermuda nicht alles bezahlen. Gerade dort ist es uns nicht entgangen, was es bedeutet zu den Wohlhabenden dieser Welt zu gehören.  Gerade in der Karibik hat Deutschland eine sehr hohe Reputation. Die Menschen sind politisch interessiert und gut informiert. Die Namen unserer Nationalelf sind weltweit bekannt. Leider ist das Verständnis für die Umwelt dort meist um so weniger ausgeprägt. 
Nach drei Jahren war es jetzt für uns genug. Wir wollen näher zur Familie, zu den lieben alten Freunden und wieder zurück nach Europa. Dazu kommt natürlich, dass es hier auch noch so viel zu sehen gibt, was wir noch nicht kennen. 
Unsere Rückreise stand unter einem guten Stern. Nicht zuletzt durch die gute Wetterplanung. Wir hatten kein schweres Wetter. Alle Befürchtungen sind nicht eingetroffen. Trotzdem war es eine lange Reise, bei der uns schon mal die Luft ausging. Es gab Momente (oder Tage) wo wir einfach keine Lust mehr auf das ständige Geschaukel hatten. Nur noch ankommen. Und das sind wir jetzt. Jens hat sein Möglichstes getan um unsere Ideen und Vorstellungen von dieser Reise Realität werden zu lassen. Jetzt bringen wir Lili noch an die Algarve, um dort einen Sommerliegeplatz für sie zu suchen. Bis Oktober feiern wir dann zwei Hochzeiten, Taufen und große Geburtstage in der Familie. Wir freuen uns wieder nach Hause zu kommen. Unser nächstes Reiseziel ist im nächsten Jahr das Mittelmeer. Kenner behaupten, dass die Griechische Ägäis eines der schönsten Segel-Reisziele weltweit sein soll. Also nichts wie hin.

Dienstag, 12. Juni 2018

12.06.2018 6ter und letzter Tag unserer Atlantiküberquerung

0235 Uhr UTC und noch 80 Meilen bis Sines am Portugiesischen Festland. Eben haben wir das zweite Reff ins Großsegel eingebunden. Je weiter wir uns dem Festland nähern, desto weiter dreht der Wind auf Nord und er nimmt zu. Wir erwarten keinen Starkwind aber über 20 kn haben wir jetzt schon und in der Nacht segeln wir gerne defensiv. Anders als auf dem freien Atlantik müssen wir im Küstenbereich wirklich wachsam sein. Der Schiffsverkehr vom oder zum Englischen Kanal ins Mittelmeer oder zum Horn von Afrika ist erheblich. Ständig sehen wir mehrere Schiffe unseren Weg kreuzen. Wir sind Beide nicht müde genug, um fest schlafen zu können. Macht nichts, heute Nachmittag liegen wir im Hafen und können schlafen soviel wir wollen.
Jetzt ist es 0630 Uhr und wir kreuzen unser Kielwasser von vor drei Jahren. 2015 segelten wir genau an dieser Stelle von Lissabon nach Madeira.....ETA Sines 15:00

Montag, 11. Juni 2018

11.06.2018 212 Meilen bis Sines/Portugal

Heute Nacht gegen 0100 Uhr flaute der Wind bis auf 5 kn ab und die Segel schlugen so sehr, dass wir den Motor anmachen mussten. Um 0600 dann Wind und Nieselregen. Segel hoch. 0630, nur noch Nieselregen. Segel runter, Motor an und wieder ins Bett. Aber mit Heizung. Die muss nach so langer Standzeit sowieso mal wieder ausprobiert werden. Jetzt ist es 0645. Der wind nimmt gerade wieder etwas zu....das kann ja unterhaltsam werden. Wir gehen nach Sines, der große Hafen liegt zwischen Lissabon und unserem eigentlichen Ziel Portimao an der Algarve. Sines können wir morgen mit Glück noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen und bis zu unserem Flug nach Hamburg, am 27.06., haben wir noch genügend Zeit uns die Portugiesische Küste anzuschauen. Südlich von Lissabon waren wir bisher ja noch nicht.

Sonntag, 10. Juni 2018

10.06.2018 4ter Tag, guter Nordwind

Die Bedingungen an Bord haben sich verbessert. Der Wind hat an Stärke abgenommen, dafür ist es etwas kälter geworden. Gestern bin ich das erste Mal mit Wärmflasche ins Bett. Zum Glück hat sich die Welle beruhigt, so dass die Bewegungen nicht ganz so mühsam sind. Tagsüber halten wir uns meist im Schiff auf. Rausgeguckt wird nur, wenn es sein muss. Der Ehrgeiz bunte Segel zu setzten ist verschwunden. Wir verfallen etwas der Lethargie. Jetzt kommt gerade mal die Sonne hervor. Vielleicht kommen dann auch wieder die Lebensgeister zurück. Wenn die Hochrechnungen stimmen, sind wir Dienstag an der Küste. Ob Sines oder Portimao entscheiden wir morgen.

Samstag, 9. Juni 2018

09.06.2018 Kurs Capo de Vincente, grobe Fehleinschätzung

Noch 480 Seemeilen bis zum südöstlichen Cap an der Ibirischen Halbinsel.

oder man könnte auch sagen, satter Selbstbetrug. Als wir auf den Azoren ankamen, war ich gefühlt schon am Ziel. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen, super Einkaufsmöglichkeiten, nette Cafes, gute Restaurants und das Gefühl fast zu Hause zu sein. Jens Einwände von wegen, wir sind noch lange nicht da...... habe ich überhört. Noch 800sm...., habe ich gar nicht wahrgenommen. Meine Einschätzung war, das segeln wir doch in ein paar Tagen ab. So, und jetzt holt es mich ein. 800sm, fast eine halbe Atlantiküberquerung sind tatsächlich nicht in ein paar Tagen zu machen. Dazu kommt noch, dass die Welle uns eine ungemütliche Fahrt bereitet. Lili holt aus, bockt in der Welle und schießt trotz max. gerefftem Großsegel und eingerollter Fog mit 7 Kn durch das Wasser. Die letzten Etmale lagen immer über 160sm. Das macht das Leben an Bord nicht gerade gemütlich. Dazu kommt, dass es wirklich kalt ist. Keiner geht mehr freiwillig vor die Tür. Jeder Handgriff wird mühsam. Nach der ersten Nacht hatte ich das Gefühl, als wären wir schon drei Tage unterwegs. Hätte ich doch nur akzeptiert, dass wir noch 6-7 Tage vor uns haben, wäre ich jetzt mental besser unterwegs. Wieder geht das Rechnen los. Laufen wir doch Sines an der portugiesischen Küste an, um noch bei Tageslicht anzukommen oder wagen wir uns um das Cap Sao Vincente und laufen dort in der Dunkelheit ein. Die nächsten Hochrechnungen werden es zeigen. Hauptsache ankommen.

Freitag, 8. Juni 2018

08.06.2018 der 1ste Tag Richtung Festland

Es ist 4:30 UTC. Unsere erste Nacht und wir haben viel mehr Wind, als wir es mögen. Eigentlich nicht gerade wirklich viel Wind, aber das Großsegel ist im 2ten Reff (wir haben nur zwei)und eben habe ich die Genua 3 halb weggedreht. Dazu beutelt uns eine recht unangenehme Welle aus NW. Das ist für uns keine sehr erholsame Nachtruhe. Gut ist, das wir allein auf dem Atlantik sind. Um uns herum keine anderen Yachten oder Fischerboote. So können wir uns auf den AIS-Alarm verlassen und schlafen, wenn wir es können.

Mittwoch, 6. Juni 2018

06.06.2018 Ponta Delgada

Leider sind wir nur kurz hier und kommen über zwei Stadtrundgänge nicht hinaus. Es gibt wunderbare Restaurants und Cafe's überall. Morgen früh segeln wir los. Der Wetterbericht zeigt für die nächste Woche keine gute Alternative und wir wollen sicher rechtzeitig an der Algarve sein. Für die 860 Seemeilen werden wir etwa 6-7 Tage brauchen. Der Landfall wird etwas spannend, weil in Küstennähe der Wind bis auf 30 kn in Böen zunehmen soll....Wir werden es erleben.



Dienstag, 5. Juni 2018

12.05.2018 Bermuda Bilder

 Wunderschöne Strände an der Südküste.



 



 Die Cristall Cave, einer der Sehenswürdigkeiten.

Die ARC-Teilnehmer sammeln sich in St. George’s. 


05.06.2018 São Miguel

Die 150 Seemeilen von Horta nach Ponta Delgada, der Hauptstadt der Azoren, begannen mit kabbeligen Wellen und keinem Wind. Nach vier Motorstunden hatten wir die Insel Piko mit dem großen Vulkan passiert und der südliche Wind setzte ein. Wir konnten bei raumen Wind mit ca. 7 kn gut voran kommen und eigentlich stand einer ungestörten, ruhigen Nacht auf See nichts entgegen. Wenn nicht plötzlich der AIS-Alarm, der sich nähernde Schiffe signalisiert, gestört hätte. Zu dem ersten „Störenfried“ gesellten sich weitere. An Hand der uns bekannten Schiffsnamen erkannten wir, dass wir mal wieder mit der gesamten ARC-Flotte unterwegs waren. Das bedeutet ständiges Wache gehen und aufpassen. Kurs kontrollieren, sich möglichst Abseits halten und den Alarm abstellen.....an Schlaf war nur noch für ausgesuchte und verdiente Crewmitglieder zu denken. So kann schon eine Nacht wirklich anstrengend sein. 
Ponta Delgada hat eine große moderne Marina und in die Altstadt sind es vom Hafen aus nur wenige Meter. Parks und schöne Restaurants überall...

Samstag, 2. Juni 2018

02.06.2018 Azoren, ein Leben auf dem Vulkan

Hier auf Faial war der letzt große Vulkanausbruch 1957. Eine große Landmasse hat sich aus dem Meer erhoben und die Ursprungsinsel erweitert. Der Leuchtturm steht nun weiter im Land und unterhalb des Leuchtturms wurde eine riesige Ausstellungsfläche im Lawa installiert. Die Bilder und die Entstehungsgeschichte der Azoren sind sehr beeindruckend. Wir haben gestern eine Skooter-tour rund um die Insel gemacht. Leider hatten wir recht tief hängende Wolken und der Besuch des Vulkankraters fiel aus, wegen Nebels...
Horta gefällt uns sehr gut. Der wirklich nette Ort hat alles, was man sich wünschen kann und wir könnten hier deutlich länger bleiben. Britta ist sich sicher, dass wir wieder kommen werden.