Donnerstag, 26. Oktober 2023

26.10..2023 Winterfest

 

Und wieder hatten wir eine wunderschöne Überfahrt von Malta nach Sizilien. Nach zwei Tagen mit nochmal schönstem Ankerfeeling mussten wir wegen des auflandigen Windes in den Hafen. Das passte aber ganz gut, weil wir sowieso unsere holländischen Freunde mit ihrer Waai Baai in Ragusa treffen wollten. Ragusa Marina ist ein moderner Hafen in dem viele Segler auch permanent an Bord überwintern. Hier gibt es viel Gesellschaft und Geselligkeit. Ein Highlight unseres Aufenthaltes ist der Ausflug nach Ragusa Ibla. Die alte, am Hang gelegene Stadt, mit ihren wunderbaren Häusern und Kirchen ist eindrucksvoll. Die Zeit vergeht schnell und wir wollen weiter nach Licata, wo wir unseren Winterplatz gebucht haben. Zunächst bleiben wir noch eine schrecklich rollige Nacht vor dem Hafen von Scoglitti am Anker. Der Hafen hat in der Einfahrt wenig Wassertiefe und wir trauen uns bei 15-20kn Wind und Welle nicht hinein. Abends soll der Wind nachlassen….

Das war auch so, nicht aber die Welle. Total genervt sind wir dann am nächsten Morgen in den Hafen. Eigentlich ganz schön. Deutlich preiswerter als die anderen Häfen an der Küste. Strom, Wasser und Waschmaschine umsonst! Aber der Ort ist für einen längeren Aufenthalt für uns zu langweilig. Nach zwei Tagen geht es dann weiter nach Licata. Dort haben wir uns sofort sehr wohl gefühlt. Auch hier gibt es eine sehr gut vernetzte Seglercommunity. Es gibt immer verschiedene Angebote. Von Yoga bis BBQ ist für für jeden was dabei. 

Wir hatten gut zu tun Lili winterfest zu machen. Das ist nun alles erledigt und wir sind seit vorgestern schon wieder zu Hause. Wir werden im Winter mehrfach zum Boot fahren und unser „Ferienhaus“ auf Sizilien geniessen.




















Sonntag, 8. Oktober 2023

08.10.2023 Malta oder doch lieber Wanne-Eickel???

Ehrlich gesagt, Malta und die zugehörigen Inseln sind nichts für uns. Wir lieben die Natur, saubere Luft und sauberes Wasser. Wir mögen es, wenn wir in den Ankerbuchten bis auf den Grund sehen können. Das ist alles nicht Malta. Hier werden Abwässer ins Meer geleitet, dass wir an weiten Teilen der Küste nicht baden gehen können. Es stinkt nach Müllverbrennung. Schon früh morgen gehen die Malteser auf die Jagd. Sie schiessen alle Sorten von Vögeln, auch bedrohte Arten werden abgeknallt. Wandern nur auf eigenes Risiko steht auf Schildern an den Wegesrändern. Hier gibt es keine Bäume, nur sehr wenig Schönes außerhalb der historischen Orte. Die sind allerdings sehr sehenswert. Valetta und insbesondere die Geschichte der Malteser sind eine Reise wert. Abends durch die Stadt schlendern und die Kathedrale sind die Höhepunkte unseres Besuchs.














Montag, 2. Oktober 2023

02.10.2023 Gozo, gar nicht langweilig.

Die Fahrt von Sizilien nach Gozo, der kleinen Nachbarinsel von Malta, war schönstes Segeln. Ohne Motoranteil und ohne an den Segeln zu stellen, haben wir die 114 Seemeilen einfach nur genossen. Britta ging es gut und Lili schnurrte nur so dahin…


Morgens um 4 fiel unser Anker in der hochgelobten „Blue Lagoon“ zwischen Malta und Gozo. Mooringbojen der kommerziellen Touriboote, abgesperrte Schwimmbereiche und eine verhältnismäßig enge Ankerbucht erschwerten die Suche nach einem vernünftigen Platz. Aber dank des Vollmondes waren wir dann doch mit unserem Ankerplatz soweit zufrieden. Nach drei Stunden war dann allerdings die Nacht auch schon wieder zu Ende. Die ersten Ausflugsboote passierten uns mit wenigen Metern Abstand. Ein erster morgendlicher Rundblick traf auf lauter Verlaufsanhänger für alle möglichen „Leckereien“. Um kurz nach 8 dann die ersten Soundchecks! Um 9 verließen wir die Lagune. Wie sich jetzt herausstellt, gibt es sehr wenig schöne und bei wechselnden Winden geeignete Ankerbuchten auf den Inseln. Kaum ist eine Schaufel Sand zu sehen, werden alle superlativen zur Beschreibung genutzt und alle Kreuzfahrtgäste mit Bussen und Booten angekarrt. Unsere zweite Bucht ist von Land kaum zugänglich. Das ist gut! Aber dafür kommt man auch nicht so leicht an Land. Hier auf Gozo fällt die Küste zwischen 50 und 100m steil ins Meer ab. Deshalb ist unser kreisrunder Ankerplatz auch etwas schwellig.

Leider dominieren hier mit jungen Männer vollbesetzte Charterboote lautstark die Szenerie.

Die letzten zwei Tage haben wir die Insel erwandert. Trotz aller Kargheit ist diese Landschaft ohne Bäume eine Reise Wert. Die Lebensmittelversorgung ist sehr gut und günstig. Mit dem Bus kann man jede Stunde in jede Richtung fahren. 























Donnerstag, 28. September 2023

28.09.2023 Seeehr flott nach Sizilien

 

Nachdem unser neues Bimini endlich fertig geworden war, ging es zunächst noch für eine Nacht auf den Anker.
Mit Sonnenaufgang setzten wir unsere Segel Kurs Sizilien. Der Wetterbericht sagte Windböen bis 26 kn aus Nord und eine Welle von 1,60 m im 5-6 Sekundentakt voraus. Also nichts für zarte Gemüter, aber machbar. In der Abdeckung der Insel starten wir unter Motor in einen herrlichen Sonnenaufgang. Die Idylle trügt. Wind und Welle nehmen rasch zu. Meine Sorge bzgl. meiner Seekrankheit auch. Die seitliche Welle türmt sich auf drei Meter auf und versucht  überˋs  Deck ins Cockpit zu gelangen. Was anfangs sachte beginnt wird schnell zur nassen Angelegenheit. Fast hätte mich eine Welle von meiner Sitzposition an der Pinne geholt. Grünes Wasser überall, selbst im Salon. Jetzt wird es Zeit sich Wetterfest anzuziehen. Schwimmweste und Ölzeug müssen her. Ich steuere tapfer weiter, um die Seekrankheit nicht hochkommen zu lassen. Lenke mich ab mit einem Spiel gegen die einsteigenden Wellen. Immer wenn das Wasser von vorne nach hinten läuft, versuche ich schnell genug Ruder zu legen, dass das Wasser über das Vorschiff abläuft. Das funktioniert nur mäßig. Alles ist nass. Nach fünf Stunden am Steuer ruft mein Köper nach einer Pause. Und das war der Untergang. Ich konnte nicht so schnell denken wie mich der Seekrankheitsteufel eingeholt hat. Ich werde für den Rest der Nacht zum Totalausfall. Jens lässt Lili freien Lauf. Mit knapp 30 kn Wind und vollen Segeln, rast Lili wie ein frei gelassenes Kaninchen durch die Nacht. Mit Geschwindigkeiten zwischen 8 und 12 kn kommen wir nicht wie geplant nach 30 Std an, sondern schon nach 18 Std. Um 1:00 machen wir in Marettimo an der Boje fest. Das Gewitter hat uns verschont, ich bin heilfroh. Jens freut sich über die Segeleigenschaften  von Lili und fällt dann in einen erholsamen Schlaf. Am nächsten Morgen starten wir gegen 8:00 weiter ans Festland. Marsala ist unser nächster Hafen. Hier sind auch in der Nachsaison die Preise immer noch gesalzen. 60€ plus Strom und Wasser ist das Günstigste, was man an der Südküste bekommen kann. Dafür waren die Duschen und die Hafenanlagen auch sehr gepflegt. Das kann man für 130€ ohne sanitäre Anlagen und ohne Strom und Wasser hier unten im September auch buchen. Geschützte Ankerbuchten gibt es an der Südküste keine. Heute ankern wir direkt vor Selinute, einer historischen Ausgrabungsstätte. Wir sind unterwegs nach Malta. Dort wird es vielleicht besser. Wir werden berichten.














Freitag, 22. September 2023

22.09.2023 Cagliari…..

Endlich scheint der Wind sich zu unseren Gunsten zu ändern. Ab morgen bläst der Mistral aus Nordwest. Die nächsten Tage gibt es vermutlich zu viel Wind aber Montag oder Dienstag können wir dem abflauenden Mistral hinterher fahren. Unser Bimini ist immer noch nicht fertig. Davide, der Segelmacher, hat sich mit Corona krank gemeldet. Weil das aber schon drei Tage her ist, könnte es sein, dass wir die windbedingte Wartezeit nicht „umsonst“ vertrödeln. 



Wir gehen täglich einmal in die Stadt, schlendern durch die Gegend, kaufen gute Sachen ein und Britta kocht. Es könnte schlechter sein. Aber 2 Wochen an Ort und Stelle festzukleben entspricht nicht gerade unseren Vorstellungen. Wir wollen reisen und neue Sachen sehen. Malta soll unser nächstes Ziel sein.






Montag, 18. September 2023

18.09.2023 Cagliari und kein Ende?


Nun ist Britta schon eine Woche hier. Ich bin am 05.09. hier angekommen. Seit 10 Tagen liegt Lili in der Marina del Sole. Wir warten zum Einen auf die Fertigstellung unseres neuen Biminis, zum Anderen auf geeigneten Wind in Richtung Sizilien. 
Das Bimini wird von Davide gebaut. Wir brauchen es dringend. Hier im Mittelmeer ist für uns tagelanges Segeln in praller Sonne eine Tortour. Und auf einem Boot unserer Bauart ist ein Bimini gar nicht einfach unterzubringen. Das Boot ist vergleichsweise breit und die Großschot läuft achtern im Cockpit. Das bedeutet, dass auf Vorm-Wind-Kursen das Bimini die Schotführung nicht behindern darf und deshalb nicht zu weit nach hinten reichen darf. Aber natürlich doch möglichst viel Schatten spenden soll. Um hier das Optimum zu erreichen, kommt Stefano, der Metallbauer, jeden Tag. Wir besprechen wie es werden soll, er kommt wieder, es passt nicht. Morgen wieder mit Änderungen… Diesen Ablauf spielen wir seit vier Tagen. Leider kann Davide, der Schneider, erst arbeiten, wenn das Gestell perfekt ist. Aber seit Freitag Abend ist es soweit. Wir warten gespannt…
Weil aber der Wetterbericht ohnehin kein passendes Wetter für uns vor Freitag ansagt, ist der Druck nicht allzu groß. 
Wir optimieren das Boot, gehen in die Stadt und geniessen Supermärkte mit Klimaanlagen.
Hier auf Sardinien ist es wie fast überall im Mittelmeer. Fähren und Kreuzfahrer verpesten die Luft im unglaublichem Ausmaß. Es scheint niemanden zu interessieren, dass die größeren Mittelmeerinseln mit europäische Großstädten im Ranking der Luftverschmutzung locker mithalten und im Ruß und Feinstaub meistens überholen….









Samstag, 9. September 2023

09.09.2023 Endlich wieder Wasser unter den Füßen




Nach unserem Sommerurlaub in Wedel bin ich (Jens) zunächst allein nach Cagliari/Sardinien geflogen. Britta ist in Familie unterwegs und ich bereite Lili auf die nächsten Reisen vor. Die anstrengenden Arbeiten, wie zum Beispiel das Unterwasserschiff schleifen und anstreichen gingen sehr schnell, viel schneller als geplant. Eigentlich wollte ich am ersten Morgen in Cagliari nur einkaufen gehen und mich langsam an Bord einleben. Aber als ich vom Supermarkt zurück kam, stand unser Boot schon auf dem Slipwagen, um umgehend ins Wasser gebracht zu werden. Nach kurzem verhandeln war klar, dass meine Arbeiten binnen zwei Tagen erledigt sein müssten. Wir hatten schließlich ursprünglich gesagt, am 05.09. solle Lili ins Wasser und unsere mündlich angekündigte Verlängerung ist irgendwie nicht angekommen. Nun ja, so geht es dann schnell. Zwölf Arbeitsstunden später ist das Schiff geschliffen, neu mit Antifouling gestrichen und Propeller und Anoden gewechselt. Super, damit hatte ich so schnell gar nicht nicht gerechnet😁.

Nun schwimmt sie wieder und im Hafen lebt es sich sooo viel besser als auf dem Schiff an Land.

Die nächsten Tage bekommen wir noch ein neues Bimini und es stehen noch Motor-Oelwechsel und andere kleine Wartungsarbeiten an.