Weit abgelegen in der Ägäis im Mittelmeer liegt Griechenlands einzigartige Blue Zone, die auch als „die Insel, auf der die Menschen vergessen zu sterben“ bezeichnet wird: Ikaria. Bei den knapp 8.300 Einwohnern dreht sich der Alltag rund um Entschleunigung und einen entspannten Lebensstil. Ikaria ist eine Insel der Einheimischen. Nicht für Touristen gemacht. Keine aufgehübschten Gassen mit den immer gleichen Souvenirläden. Keine weißen Häuser mit blauen Fensterläden. Keine typisch griechischen Fotomotive. Ikaria ist nicht poliert. Und das macht für uns den Reiz dieser Insel aus. Und, danach suche ich seit zwei Jahren, es gibt viele heiße Thermalquellen. Wir liegen im Hafen von Agios Kyrikos. Der Hafen mit dem netten Hafenmeister. In 20 Minuten Fußweg kann man nach Therma laufen. Therma……. der Name ist Programm. In einer Felsengrotte sprudelt die heiße Quelle mit 60 Grad warmen, radioaktiven Wasser an die Oberfläche. Jens ist skeptisch. Radioaktiv….. das kann doch nicht gesund sein. Alle Berichte und Heilversprechen werden studiert. Doch dann lockt das warme Wasser in der Höhle. Ich kann nicht mit Worten beschreiben wie schön das war. In der Abenddämmerung mit netten jungen Leuten im warmen Wasser zu liegen und sich was zu erzählen. Und schon war die Radioaktivität kein Thema mehr. Eine nächste Quelle sprudelt etwas westlich von Agios Kyrikos. Diese ist allerdings schwer zu erreichen. Man muss über glitschige Steine klettern, um in das dampfende Nass zu gelangen. Bei Wellengang nicht zu machen. Und dann das Beste von Allem. Der Hafenmeister verrät uns, dass es im Hafen ebenfalls eine heiße Quelle gibt. 10 Meter von unserem Liegeplatz entfernt. Ebenfalls in einer kleinen Höhle. Das war der Moment, an dem wir noch drei Tage verlängerten und ab sofort jeden Tag zweimal in die Badewanne sprangen. Ich denke, es braucht mindestens zwei Wochen, um die versprochenen Heilwirkungen in den müden Knochen zu spüren. Vielleicht kommen wir ja noch mal wieder. Neben den Thermalquellen hat Ikaria noch einiges zu bieten. Wir mieten für zwei Tage ein Auto und fahren unseren 10 Punkte Plan ab. Ikaria wird durch die 1037 m hohe Gebirgskette Atheras geteilt. An vielen Stellen ist die Insel wild und unberührt. Bergziegen suchen ihre Wege entlang von Gestein und wild wachsenden Kräutern. Die Nordküste hat wunderschöne Ankerbuchten ( karibisch) und ist insgesamt etwas lieblicher von der Bebauung. Nette Tavernen, mit Blick über das Wasser, laden zum Essen ein. Uns hat die Insel in ihren Bann gezogen. Der Abschied heute Morgen viel uns schwer. Noch eine Anmerkung zu Ikarus. In Seglerkreisen wird die Geschichte von Ikarus umgedeutet. Seine Flügel waren Segel. Und Ikarus hat die schwierigen Windverhältnisse um Ikaria unterschätzt und ist, ob der unvorhersehbaren Fallwinde, in Ikaria abgestürzt. Wie auch immer, das können wir bestätigen. Es ist nicht einfach von und nach Ikaria zu segeln. Die Fallwinde sind enorm. Von Flaute auf weit über 30 kn Windgeschwindigkeit dauert manchmal nur Sekunden.
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