Donnerstag, 30. November 2017

30.11.2017 Entspannung

Sofort am nächsten Morgen haben wir von der Hotel Reception erfahren, dass unsere Tasche mit den Ersatzteilen am Flughafen aufgetaucht ist. Da sind ganze Gebirge vom Herzen gerutscht. Wir könnten die Tasche abholen. Also wieder mal ab zum Flughafen. Nur da war keiner. Nein das tut uns leid, aber der Schalter ist erst ab 14:00 besetzt. Kein Flehen und Betteln half der karibischen Gleichgültigkeit Beine zu machen. Um 12:00 sollten wir allerdings an der Marina sein, um Lili zum Schwimmen zu bringen. 
Wir also mit dem Bus zur Marina. Dort angekommen, heißt es dann jetzt ist erst einmal Mittagspause. Vor 13:00 wird es nichts. Wir merken, dass wir noch ein paar Tage brauchen um den Begriff Zeit wieder ortsüblich zu verstehen.
Lili wird mit einem Slipwagen geholt, welcher einer Raupe gleicht. Ein Tausendfüßler, der jeden Fuß einzeln bewegen kann lässt Lili sanft ins Wasser gleiten. Der Raupenführer wartet mit einer seligen Geduld ( karibisch eben ) bis wir die Planen abgetütelt haben um Lili am Steg fest zu machen. Ich halte schon die Luft an. Haben die Würmer aus den gesammelten Schneckenhäuser erneut den Weg nach draußen gefunden? Welche Tiere haben es sich bequem gemacht, was ist mit Schimmel? Ich fühle mich ein wenig wie nach einer Prüfung, kurz bevor das Ergebnis kommt. Dann der erlösende Ruf aus dem Inneren. Keine Tiere, kein Schimmel. Es riecht gut und alles ist sauber. Ohhhhh ich kann gar nicht sagen , wie erleichtert ich war. Und das zum zweiten Mal an diesem Tag. Welch ein Glückstag. Von außen sieht Lili allerdings aus wie ein Dreckseimer. Vögel haben ihr Nest im Cockpit aus einem Dornengestrüpp gebaut und sich darin vermehrt.
Das ist alles nur äußerlich und lässt sich leicht beheben. Als dann der Motor ohne Mucken anspringt und die Batterien eine Spannung von 12Volt zeigen, sind die letzten Bedenken ausgeräumt. Mit anderen Worten: auf Lili ist Verlass.

Mittwoch, 29. November 2017

29.11.2017 Curaçao —Es geht wieder los

Jetzt war es soweit, wir haben Haus und Hof winterfest gemacht. Das letzte Mal von unseren Freunden verabschiedet und noch das neu geborene Familienmitglied Janne bestaunt. 
Wir freuen uns immer wieder, dass so viele liebe Menschen uns in Gedanken begleiten.
Carsten hat uns morgens um 6:45 zur S Bahn gefahren und so sind wir ohne Stau pünktlich am Flughafen angekommen. Das Gepäck haben wir vorsichtshalber als Sperrgepäck aufgegeben, damit wegen der Gasschläuche, Schleppgenerator, Propeller, Spinnackerbeschlag und vielem mehr, keine Fragen aufkommen.
Aber meine Entspannung will sich nicht so richtig einstellen. Weihnachten werden wir nicht nach Hause fahren. Das ist das erste Mal im Leben, dass ich ohne meineFamilie
Weihnachten verbringe. Was wird uns vor Ort erwarten. Ist Lili bewohnt? Diesbezüglich kreisen die wildesten Gedanken in meinem Kopf, Stoff genug für einen Horrorfilm.
Na ja und was man sonst so denkt, wenn man die nächsten sieben Monate nicht nach Hause fährt. Aber wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen mit Segelfreunden.
Alfons und Elvira , Sibylla und Stephan sowie Heike und Hans-Jürgen warten schon auf uns in Curacao. Susanne und Thomas von der Thats Live werden wir auf Jamaika treffen. 
Also eigentlich alles gut. Und jetzt kommt es..............
Der Flug von Hamburg nach Amsterdam hat 40 Minuten Verspätung. Es ist nicht klar, ob wir den Anschlussflug bekommen. Jetzt muss das Marzipan, welches für Weihnachten gedacht war herhalten. Schließlich müssen die Nerven beruhigt werden. Und schwups war die Packung auch schon leer. 😔In Amsterdam angekommen haben wir 20 Min zum Umsteigen. Im Dauerlauf durch den Flughafen erreichen wir fünf Minuten bevor das Gate schließt den Flieger. Glück gehabt. Der Service von KLM war umwerfend. 

In Curaçao kommen zwei Flugzeuge zur gleichen Zeit an. Etwa 700 Menschen müssen an zwei Schaltern abgefertigt werden. Wir stehen eine Stunde Schlange und langsam kommt die Müdigkeit.
Ich gehe zum Gepäckschalter und hole unser Gepäck vom Band. Alles da, wunderbar. 
Die freundliche Dame vom Reiseveranstalter heißt uns herzlich willkommen, macht noch ein Bild von uns vor dem Weihnachtsbaum und organisiert den ebenso freundlichen Taxifahrer. Manchmal glaube ich, dass die Herzlichkeit mit den Außentemperaturen zusammenhängt. 
Im Hotel angekommen werden wir wieder sehr freundlich empfangen. Und......
es gibt ein Willkommensgetränk und zwar mit Eiswürfeln. ( Eiswürfel sind das Marzipan der Karibik )
Todmüde wollen wir unser Gepäck auspacken und ich frage mich warum die Reisetasche neuerdings ein Schloss hat. Erst mit dem zweiten Gedanken stelle ich fest 😬 ich habe die falsche Tasche vom Band genommen. Unser Gepäck ist weg. Und es gibt einen Reisenden, der auch kein Gepäck hat.
Ohhhh nein. Jens fährt umgehend mit dem Taxi wieder zum Flughafen und kommt unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Wir sind etwas ratlos. Haben aber mit den zwei jungen Damen der Rezeption alle Hilfe die man braucht.
Fortsetzung folgt.


Donnerstag, 23. November 2017

21.11. 2017 Wedel, Reisevorbeteitungen

Nachdem wir unseren ersten Abreisetermin Ende Oktober, dank der Air Berlin Pleite, nicht wahrnehmen konnten, starten wir nächste Woche Dienstag mit KLM gen Curaçao. Jetzt haben wir eine Pauschalreise mit Hin- und Rückflug, Hotel und Mietwagen gebucht. Insofern sind wir etwas entspannter was die Bewohnbarkeit unserer „Lili“ angeht. Das Hotel ist in fußläufiger Nähe der Marina und wir haben reichlich Zeit sauber zu machen und Proviant aufzufüllen.
Etwas spannend bleibt es natürlich, in welchem Zustand das für sechs Monate verschlossene Schiff jetzt sein wird?
Noch steht Lili etwas verwaist in der Storagearea der Curaçao Marina. Wohnt jemand an Bord? Ameisen, Schimmelpilze oder hat sich gar Getier aus irgendwelchen gesammelten Muscheln und Schnecken in unserem zu Hause breit gemacht? Wir werden sehen.
Die Zeit in Deutschland ist wieder schnell vergangen. Wir haben liebe Freunde, Familie und ein schönes zu Hause. Da fällt es nicht so leicht für die nächsten 6-7 Monate Abschied zu nehmen. Zugegeben, die Aussicht auf die Wärme und das phänomenale Badewasser macht den Abschied dann doch erträglich. Vor uns liegen Aruba, Jamaica, Cuba und die Bahamas. Und wir haben Zeit, Zeit uns treiben zu lassen und uns auf unsere Reiseziele einzulassen. Wir werden berichten....