Sonntag, 28. April 2024

28.04.2024 Ankern in Kótronas

Um den nächsten Finger des Peleponnes zu runden, haben wir lange auf ein moderates Wetter gewartet. Das war gut so, denn bei relativ schwachen östlichen Winden, gab es auf der Rückseite der Berge Fallwinde bis 33kn. Die Ausläufer der Berge sind eher rund, fast unbewaldet und bieten dem Wind “Beschleunigungsflächen”. Das funktioniert hervorragend….

Unser erster Versuch eine Ankerbucht Nahe der Südspitze zu finden, scheiterte krachend. Bei 25 kn in Wassertiefen um 20m, nicht mit uns. Das Ufer fällt steil ab. Sand oder Felsgrund? Wir segeln nur mit kleinem Vorsegel weiter. Britta kocht, der Autopilot steuert und wir haben es gut.

Die nächste Bucht ist besser. Hohe Berge schützen vor dem Wind und wir liegen als einziges Boot vor einer kleinen Ortschaft. Kristallklares Wasser. Sehr schön. Die nächsten Tage verbringen wir mit Wanderungen und freuen uns über die schöne Gegend.













Dienstag, 23. April 2024

23.04.2024 Kalamata zum 2.ten

Nachdem wir drei Tage in Petalidi, einem kleinen Küstenort 10 sm südwestlich von Kalamata zugebracht hatten, zeigte sich der Wetterbericht für uns eher ungünstig. Wir könnten zwar segeln, würden aber kaum vernünftige, geschützte Ankerplätze finden. Der Wind dreht fast täglich und hat tagsüber auch sehr kräftige Phasen. Da wir keinen Zeitdruck empfinden, beschließen wir wieder nach Kalamata zurück zu segeln und dort per Mietauto die Gegend zu erkunden. Eine gute Idee. Diesmal gehen wir, trotz recht hohem Hafengeld, in die Marina. Wir erwarten kräftige Süd- bis Südost-Winde. Da könnte es im Handelshafen grob werden. Das Anlegen in der Marina war nicht ganz einfach. Die erste Mooringleine war  nicht am Boden befestigt. Die zweite mögliche Leine hatte gar kein Grundgeschirr. Also mussten wir noch mal den Platz tauschen. Hier war die Mooringleine dann zu kurz. Die Marinieros sind wirklich freundlich und überaus hilfsbereit, sodass wir das Leinenproblem lösen konnten. Dann der erste Gang in die Dusche. Wasser volle Kanne marsch, heiß, und ergiebig. Augen zu und der Gedanke in einer Wellness Oase zu sein überkommt mich. Aber auch nur mit den Augen zu. Bei näherem hinsehen ist die Anlage etwas in die Jahre gekommen. Aber, was soll´s. 
Griechischer Wein, gutes Essen, blauer Himmel, eine leichte Brise und 25 Grad. Perfekt. Es gibt Tavernen mit der bebilderten Speisekarte und dem Essen was man sich so vorstellt. Es gibt aber auch Restaurants mit einer beachtlichen Speisekarte und hervorragender Qualität. Wir starten unser Besichichtigungsprogramm. Die Griechisch Orthodoxen Kirchen sind reich geschmückt,  mit eindrucksvollen Wand und Deckengemälden. Bald wird hier das Osterfest gefeiert. Ostern richtet sich hier nach dem julianischen Kalender, den Cäsar konstruiert hat und nicht wie bei uns, nach dem gregorianischen Kalender, den der Papst festgelegt hat.




Wie vorhergesagt, kommt der Wind nun mit bis zu 40 Knoten aus Südwest. Gut, dass wir nicht im Handelshafen an der Pier liegen. Leider kommt mit dem Wind auch der Sandsturm. Alles aber auch wirklich alles verfärbt sich ins Rötliche. Selbst die Haare nehmen eine andere Farbe an. Lili mutiert zum Sandkasten.


Da kommt jede Dusche recht.


















Mittwoch, 17. April 2024

17.04.2024 Sehr cool in Griechenland

Wir motoren nicht mehr! Mal sehen, wie lange der Vorsatz anhält? Jedenfalls konnten wir von Methoni aus nahezu ohne Motor über Koroni bis Kalamata segeln. Koroni gefiel uns noch besser als Methoni.


Etwas ursprünglicher, etwas weniger aufgeräumt, aber total lieblich. Wir sitzen direkt am Wasser und essen eine Kleinigkeit, trinken Wein und Bier und freuen uns über das schöne Leben hier. Einfach fantastisch! Von Koroni aus segelten wir gestern die knapp 17sm nach Kalamata. Weil wir weder Wasser noch Strom brauchen, entscheiden wir uns für den Handelshafen. 

Wir sind die einzige Gastyacht im riesigen Hafenbecken. Als wir kurz nach 18 Uhr zurück zum Boot wollen, ist der Hafen komplett verschlossen. Eine 2,5 m hohe Schiebetür schließt uns aus. Dann wird es sportlich. Am Zaunrand sollen 50 cm lange Stahlspitzen Eindringlinge abschrecken. Nicht aber uns. Wir wollen schließlich nach Hause.


Kalamata gehört nicht zu den Highlights der Sehenswürdigkeiten des Peleponnes. So zumindest die allgemeine Meinung der Reiseführer. Es reicht von nicht sehenswert bis aufstrebende, schöne Stadt. Für Segler nicht einfach zu erreichen, da die Stadt soweit in der Bucht liegt, dass hier kaum Wind weht. Wir wollten uns selbst ein Bild machen. Unterstützt von dem Wind aus der richtigen Richtung, sind wir nun in Kalamata angekommen. Der erste Eindruck im Handelshafen war, eher nicht sehenswert. Nachdem wir nun zwei Tage durch die Stadt gelaufen sind, die Altstadt, Kirchen und den lokalen Bauernmarkt mit seiner ungeheuren Auswahl an Obst, Gemüße, Fisch und Fleisch besichtigt haben, kommen wir zu dem Schluss, dass Kalamata eine Reise wert ist. 











Samstag, 13. April 2024

13.04.2024 nach Griechenland….




 Nun sind wir schon in Griechenland. Die Überfahrt von Sizilien zum Peloponnes war in vielerlei Hinsichten für uns erstmalig. Wir sind bisher noch nie nachts mit “bunten Segeln” gefahren, haben noch nie 26 Stunden im Stück den Motor laufen lassen und wir waren noch nie mit dem Boot in Griechenland. Wir freuen uns mal wieder Neuland zu betreten. Und noch eine Premiere, unser liebstes Planungstool für längere Seestrecken, “Fastseas.com”, hat die Windverhältnisse für die gesamte Reise über 2 1/2 Tage stündlich genau vorhergesagt.

Nachdem wir gegen 10 Uhr morgens unseren Anker aufholten, mussten wir zunächst einige Stunden bei sehr wenig Wind aufkreuzen. Dann 150 Seemeilen mit Gennaker. Unser “roter Freund” bringt Lili in Fahrt. Nachts, bei mondloser Nacht mit ca. 10kn auf dem Wasser zu gleiten ist für Segler eine besondere Erfahrung. Wir liegen im Boot und spüren fast keine Bewegung, wie ein ruhiger Flug….echt cool. Als der Wind dann, wie angekündigt gegen Mitternacht auf über 22kn zulegte, kam der Gennaker dann doch lieber wieder zurück in den Sack. Dann am nächsten Tag…..Mittelmeer, totale Flaute bis zu unserem Ziel, die Ankerbucht von Methoni im Südwesten der Peloponnes. Die erste Überraschung, hier ist es unglaublich grün. Überall blüht es. Und es liegt kein Müll herum! Alle Häuser sind super gut in Schuss. So haben wir es uns in Griechenland nicht vorgestellt. Eine wirklich feine Gegend.

Die erste Aufgabe am nächsten Morgen war unseren neu installierten Wassermacher/Seewasserentsalzungsanlage in Betrieb zu nehmen. Nach ein paar Startschwierigkeiten schnurrt der nun wie ein Kätzchen mit  9 Ampere Solarstrom.

Keine Plastikflaschen mehr ran schleppen und Duschen ohne Einschränkungen, das freut die Crew🤩. 


Montag, 8. April 2024

08.04.2024 Farewell Licata

 Nachdem wir den Winter in Licata so sehr genossen hatten, ist es uns wirklich schwer gefallen gestern in Licata die Leinen los zu machen. Die Marina, der Ort und vor allen Dingen die vielen netten Leute werden wir vermissen. In Licata gibt es ständig etwas zu erleben und die internationale Community der Segler ist im regen Austausch. 

Man trifft sich zur Happy Hour, zum Yoga, Pilates, Body Balance, zum Wandern und natürlich zum gemeinsamen Barbeque. Jede Crew bringt etwas mit, das dann von allen gemeinsam aufgegessen wird.

Egal ob Sylvester, der Karneval oder auch nur die Stadt selbst bietet für uns Segler sehr viel.




Allein die letzten Tage waren exemplarisch für die Vielfalt und Vielseitigkeit. Drei mal die Woche zum “Frühsport”, abends Finnische Gäste, am nächsten Tag Dinner mit Seglern aus Canada. Den nächsten Abend Bretonische Galletes bei unserem französischen Nachbarn Hubert. Es ist selten, dass an einem Treffen mehr als eine oder zwei Crews gleicher Nationalität teilnehmen. 

Aber, wie dem auch sei, wir möchten Neues entdecken und nun sind wir wieder unterwegs. Gestern hatten wir Leichtwindsegeln. Die 35 Meilen bis Ragusa waren ein schöner Start. Weil wir abends bei unseren Holländischen Freunden eingeladen waren, musste es nochmal eine Nacht im Hafen sein. Jetzt liegen wir bei 20 kn Wind vor Anker und warten an der Südspitze von Sizilien auf den angekündigten Wind, der uns nach Pylos in Griechenland bringen soll.

Vor uns liegen etwa 330 Seemeilen über das Ionische Meer. Vermutlich wird es eine eher ruhige/langsame Reise werden. Wir rechnen damit Donnerstag, vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen…..