Sonntag, 31. Dezember 2017

31.12. 2017 Jamaica, gutes Futter

Bei Adelaje im Café Kalabash gibt es nicht nur Kaffee, sondern er wollte auch gern für uns typisch jamaikanisch kochen. Er bräuchte einen Tag zur Vorbereitung und wir müssten ein paar Teller und Bestek mit bringen. Da es auf seiner „einflammigen“ Kochstelle und ohne besondere Kücheneinrichtung wohl nicht einfach ist für sechs Personen zu kochen waren wir hinreichend gespannt, was wir bei ihm bekommen würden?


 




Kurzum, es war für eins der schmackhaftesten Essen, die wir in Restaurants hier in der Karibik bisher  bekommen haben. Besser ging es nicht. Und das Ambiente war wirklich unvergesslich. Am Neujahrstag kommt Adelaga mit seinen Kids zu uns. German cooking.....
Wir werden berichten. Aber vorher noch allen Leser/Innen „Happy new year“.

Samstag, 30. Dezember 2017

28.12.2017 Jamaika zu den Reachfalls

Weihnachten ist vorbei. Der Kirchgang ist ausgefallen. Zum einen fand der um 7:00 früh morgens statt, zum anderen waren wir nicht richtig angezogen. Mit kurzen Ärmel kein Gottesdienst. Das nimmt man hier ziemlich ernst. Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatten wir uns vorgenommen zu den Reach Falls ( wieder mal Wasserfälle ) zu fahren. Wir stehen an der Straßen und warten auf einen Buß der nicht kommt.
Schnee Barton erklärt uns, dass heute Boxingday ist. Man bleibt zu Hause , begeht diesen Tag mit der Familie. Also trotten wir wieder zurück zum Boot. Auf dem Weg verkauft uns noch der nette Rastafarian noch schnell einen Monatsbedarf an Bananen. Kurzerhand wird der Baum gefällt und die
Staude ist unser. Zum Glück sind wir zu sechs.
 



 

Am nächsten Tag ein neuer Versuch die Reach Falls zu erreichen. Der Bus, der anhält ist so überfüllt,
dass nur noch Jens und ich zusteigen. Wir sitzen wieder übereinander, die Achse scheint bei jeden Schlagloch kurz vor dem Zerbrechen, von Stoßdämpfern wollen wir nicht sprechen. Wer meint jetzt ist wirklich kein Platz mehr, irrt. Immerhin steigen noch vier Personen zu. Wie immer werden wir an der richtige Stelle raus gelassen. Schon stehen da drei Tour Guides, die uns führen wollen. Der Kampf beginnt. Der eine verspricht noch eine Kokosnuss, der ander die ultimativen Höhlen.
Ich bin genervt und überlasse Jens den Fall. Unter Männern klärt sich das doch irgendwie. Gut dass die Anderen angefahren kommen. In einem schicken, klimatisierten Privatwagen fahren wir zum Eingang der Wasserfälle. Dort stellt sich raus, dass wir gar keinen Führer brauchen, alles ist selbsterklärend, es geht immer dem Flusslauf entlang. Dieses Mal kommt kein heißes Wasser , dafür kommt soooo viel, dass man die Badehose festhalten muss, sonst steht man ohne da. Überall Wasserkaskaden, kleine Höhlen. Das Wasser blau, kristallklar, fast unwirklich. So muss es gewesen sein als Adam Eva im Paradies getroffen hat. Süßwassergespült geht es zur nächsten Attraktion.

Jerk Food, eine Spezialität im Land. Speziell mariniertes Hühner oder Schweinefleisch wird über Feuer auf Pimenthölzer eher geräuchert als gebraten. Dazu gibt es eine teuflisch scharfe Soße. Auch hier wieder der Kampf, an welchem Stand wird das Geschäft gemacht. Der ganze Ort, Boston, ist rauchgeschwängert. Die Pupillen der Verkäufer rot wie ein Feuerwehrauto. Na ja, vielleicht kommen da ja  mehrere Faktoren zusammen. Je nachdem wie lange das Schwein schon schwitzt, ist es mal mehr mal oder weniger zäh. Meins hat schon lange geschwitzt. Wieder eine neue Erfahrung auf dem Haben Konto. 

Montag, 25. Dezember 2017

25.12.2017 Weihnachten unter Palmen

Hier wird Weihnachten erst am 25.12. gefeiert. Wir, die Crews der Murada, That‘s Life und Lili, sind am Heiligabend in das beste Restaurant am Platz gegangen. Leider hatte der Service etwas Mühe unsere Bestellungen überhaupt und schon gar zeitgleich und dann noch warm auf den Tisch zu bekommen....Wir hatten trotzdem einen schönen Abend. Gestern hatten wir schon ausgekundet wo wir denn am Abend unsere Dinghi‘s am Strand zurück lassen könnten. Da trafen wir Adelaja, einen jungen Mann mit seinem Sohn, der Früchte am Straßenrand aus seiner Hütte heraus verkauft. Er bot uns an, für uns auch Kaffee zu kochen oder auch ein ganzes Essen. Der Kaffee war schon mal etwas Besonderes und besonders Lecker. Bei ihm konnten wir dann auch für den Abend anlanden und er passte auf die Boote auf. Zur großen Überraschung gab es dann auch noch Weihnachtsgeschenke für uns. Merry Christmas! Geschenke zu Weihnachten ist nicht für jeden selbstverständlich. Auf dem Weg zum Dorf kommen wir an einer Siedlung vorbei, deren Häuser hauptsächlich aus Wellblech bestehen. Auf der staubigen Straße sitzt eine junge Frau, die ihrer jüngsten Tochter die Haar zu kleinen Knoten flechtet. Ich bleibe stehen und schau mir an wie sie das macht. Da fragt sie mich, ob es uns möglich wäre, den Kindern ein kleines Weihnachtsgeschenk zu machen. Diese Menschen zählen zu den 30% der Bevölkerung, die weniger als zwei Dollar pro Tag verdienen. Das hat mich ziemlich betroffen gemacht. Zum Glück haben Barbara und Ove uns Blöcke und Kugelschreiber mitgegeben. Die finden jetzt glückliche Abnehmer.  Adelaja fragt uns nach einem Stück Angelsehne. Wenn er eine hätte, könnte er wieder Fischen. Uns lässt das wieder mal bescheiden werden. Wir  werfen nichts mehr so einfach weg. Hier freut sich immer jemand über ein abgelegtes T-Shirt.

Schnee Barton bereitet den Gottesdienst vor. Damen in Hosen und kurze Ärmel sind aber nicht zugelassen.


Der Wirbel im Masttop ist eingebaut und mit vereinten Kräften wird das Vorstag wieder eingehängt.


Samstag, 23. Dezember 2017

23.12.2017 Auf der Jagt in Jamaika

Wir jagen unser Ersatzteil-Paket aus Deutschland....
Dank Wiebke und Reimer haben wir schnell für einen kaputt gegangenen Wirbel unserer Rollfock ein Ersatzteil auf den Weg nach Jamaika bringen können. Per UPS direkt an die Errol Flynn Marina. So war es geplant. Als wir nun an Hand der Tracking Nr. feststellen konnten, das Paket hätte den Zielort erreicht, machten wir uns auf den Weg nach Port Antonio. Das sind ca. 50 km schlechte Wegstrecke.
An der Hauptstraße angekommen warteten wir nicht lange auf eine Mitfahrgelegenheit. Diesmal kein Kleinbus, sondern Sandra auf dem Weg von Kingston nach Port Antonio, um zu einer Beerdigung zu fahren. Sandra ist Highschool-Lehrerin und konnte uns auf der fast 2-stündigen Fahrt viel über Jamaika erzählen. Und sie ist ein Abkömmling der Maroon, jener legendären entflohenen Sklaven, denen es gelungen ist in den jamaikanischen Bergen  der Gefangenschaft zu entgehen. Da die Briten diesen Zufluchtsort der Sklaven gar nicht mochten, gab es erbitterte Kämpfe der nahezu wehrlosen Maroons gegen die Besatzer. Auf Seiten der Maroons organisierte „Granny Nanni“ den Widerstand. Sie ist heute die Volksheldin auf Jamaika und ihr Bild ziert die 500$ Banknote. Der heutige Anführer der Maroons ist Collonell Sterling, ein Verwandter von Sandra. Den rufen wir jetzt an, um bei den Unabhängigkeitsfeierlichkeiten am 06. Januar (Maroon Festival) dabei zu sein.
Angekommen in Port Antonio, mussten  wir feststellen, dass unser Paket nicht da ist, sonder nur die Papiere dazu. Das Paket liegt im Zoll am Flughafen in Kingston. Dort müssten wir es deklarieren und abholen. Ein freundlicher Marinamitarbeiter meinte aber, dazu brauchen wir eine TRN...
Die Taxpayer Registration Number bekamen wir dann im Taxpayer Office. Zum Glück in Port Antonio. Weil an diesem Tag nichts mehr ging, sind wir dann mit dem Bus zurück. Die Strategie des Busfahrers war es, mit möglichst wenig Bodenkontakt über die riesigen Schlaglöcher hinwegzufliegen-fearless driver! Ab und an stießen wir uns die Köpfe an der metallenen Decke des Busses. Wenn ich so fahren würde, gäbe es sehr wahrscheinlich böse Kommentare. Hier herrschte Sprachlosigkeit bei meiner Liebsten.....
Wieder in Port Morant wurden wir dann von dem „Hühnermann“, er heißt Dens, zu einer kleinen Feier eingeladen. Es gab Lokal Food und einen Drink.  Am nächsten Tag ging die Jagt weiter. Auf nach Kingston, ca. 70km mit dem größeren Bus. Erst ins Citycenter. Dann sagte der Busschaffner, Omar, wir könnten hier nicht aussteigen, es wäre für Touristen im Downtown nicht safe. Sie würden uns zum Taxipreis zum Freightcenter am Flughafen fahren. Gesagt, getan. Nach einigen Suchrunden mit dem Reisebus um den Flughafen wurden wir fündig. Im Queens Warehouse lag unser Päckchen.
Die junge Dame vom Zoll wollte, nachdem wir nochmal am UPS-Schalter einige Dollars zahlen müssten, dann 5.000$ (45€) Zollgebühr von uns. Schlauerweise Stand auf unserem Paket ein Zollwert von 20$!?!
Auf meine Nachfrage bei einer älteren Kollegin am Nebentisch hin wurde mir dann ganz leise und persönlich mitgeteilt, dass ich nichts bezahlen müsste. Kurz darauf erschien die junge Dame und erzählte, unter 50$ Warenwert sei der Zoll kostenlos. Super! Hase tot. Wir haben unser Päckchen!
Die Rückfahrt war dann unspektakulär. Britta saß im völlig überfüllten Bus 1 1/2 Stunden auf meinem Schoß. Drei Leute standen in der Einstiegstreppe des Busses bei offener Tür, also “ bus ride as usual...”
Zu Hause angekommen gab es dann von einem Nachbarn ein kleines Geschenk für Britta und ein anderer Nachbar gab uns von seinen Trinknüssen.

Zu guter Letzt hielt noch Warren, der Wasserschutzpolizist, mit seinem Auto an und fragte ob wir uns wohlfühlen auf Jamaika? Er war auch schon am Boot und wollte uns eine Mango bringen......Enjoy Jamaika!

Freitag, 22. Dezember 2017

20.12.2017 Jamaica Wellness




Mal wieder ein Ausflug im Regenwald. Der Reisefüher berichtet über heiße mineralische Quellen mit besonderer Heilwirkung auf Gelenke, Rheumatismus, Arthritis und alles was einen noch so plagt. Also nix wie hin. Jason , Chief Officer der Coast Guard, organisiert uns ein Taxi. Busse fahren keine Nebenstrecken. Fletscher, der Taxifahrer, macht uns einen guten Preise und schon geht es mit quietschenden Reifen durch die Schlaglöcher in die Berge. Eine Traube von sog. Guides wartet schon auf die Beute und lässt sich auch nach mehrmaligem Nein nicht abschütteln. Wir brauchen keinen Service und nein, wir finden den Weg alleine. Hoffnungslos. Kaum an der Quelle angekommen wird uns das heiße, mineralische, gesundheitsbringende Wasser über die Füße gegossen. Alfons und Elvira halten sich gekonnt im Hintergrund. Ich dagegen empfand das heiße Wasser als sehr angenehm. Spätestens als die Dusche über meinen Kopf gegossen wurde, war ich leichte Beute. Ein gut aussehender junger Mann hatte sein Netz gesponnen. Erst wurden die Füße mit einem Flußkiesel bearbeitet , danach kam ein wohlriechendes Öl zum Einsatz. Jens wurde nicht nur unruhig, weil wir keinen Preis ausgehandelt hatten, sondern auch wegen des intensiven Körpereinsatzes des jungen Masseurs. Ich dagegen fühlte mich immer wohler. Die Heilwirkung setzte schon ein. Dann kam der mineralische Schlamm auf die Haut. Jens wurde immer unruhiger. Und immer wieder heißes Wasser, Massage und zum Schluss, spirituelle Segenswünsche. Dann noch ab ins kalte Becken und die Show war zu Ende. Jens hat es geschafft, die Behandlung an den Beinen enden zu lassen. Elvira und Alfons sind ebenfalls nur bis zu den Knien geheilt worden. Ja und dann......... kam die Preisverhandlung. So viel Gesundheit auf einmal hat seinen Preis. 20 US $ für die Therapie der Füße und ........120US $ für mein Wohlbefinden. Jetzt war Jens ganzes Verhandlungsgeschick gefragt. Was wir daraus gelernt haben, egal ob man ein Bier trinkt, oder ein Huhn kauft, zuerst wird über den Preis gesaprochen. Schön war es trotzdem 😀.




Dienstag, 19. Dezember 2017

18.12.2017 Jamaica Port Morant

Jetzt gibt es nur ein paar Bilder von unserer Überfahrt und der Ankunft auf Jamaica. Hier, in Port Morant, ist es wieder sehr karibisch. Heute im Kleinbus ( bei uns ein 8 –Sitzer) auf der Fahrt von Morant Bay nach Port Morant waren wir 20 Personen! Da kommt schon schnell mal gute Stimmung auf. Auf der Hinfahrt mussten wir bis an die Hauptstrasse, auf der der Bus fährt, laufen. Aber ein junger Mann ( „Mister Love“, wie wir später erfuhren) fuhr mit seinem kleinen Motorrad an uns vorbei und hielt einen Kleinbus an der Haupstrasse an und überredete den Fahrer uns in der Nebenstraße abzuholen. Netter Service...enjoy Jamaica. Als heute Morgen als Fünfter offizieller Besuch die Polizei vorbei kam, waren wir sehr erstaunt, dass sie sich nur nach unserem Wohlergehen erkundigen wollten und falls gewünscht Hilfe anbieten wollten. Sie würden uns auch gerne Frischwasser bringen.... Auch Warren und Richardson werden wir in guter Erinnerung behalten.




Samstag, 16. Dezember 2017

Jamaika

Wenn das Motorengeräusch nicht wäre, könnte man sich an die Motorfahrt gewöhnen. Keine Welle, man kann in Ruhe essen, schlafen und auf's Klo gehen. Das wurde die letzte Nacht schlagartig anders. Wind von hinten, Welle von quer. Dahin ist die Ruhe. Lili geht in der Welle 30 Grad von rechts nach links. Im Bett ist kein Halten mehr. Keiner von uns kommt zur Ruhe. Da wir uns mit der Uhrzeit vertan haben, ( wir sind weiter westlich und somit eine Stunde später ) kommen wir noch im Dunklen an. Die Fog ist zur Taschentuchgröße reduziert. Wir wollen nicht im Dunklen in eine wenig betonte Einfahrt einlaufen. Von fünf Tonnen blinkt nur eine, die anderen kann man wenn man will, erahnen. Wir fahren nach Port Morant, einer absolut gut geschützten Bucht im Südosten. Das Wasser wird ruhig, die Sonne zeigt ihr erstes Licht, es riecht nach Erde, ein grünes Farbenmeer tut sich vor uns auf. Vögel zwitschern, der Urwald reicht bis zum Wasser. Die gelbe Flagge ( Quarantäne Flagge ) ist gesetzt. Jens ruft die Coast Guard um uns ordnungsgemäß anzumelden. Kaum liegt der Anker im Grund, Spiegelei mit Speck ist servierfertig, kommt ein Boot der Coat Guard angefahren. Ein junger sehr freundlicher Officer nimmt unsere Daten auf. Eine Stunde später, hupt es wieder, nun kommt eine Dame, die wieder alle Papiere sehen will. Mit der Frage, ob wir gesund sind, keine Leichen über Bord geworfen haben oder gar Ungeziefer an Bord haben ist klar geworden, dass war die Dame vom Gesundheitsamt. Die sehr daran interessiert war, wie und wo wir unsere Lebensmittel lagern. Bei dem Anblick der Mettendchen hat sie gestützt, die Taschenlampe vorgeholt, dann zu meiner Erleichterung OK gesagt. Hat die Haushaltsführung als sehr ordentlich kommentiert und wir dürften die gelbe Flagge abnehmen. 😅. Kaum zur Ruhe gekommen , werden wir wieder gerufen, diesmal für die Immigration. Zwei sehr nette Officer brauchen wieder alle Papiere, erklären uns aber auch wo es den besten Rum und Kaffee gibt. Dann kommt noch gegen Spätnachmittags der Zoll. Wieder zwei Officer . Und das ganze Programm kostenlos. In Deutschland unvorstellbar. Die Coastguardstation ist rund um die Uhr besetzt und unser Boot bestens bewacht. Nette Leute, bei denen wir Wasser bekommen und wir unseren Müll lassen können. Enjoy Jamaica.....
An unseren Fotos und der Position des Von uns während der Überfahrt gesichteten Wracks war die Coastguard sehr interessiert. Vor längerer Zeit wurde ein Flugzeug als vermisst gemeldet. Jetzt suchen sie nach unseren Angaben. Der Officer schickt uns eine Mail mit den Ergebnissen. Heute machen wir einen Ausflug nach Morant Bay und hoffen dort Internet zu finden....

Donnerstag, 14. Dezember 2017

14.12.2017 90 Meilen vor Jamaica - via Kurzwelle -

Nachdem wir die letzten Tage ca. 30 Stunden motoren mussten, hat gestern Abend der Wind endlich wieder Fahrt auf genommen. Soweit gut. Leider aber fast genau von hinten, was bei der Atlantikwelle das Steuern des Schiffes echt anspruchsvoll macht.
Wir haben dann kurzerhand den Kurs soweit geändert, dass wir eine sehr ruhige Nacht hatten. Neumond, herrlicher Sternenhimmel und Sternschnuppen, wohin man sieht. Da kommt man mit den Wünschen gar nicht so schnell hinterher. Dank Britta´s neuen Pillen gegen Seekrankheit ("Arlevert") geht es ihr richtig gut und sie hat ausgesprochen guten Appetit.... Gestern hatten wir dann auch noch einen mittelgroßen Mahi Mahi (Goldmakrele)an der Angel. Prima, dann gibt es zur Ankunft auf Jamaika ein kleines Festessen. Unterwegs passierten wir mit ca. 300m Abstang ein in der Wasserlinie treibendes Flugzeugwrack. Gespentisch ragte ein Leitwerk oder Tragflächenstumpf einige Meter in den Himmel. Damit rechnet nun wirklich niemand und wir hatten nur Glück, dass wir es nicht überlaufen haben. Die Bilder kommen später. Um nicht Nachts in Port Morant anzukommen, reduzieren wir nun schon mal unsere Geschwindigkeit...

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Wenn die Wolken in das Wasser fallen

Wenn die Erde zur Scheibe wird, der Horizont sichtbar ist und sich das Blau von Himmel und Meer vereinen, dann ist man mitten auf dem Meer. Eine besondere Stimmung.
Das Meer ist ruhig, die Wellen sanft. Die Wasseroberfläche gleicht einem Wackelpudding, der eben angestoßen wird. Lili wiegt sich in den Wellen, wir lassen uns schaukeln. Das tiefe, tiefe Blau des Wassers, lässt ungefähr seine Tiefe erahnen. Ganz weit hinten am Horizont fällt das Wasser, ähnlich einem überlaufenden Swimmingpool,in ein Nichts. Hier ist die Erde eine Scheibe. Die Sonne steigt immer höher und reflektiert auf dem Wasser. Überall Glitzer. Je älter der Tag wird, umso weniger Wolken sind am Himmel. Stille am Himmel und auf dem Wasser. Nur das Plätschern an der Bordwand, wenn Lili durch Wasser zieht, ist zu hören. Wir reden nicht viel, wollen die Stille nicht stöhren. Pünktlich um 18:00 fällt dann auch die Sonne ins Wasser. Sie fällt schnell, macht Platz für den Mond. Es ist Neumond und daher wenig Licht für uns. Aber immer noch genug um die abermillionen Sternchen im Wasser zu beleuchten, die im Wasser fluorizierend tanzen. Leuchten mehr Sterne am Himmel oder im Wasser? Ich kann es nicht sagen. Welch ein Schauspiel. Doch die Stille ist trügerisch. Der Wind schläft ganz ein. Kurz darauf ein paar Regentropfen und dann, von jetzt auf gleich läßt der Wind, was er den ganzen Tag zurück gehalten hat, auf einmal raus.
Damit hatten wir so nicht gerechnet. Wir parieren den tiefen Seufzer und 15 Minuten später ist die Luft raus. Kurz darauf geht im Osten das Licht an. Die Sonne klettert aus dem Wasser und beschert uns einen schönen Sonnenaufgang. Der Wind scheint sich allerdigs verausgabt zu haben. Jetzt rattert Meister Volvo und die Stille ist dahin. Und so geht es jetzt schon über 20 Stunden...
Oh Island in the Sun.....200 Meilen bis Jamaica!!

Montag, 11. Dezember 2017

Aruba besser als ihr Ruf

Ich möchte doch einmal mit den in Seglerkreisen weit verbreiteten Vorurteilen bzgl. Aruba aufräumen. Niemand hat uns Aruba als Zwischenstopp empfohlen, viele haben davor gewarnt. Vom unmöglichen Festmachen an riesigen Kaimauern zum Einklarieren, über unfreundliche Menschen beim Zoll oder Immigration, über hohe Einklarierungsgebühren bis hin zum schlechten Ankerplatz.
Die Küste wird von der Coastguard gut überwacht. Befährt man die Gewässer, wird man gefragt woher man kommt und wohin man will. Sie sind freundlich geben Anweisung wie man sich zu verhalten hat und wo es zum Einklarieren hingeht.
Wir haben es so erlebt : Die Pier zum Anlegen liegt in dem Hafenteil, in dem auch die Kreuzfahrer fest machen. Dort wo die gelben Poller sind. Die Hafenmole ist geschmückt mit schwarzen Autoreifen. Uns hat auch keiner die Leinen angenommen, allerdings war es auch kein Problem, denn die Mole lässt sich gut vom Boot erreichen und wenn man genügend Fender an Bord hat, gibt es auch kein Problem mit den schwarzen Autoreifen. Über Portcontrol werden die Behörden gerufen, die mit dem Auto ankommen. Sie haben sich dann sehr gefreut, dass wir im Vorfeld die Papiere ausgedruckt und ausgefüllt hatten. Wo hat man das sonst, dass der Zoll und die Immigration für einen angefahren kommen. Alle Formalitäten waren in 10 min erledigt und gekostet hat es nichts. Die Ankerbucht liegt in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Hier herrscht reger Flugbetrieb. Ich hatte schon Sorge, dass einfliegende Flieger Muradas Mast erwischen könnten. Der Betrieb stört uns aber nicht zu sehr. Nachts ist Ruhe. Dafür hält der Anker bombig. Mit dem Dinghi können wir bei Erwin, Inhaber der hiesigen Tauchbasis, anlegen. Wasser in Trinkwasserqualität dürfen wir in Kanister zapfen. Er hat uns durch die ganze Stadt hin und her gefahren, bis wir eine neue Solarzelle und den von Jens heiß begehrten dreiarmigen Abzieher gefunden haben. Budget Marine gibt es ebenfalls. Die Stadt ist wenig attraktiv, da hat man sich etwas mit der Architektur vertan.
Es mutet als das Disney Land der Karibik an. Dafür ist an jeder Ecke ein Chinesischer Supermarkt, so dass man sich gut verproviantieren kann. Allerdings etwas teurer als in Curaçao. Die Umsatzsteuer wird einem nur bei Luxusartikeln erstattet. Mit dem öffentlichen Bus kann man quer über die Insel fahren. Wir hätten gerne einen Leihwagen gehabt, um auch die Nordküste zu sehen. Aber hier ist Hochsaison und somit kein Auto zu bekommen. Alles zusammen keinesfalls schlechter als Curaçao. Wer schöne Strände und klares Wasser sucht ist hier bestens aufgehoben.

Sonntag, 10. Dezember 2017

11.12.2017 Aruba

 Aruba ist die Badeinsel der ABC’s. Hier gibt es wunderschöne und große Strände. Geschäfte und Supermärkte in Hülle und Fülle. In der der City gleicht es Disneyland. Wir kaufen außerhalb der Touristenströme. Eine neue Solarzelle, einen “Gehöre”-Abzieher und Proviant in großen Mengen. Die Anchorage ist geschützt und wir fühlen uns wohl auf Aruba.




Samstag, 9. Dezember 2017

09.12.2017 Curasao rückblickend

An Curaçao scheiden sich die Geister. Wahrlich kein attraktives Segelrevier. Die Insel liegt, wie die Schwesterninseln Aruba und Bonair auf einem Felssockel, der ankern an schönen Sandstränden unmöglich macht. Lili hat die Sommersaison dort verbracht und war in der Curaçao Marina gut verstaut. Allerdings sind alle Segler in der Marina auf dem Sprung. Es wird wie besessen gearbeitet, damit man schnell weiter kommt. Denn die Marina bietet nichts zum gemütlichen Beisammensein. Wieder erwarten konnten wir unsere grauen Gasflaschen füllen lassen. In Muizenburg gibt es eine Gastankstelle, die sich unserem Problem angenommen hat. Supermärkte gibt es reichlich, so dass man sich zu normalen Preisen gut verproviantieren kann. Allerdings bietet Curaçao dem Landurlauber einiges. Der Muskelkater lässt mich täglich an die Besteigung des Mount Christoffel denken. Die schönen Sandstrände im Norden der Insel sind nur mit dem Auto zu erreichen. Wir haben nicht alles erkundet, da wir doch länger mit Lili beschäftigt waren als gedacht. Und nun, das Beste kommt zum Schluss. Stephan und Sybilla , Kenner der guten Küche, haben ein Fischrestaurant aufgetan, welches nur Mittagstisch hat. Das Purunchi Koredor, ein kleines Restaurant am Wasser, vier Tische, Küche und Gastraum in einem. Der gerade gefangene Fisch wird in einer Ecke, vor den Augen der Gäste pfannenfertig zubereitet. Catch of the Day gibt es. Das war an diesem Tag unter anderem der Lionfisch. Zum Teil giftig, wenn man mit den Stacheln in Berührung kommt. Wir konnten zusehen wie der Fisch geputzt und zubereitet wird. Vom Eimer in die Pfanne auf den Teller. In Kombination mit Polenta, scharfer Soße und Salat  war das eins der besten Essen, die wir in der Karibik hatten. Zum Schluss gab es köstliche Fischsuppe zum probieren. Verabschiedet wurden wir mit herzlichem  Umfassen und den besten Wünschen für die weitere Reise. Wir behalten Curaçao in guter Erinnerung.








Sonntag, 3. Dezember 2017

03.12.2017 Curasao, es krabbelt doch..

Lili liegt in der Marina, wir im Hotel. Durch das Pauschalangebot haben wir das Glück in dem netten Hotel Rizz nahe der Innenstadt und in erträglicher Distanz zur Marina zu wohnen. Die Zimmer sind klimatisiert, die Handtücher frisch, aus der Dusche sprudelt Wasser 💦 in Trinkwasserqualität und das Zimmer ist immer aufgeräumt.
Der kleine Pool im Innenhof mit gemütlichen Liegen unter Palmen rundet das Ganze ab. Bisher waren wir allerdings damit beschäftigt Lili‘s Bauch mit Lebensmitteln zu füllen.  Wir bevorraten uns, als würde eine Hungersnot ausbrechen. Glaubt man den Berichten, sind Lebensmittel in Jamaika teuer, auf Kuba nicht so leicht zu bekommen und auf den Bahamas unerschwinglich.
Also kaufen wir, was wir irgendwie verstauen können. Da man auf Kuba allerdings Alkohol nur in homöopathischen Dosen einführen darf muss gut geplant werden. Es darf ja nichts vom Zoll gefunden werden.
Irgendwie haben wir dabei Ameisen eingeschleppt. Nicht die Großen die wir kennen, nein, unsere sind winzig klein und legen ein Tempo vor, sind gleichzeitig überall und krabbeln sogar an einem hoch. Der Trick mit dem Backpulver hat nicht geklappt. Sie hatten sich ja auch in die Tüte,  mit den von Jens geliebten Rosinenbrötchen verkrochen. Jetzt muss Gift her. Im Chinaladen werden wir fündig. Großzügig wird das Pulver im Schiff verstreut. Etwaige Bedenken über die Giftigkeit werden im Keim erstickt. Schließlich schlafen wir ja noch im Hotel. Morgen geben wir das Auto ab. Dann ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Lili ist aber in ein bis zwei Tagen startklar, so dass wir uns mit Alfons und Elvira uns auf den Weg nach Aruba machen können.




Heute wurde im Morgengrauen aber noch schnell der Mount Christoffel bestiegen. Eine, für unsere Altersgruppe herausfordernde Kletterei. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Unter der höher stehenden Sonne wäre der Aufstieg für uns nicht möglich und für alle Anderen verboten. Nach 10:00 wird der Aufstieg von der Parkverwaltung geschlossen.