Montag, 1. Juli 2024

01.07.2024 Manitsas Marina

 


Lili steht in Nea Peramos, in der Nähe von Kavala an Land. Wir sind im Norden der Aegean Sea, irgendwo zwischen Thessaloniki und Istanbul.

Die letzten Tage haben wir auf wechselnden Ankerplätzen verbracht und versucht der Mittagshitze, die eigentlich eine Nachmittagshitze ist, zu entkommen. Hier ist es sehr touristisch. Manitsas Marina hat keinen Hafen. Alle Boote stehen an Land. Die Crew von Stavros ist professionell, so gut wurde unser Boot bisher nicht behandelt. Der perfekte Travellift und Leute, die ihr Geschäft verstehen. Schade nur, dass der Platz ein Sandplatz ist. Hier gibt es Staub und die sanitären Anlagen sind eher am unteren Ende. Aber, wir sind zufrieden, dass Lili hier sicher steht und wir am Boot arbeiten können.



Einmal im Jahr müssen wir Wartungsarbeiten machen und hier ist dafür der richtige Platz. Wir stehen morgens um 6 auf und arbeiten bis ca. 10 Uhr. Dann wird es zu heiß…


Jetzt ist soweit alles erledigt und heute holen wir uns ein Auto vom Flughafen, ziehen in eine Airbnb- Wohnung und verbringen die letzten drei Tage hier klimatisiert.

Wir freuen uns auf den norddeutschen Sommer !





Freitag, 21. Juni 2024

21.06.2024 Thasos

 Die Insel ist rund, liegt etwas außerhalb des «Meltemi-Windkanals » und ist sehr schön grün. Darüberhinaus fällt uns auf, dass hier alles auf Land-Tourismus ausgerichtet ist. Zum Festland ist es ein Katzensprung. Die wenigen Ortschaften am Meer sind voller Hotels, Flaniermeilen und Restaurants. Die Urlauber, meist jüngere Leute, kommen überwiegen aus den Nachbarländer, Rumänien, Bulgarien, Moldavien ,Slowakei, Mazedonien  und Ungarn. Eine bunte Mischung. Hier ist es etwas teurer…., eben ein typisches Urlaubsziel. Die Strände sind phantastisch und das Wasser türkis blau.  Noch das Wasser eine angenehme Temperatur. Das ist bei der Hitze mit Temperaturen um 40 Grad ganz wichtig, um die Tage besser zu ertragen.


Thasos ist schön und wir ankern zwischen zwei Ortschaften, direkt vor einem relativ einsamen Strand. Das ist prima, weil wir zu beiden Seiten, trotz der Hitze, in kleinen Wanderungen die Ortschaften erreichen können. Nach zwei Tagen mit dem Mietwagen haben wir alles gesehen, was es zu sehen gibt. Auf dem Weg finden wir  einen Maulbeerbaum mit richtig großen Früchten, sehr lecker! 

Und Wasserfälle, der Erste war leider ziemlich vertrocknet. Dafür konnte Britta im Zweiten doch noch ein Bad nehmen.


Direkt an unserem Strand gibt es eine verlassene Industrieanlage zur Gewinnung von Eisenerz, von der Firma Krupp. Die Ruinen sind teilweise überwuchert und das ganze hat einen besonderen Charme.



Nun sind es nur noch wenige Meilen bis zu unserem Sommerliegeplatz. In der Nähe von Kavala wird Lili nächste Woche an Land gestellt. Wir fliegen dann für fast 8 Wochen nach Hause. Uns wird es hier zu warm….

Aber vorher müssen wir auf dem Platz an Land noch das Unterwasserschiff schleifen und malen und einige Instandhaltungsarbeiten erledigen. Das wird heiß !

Samstag, 15. Juni 2024

15.07.2024 Über Limnos nach Thassos

 Wir segeln, wenn der Wind weht. Das bedeutet aber auch, dass wir manch ein Ziel nur kurz besuchen können.






Auf Limnos waren wir nur drei Tage. Das war etwas kurz. Die Insel ist wenig bewaldet und von daher fallen Wanderungen für uns aus. In der Sonne ist es zu heiß. Wir haben für zwei Tage ein Auto und schauen uns die Sehenswürdigkeiten an. Das ist ganz nett und mit Aircondition. Für uns ist aber die Hauptstadt Myrina das Highlight von Limnos. Wir ankern gut geschützt im großen Hafenbecken und geniessen das Bordleben in der wunderschönen Stadt. 

Die Langfrist-Wetterprognose sagt nur noch heute Nacht segelbaren Wind bis 18kn in Böen voraus. Wir sind spontan und segeln los, Richtung Thassos (45 sm). Zunächst mit super Wind. Etwas später nimmt der Wind bis auf 29kn zu. Die Wellenhöhe wird beeindruckend und Britta schrecklich seekrank…. Aber es wird eine schnelle Reise mit mehrfach veränderten Segelflächen. Toller Sonnenuntergang mit dem heiligen Berg Athos. 

 Um 3 Uhr nachts fällt der Anker auf Sandgrund…..








Dienstag, 11. Juni 2024

11.06.2024 Sigri/Lesbos

Sigri ist ein kleiner Hafenort an der Ostküste von Lesbos. Weil wieder wenig Wind, kreuzen und motoren wir abwechselnd dorthin. Eine Nacht ankern wir direkt vor dem schönen Sandstrand von Vatera. Mittlerweile ist es hier ja wirklich warm, da suchen wir Orte, an denen das Wasser klar und wir möglichst luftig liegen. In Port Sigri ankern wir sehr geschützt und liegen perfekt vor dem kleinen Ort. Sehr gute Restaurants und ausreichende Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden. Ausgedehnte Wanderungen fallen wegen der Hitze aus. Dafür gibt es aber ein ganz besonderes Museum, dass dem versteinerten Wald von Lesbos gewidmet ist. Eine Riesensache! Weltweit einmalig, modern gestaltet und wirklich sehr interessant. Lukas, der «diensthabende Geologe» erklärt uns die Besonderheiten dieser Ausstellung.






Die Bäume sind versteinert an Ort und Stelle, weil die Asche mehrerer Vulkanausbrüche vor ca. 15 Mio. Jahren sie abgedeckt hat und der Regen mit Sulfur und anderen Chemiekalien aus der Asche sukzessive die Kohlenwasserstoffe des Holzes durch Silikate ersetzt hat. Die Bäume sind zu Stein geworden.

Wir bleiben 4 Tage in Sigri und finden es wunderschön. Im Restaurant Remezzo geniessen wir das gute Essen und abends bekommen wir noch sehr netten Besuch von Regine und Joachim, die neben uns ankern. 



Die Weiterreise soll laut Wetterbericht super werden…  leider lässt der versprochene Wind aber auf sich warten, sodass unser roter Freund erst nach zwei Motorstunden zum Einsatz kommt. Dann läuft es aber wie geschmiert. Jetzt liegen wir im Westen der Insel Limnos. Hier werden wir die nächste Woche bleiben. 


Donnerstag, 6. Juni 2024

05.06.2024 Lesbos

 Lesbos, die dritt größte Insel Griechenlands. Und endlich…… eine Insel mit Thermalquellen. Seit Wochen warte ich schon auf die Gelegenheit, die heilenden Quellen zu besuchen. Bei näherer Recherche wird meine Vorfreude etwas gedämpft. Einige Quellen sind nicht mehr zugänglich, da keine Investoren gefunden werden, die diese Ressource wiederbeleben. Wunderschöne Badehäuser verfallen vor sich hin. Andere Quellen sprudeln mit 98 Grad aus der Erde, oder sprudeln aus unzugänglichen Felsspalten. Zwei Möglichkeiten bleiben übrig. Wir mieten uns ein Auto und los geht’s. Erst wird ein Teil der gelisteten Top Ten aufgesucht. Dazu zählt die Besichtigung eine Ölmühle. Lesbos hat 11 Mio. Olivenbäume, die, wegen der Steillage, alle mit der Hand geerntet werden müssen. Eine unvorstellbare Arbeit. Wir lernen wie man Olivenöl verkostet, nach welchen Kriterien die Qualität beurteilt wird, und letztlich schlagen wir nach der Verkostung beim Kauf ordentlich zu.




Als Nächstes kulinarisches Highlight steht das Ouzo Museum mit anschließender Verkostung an. Wir erfahren wie der Ouzo hergestellt und üblicherweise getrunken wird. Nicht wie bei uns, eiskalt und pur, sondern lauwarm mit viel Wasser. Dann geht es weiter zum Kloster nach Limonos. Dazu mussten wir durch einen Ort Namens Kalloni fahren. Aber….. hier war die Hauptstraße gesperrt. Wir mussten durch die kleinen Gassen fahren, um weiter zu kommen. Die Gassen  waren so eng, dass ich dachte, gleich steckt das Auto fest. Für meine angeschlagenen Nerven war das  eindeutig zu viel. Ich steige aus und versichere mich, dass Jens unser kleines Gefährt im Abstand von 2 cm an der Hauswand, um die Ecke bewegen kann. Nicht nur die Enge, sondern sowohl Zustand der Straße als auch Steigung bzw. Gefälle lösen in mir Panik aus. Nur weg hier. Jetzt  noch den Erzengel Gabriel im Kloster von Limnos  besuchen, um  die Magie des Ortes zu spüren, bevor wir endlich zum krönenden Abschluss kommen. Die Therme von Gera. Meine Vorstellung von einer Therme und das was wir antrafen, lagen deutlich auseinander. Es gibt ein kleines Innenbecken für Männer und auf der entgegengesetzten Seite ein kleines Innenbecken für Frauen. Jeweils in einem Kuppelbau. Wassertemperatur 39 Grad. Was genau der Außentemperatur entsprach. Wir bleiben 20 Minuten im Wasser, um den gesundheitlichen Aspekt bemüht. Jens kommt etwas angeschlagen aus dem Wasser und meint, bei diesen Temperaturen sei ihm ein warmes Bad einfach zu viel. Wir versuchen es noch einmal im Aussenbecken, diesmal zur gemeinsamen Nutzung. Und das war dann endgültig zu viel.

Wir beschließen,  genug erlebt zu haben und freuen uns auf einen gemütlichen Abend im Cockpit. Nach 4 Tagen in der Marina von Mytilini, bei Temperaturen um die 40 Grad freuen wir uns auf den nächsten Ankerplatz. Mytilini ist eine sehr quirlige Stadt, tausende von Motorrädern, Autos und nicht zuletzt die Fähre, die die Insel miteinander verbindet. Lesbos hat leider nach Corona und durch das Flüchtlingslager Moria sehr gelitten. Der Tourismus ist vollkommen zum Erliegen gekommen. Das ist schade. Denn die Insel hat viel zu bieten. Unter Anderem unser neues Lieblings- Sommergetränk, freddo Espresso. Frischer Espresso mit Eiswürfeln und Eiswasser aufgeschäumt. Eiskalt und lecker…













Freitag, 31. Mai 2024

31.05.2024 Nochmal Chios

Nachdem wir erst einmal drei Tage auf der kleinen, vorgelagerten Insel Oinousses verbracht hatten, sind wir in den Norden von Chios gesegelt. Das sind nur kleine Strecken, die aber meist mit wenig und/oder sehr wechselhaften Windverhältnissen das Segeln interessant machen. Oinousses ist seeehr beschaulich. Wir liegen vor Anker und umwandern einen großen Teil der Insel.


Wie immer bei uns an Bord, gibt es gutes Futter und die Badesaison ist im vollen Gange. 

Zurück auf Chios gehen wir diesmal in den neu ausgebauten Hafen von Marmaro. Das ist überhaupt der beste Hafen, den wir bisher in Griechenland besucht haben. Total geschützt, Wasser fast überall, Strom nur bei uns am Liegeplatz und 12€ Liegegeld für zwei Tage. Dazu freies WLAN von der naheliegenden Taverne. Was will man mehr? Wir machen schöne Wanderungen, finden im nahegelegenen Ort ein tolles kleines Restaurant und freuen uns über das hausgemachte Essen. Und zurück an Bord können wir im kristallklaren Hafenwasser schwimmen gehen. Einfach nur Klasse! Und als wir der Hafenpolizei/Hafenmeister erzählen, dass wir noch einen Tag bleiben möchten, sagt die freundliche Dame nur, dass sie sich darüber freut und wir es genießen mögen…..





Heute weht der Wind aus Süden und wir wissen ja schon lange, dass, wenn der Wind weht, es Zeit zur Weiterreise ist…..




Samstag, 25. Mai 2024

25.05.2024 Chios

 Hier auf Chios gibt es viel Natur. Nur ein Katzensprung von der türkischen Küste entfernt, waren wir uns nicht sicher, ob Flüchtlinge allgegenwärtig sein könnten? Aber genau wie in Sizilien gibt es hier keine Probleme mit diesem Thema. Es gibt kaum Touristen und keine Flüchtlingen im Strassenbild. Wir liegen in der Chios Marina. Wie fast überall auf den Inseln gibt es gut geschützte Hafenanlagen, die nicht zu Ende gebaut wurden. Es gibt kein Wasser, keinen Strom und keine Sanitäranlagen. Aber es kostet auch nichts. Niemand interessiert sich für die Investitionen. Wir fragen jemanden, der schon sehr lange in Griechenland segelt. Er erzählt uns, dass die Infrastruktur mit EU-Mitteln finanziert wurde und die erste Zahlung erfolgte, wenn der Beton fließt….soweit sind die Projekte gekommen. Weiter geht es nicht und es gibt nur selten interessierte Investoren. Wenn überhaupt werden die Häfen von großen Charterbetrieben übernommen. Das bedeutet für uns vermutlich nichts gutes.

Soweit ist es hier auf Chios nicht, auf der fünftgrößten Insel Griechenlands mieten wir uns ein Auto und gehen ausgiebig wandern, besuchen die Sehenswürdigkeiten und gehen baden. Ein schönes Sommerleben.

Ein Strand für uns allein. Direkt neben dem neuen, unvollendetem Yachthafen von Limnos. 
Pyrgi ist eins der Mastix-Dörfer. Mastix ist ein Harz. Im Sommer wird die Rinde der Bäume angeritzt und man lässt das Harz abtropfen. Es fällt auf den zuvor gekalkten Boden und wird dann per Hand aufgesammelt und gesäubert. Dieses Harz wird, wegen der Form, die Tränen von Chios genannt. Das Harz enthält Oleanolsäure, welche zur Behandlung von Entzündungen im Mundbereich, der Speiseröhre oder des Magens verwendet wird. Auch für Rheumapatienten hat es sich als hilfreich erwiesen. Mastix wird sehr vielfältig eingesetzt. Chios ist eines der Hauptanbaugebiete weltweit. Als Likör ist es auch nicht zu verachten.
Die Häuser in Pyrgi sind aufwendig verziert. Hier wird Kalk aufgetragen, um dann mit einer Gabel geometrische Muster einzuritzen. 


Die Windmühlen von Chios sehen wir aus dem Cockpit in der Chios-Marina. Hier wurde seinerzeit Getreide gemahlen.

Überall Zeugnisse vergangener Kulturen. Hier die osmanischen Bäder. Direkt in der Stadt. Alles ist top renoviert und die Besichtigung ist kostenlos. Schade, dass man hier nicht mehr baden kann.


Das Kloster von Nea Moni ist ein besonderer Platz. Die Atmosphäre ergreift uns, hier ist es anders. Es ist ruhig und einfach schön……

Während der Osmanischen Belagerung, wurden hier 800 Mönche und viele Zivilisten erschossen. Heute wird das Kloster aufwendig renoviert. Nea Moni zählt zu den drei wichtigsten Sakralbauten des 11. Jahrhunderts und wurde in die Liste  des „UNESCO Weltkulturerbes „ aufgenommen.
Von nun an geht es bergauf… das nächste Kloster ist nicht für Besucher geöffnet.


Zum Abschluss des heutigen Tages noch einen letzten Programmpunkt aus den Top 10. Anavatos, eine noch gut erhaltene Byzantinische Stadt, auf einen 450 Meter hohen Felsen gebaut. Um der Belagerung durch die Türken, während des Unabhängigkeitskrieges 1821, zu entkommen, stürzte sich die Bevölkerung allesamt vom Felsen in den Tod. Das war das „Massaker von Chios“. Später wurde die Gegend von einem schweren Erdbeben erschüttert, so dass Anavatos fortan unbewohnt blieb. Heute wird der Aufbau der Stadt durch die Europäische Union gefördert. Aber das geht wirklich langsam voran….