Donnerstag, 28. September 2023

28.09.2023 Seeehr flott nach Sizilien

 

Nachdem unser neues Bimini endlich fertig geworden war, ging es zunächst noch für eine Nacht auf den Anker.
Mit Sonnenaufgang setzten wir unsere Segel Kurs Sizilien. Der Wetterbericht sagte Windböen bis 26 kn aus Nord und eine Welle von 1,60 m im 5-6 Sekundentakt voraus. Also nichts für zarte Gemüter, aber machbar. In der Abdeckung der Insel starten wir unter Motor in einen herrlichen Sonnenaufgang. Die Idylle trügt. Wind und Welle nehmen rasch zu. Meine Sorge bzgl. meiner Seekrankheit auch. Die seitliche Welle türmt sich auf drei Meter auf und versucht  überˋs  Deck ins Cockpit zu gelangen. Was anfangs sachte beginnt wird schnell zur nassen Angelegenheit. Fast hätte mich eine Welle von meiner Sitzposition an der Pinne geholt. Grünes Wasser überall, selbst im Salon. Jetzt wird es Zeit sich Wetterfest anzuziehen. Schwimmweste und Ölzeug müssen her. Ich steuere tapfer weiter, um die Seekrankheit nicht hochkommen zu lassen. Lenke mich ab mit einem Spiel gegen die einsteigenden Wellen. Immer wenn das Wasser von vorne nach hinten läuft, versuche ich schnell genug Ruder zu legen, dass das Wasser über das Vorschiff abläuft. Das funktioniert nur mäßig. Alles ist nass. Nach fünf Stunden am Steuer ruft mein Köper nach einer Pause. Und das war der Untergang. Ich konnte nicht so schnell denken wie mich der Seekrankheitsteufel eingeholt hat. Ich werde für den Rest der Nacht zum Totalausfall. Jens lässt Lili freien Lauf. Mit knapp 30 kn Wind und vollen Segeln, rast Lili wie ein frei gelassenes Kaninchen durch die Nacht. Mit Geschwindigkeiten zwischen 8 und 12 kn kommen wir nicht wie geplant nach 30 Std an, sondern schon nach 18 Std. Um 1:00 machen wir in Marettimo an der Boje fest. Das Gewitter hat uns verschont, ich bin heilfroh. Jens freut sich über die Segeleigenschaften  von Lili und fällt dann in einen erholsamen Schlaf. Am nächsten Morgen starten wir gegen 8:00 weiter ans Festland. Marsala ist unser nächster Hafen. Hier sind auch in der Nachsaison die Preise immer noch gesalzen. 60€ plus Strom und Wasser ist das Günstigste, was man an der Südküste bekommen kann. Dafür waren die Duschen und die Hafenanlagen auch sehr gepflegt. Das kann man für 130€ ohne sanitäre Anlagen und ohne Strom und Wasser hier unten im September auch buchen. Geschützte Ankerbuchten gibt es an der Südküste keine. Heute ankern wir direkt vor Selinute, einer historischen Ausgrabungsstätte. Wir sind unterwegs nach Malta. Dort wird es vielleicht besser. Wir werden berichten.














Freitag, 22. September 2023

22.09.2023 Cagliari…..

Endlich scheint der Wind sich zu unseren Gunsten zu ändern. Ab morgen bläst der Mistral aus Nordwest. Die nächsten Tage gibt es vermutlich zu viel Wind aber Montag oder Dienstag können wir dem abflauenden Mistral hinterher fahren. Unser Bimini ist immer noch nicht fertig. Davide, der Segelmacher, hat sich mit Corona krank gemeldet. Weil das aber schon drei Tage her ist, könnte es sein, dass wir die windbedingte Wartezeit nicht „umsonst“ vertrödeln. 



Wir gehen täglich einmal in die Stadt, schlendern durch die Gegend, kaufen gute Sachen ein und Britta kocht. Es könnte schlechter sein. Aber 2 Wochen an Ort und Stelle festzukleben entspricht nicht gerade unseren Vorstellungen. Wir wollen reisen und neue Sachen sehen. Malta soll unser nächstes Ziel sein.






Montag, 18. September 2023

18.09.2023 Cagliari und kein Ende?


Nun ist Britta schon eine Woche hier. Ich bin am 05.09. hier angekommen. Seit 10 Tagen liegt Lili in der Marina del Sole. Wir warten zum Einen auf die Fertigstellung unseres neuen Biminis, zum Anderen auf geeigneten Wind in Richtung Sizilien. 
Das Bimini wird von Davide gebaut. Wir brauchen es dringend. Hier im Mittelmeer ist für uns tagelanges Segeln in praller Sonne eine Tortour. Und auf einem Boot unserer Bauart ist ein Bimini gar nicht einfach unterzubringen. Das Boot ist vergleichsweise breit und die Großschot läuft achtern im Cockpit. Das bedeutet, dass auf Vorm-Wind-Kursen das Bimini die Schotführung nicht behindern darf und deshalb nicht zu weit nach hinten reichen darf. Aber natürlich doch möglichst viel Schatten spenden soll. Um hier das Optimum zu erreichen, kommt Stefano, der Metallbauer, jeden Tag. Wir besprechen wie es werden soll, er kommt wieder, es passt nicht. Morgen wieder mit Änderungen… Diesen Ablauf spielen wir seit vier Tagen. Leider kann Davide, der Schneider, erst arbeiten, wenn das Gestell perfekt ist. Aber seit Freitag Abend ist es soweit. Wir warten gespannt…
Weil aber der Wetterbericht ohnehin kein passendes Wetter für uns vor Freitag ansagt, ist der Druck nicht allzu groß. 
Wir optimieren das Boot, gehen in die Stadt und geniessen Supermärkte mit Klimaanlagen.
Hier auf Sardinien ist es wie fast überall im Mittelmeer. Fähren und Kreuzfahrer verpesten die Luft im unglaublichem Ausmaß. Es scheint niemanden zu interessieren, dass die größeren Mittelmeerinseln mit europäische Großstädten im Ranking der Luftverschmutzung locker mithalten und im Ruß und Feinstaub meistens überholen….









Samstag, 9. September 2023

09.09.2023 Endlich wieder Wasser unter den Füßen




Nach unserem Sommerurlaub in Wedel bin ich (Jens) zunächst allein nach Cagliari/Sardinien geflogen. Britta ist in Familie unterwegs und ich bereite Lili auf die nächsten Reisen vor. Die anstrengenden Arbeiten, wie zum Beispiel das Unterwasserschiff schleifen und anstreichen gingen sehr schnell, viel schneller als geplant. Eigentlich wollte ich am ersten Morgen in Cagliari nur einkaufen gehen und mich langsam an Bord einleben. Aber als ich vom Supermarkt zurück kam, stand unser Boot schon auf dem Slipwagen, um umgehend ins Wasser gebracht zu werden. Nach kurzem verhandeln war klar, dass meine Arbeiten binnen zwei Tagen erledigt sein müssten. Wir hatten schließlich ursprünglich gesagt, am 05.09. solle Lili ins Wasser und unsere mündlich angekündigte Verlängerung ist irgendwie nicht angekommen. Nun ja, so geht es dann schnell. Zwölf Arbeitsstunden später ist das Schiff geschliffen, neu mit Antifouling gestrichen und Propeller und Anoden gewechselt. Super, damit hatte ich so schnell gar nicht nicht gerechnet😁.

Nun schwimmt sie wieder und im Hafen lebt es sich sooo viel besser als auf dem Schiff an Land.

Die nächsten Tage bekommen wir noch ein neues Bimini und es stehen noch Motor-Oelwechsel und andere kleine Wartungsarbeiten an.