Bevor Lili am 01.04. ins Wasser kommt, müssen unsere Rettungsinsel gewartet und sämtliche Nähte von Sprayhood und Lazyback (dem Sonnenschutz unseres Großsegels) nachgenäht werden. Die karibische Sonne hat das Garn mürbe gemacht. Also haben wir jetzt eine Woche Zeit, um Lili zu putzen, das Unterwasserschiff mit Antifouling auszubessern und um hier an der wunderschönen Algarve „Urlaub“ zu machen. Nave Pegos Boatyard in Faro ist für uns eine sehr gute Wahl. Hier stimmt alles und die zentrale Lage in Stadt- und Flughafennähe macht uns das Leben, on the hard, leicht. Nach 10 Monaten zu Hause und reichlich Arbeit erleben wir nun wieder eine ganz andere Routine.
Zehn Monate zu Hause waren eine lange Zeit, um so schwerer viel es mir loszufahren. Nicht zuletzt wegen der neuen Küche die Jens gebaut hat. Da ist an Bord mit zwei Kochplatten und dem Backofen ohne Dampfstoßfunktion wieder Kreativität gefragt. Allerdings ist das Essen hier so gut und soooo preiswert, dass die Küche erst einmal kalt bleibt. Wer hat schon Lust die Pfanne schmutzig zu machen, wenn die gegrillte Dorade mit Kartoffel und Salat für 5 € zu bekommen ist.
Aus dem Flugzeug ausgestiegen kam uns die warme, seeluftgeschwängerte Luft entgegen. Da wussten wir, was wir die letzte Zeit vermisst haben. Das ist nicht alles, jetzt blühen die Zitrusbäume. Das ganz Land riecht nach Orangen. Wir kommen uns das vor wie in einem Luftkurort. Den ganzen Tag inhaliere ich mit tiefen Atemzügen, hyperventiliere, so dass mir schwindelig wird. Gestern dann der Vollrausch, inmitten der Orangenplantagen haben wir Orangenblüten und ein paar Orangen gepflückt, um daraus leckeren Orangenlikör zu zaubern.
Um diese Jahreszeit ist es hier phantastisch. Sommer in seiner vollen Blüte. Ein Farbenmeer. Die Sonnenstrahlen wärmen die blasse Haut, die Lebensgeister sind geweckt.
Wir sind angekommen.
Wer nach unseren Plänen fragt, der geht leer aus. Die ändern sich täglich. Schön dass wir wieder Friedel und Kathi getroffen haben, mit denen wir im Sommer unterwegs sein wollen.