Dienstag, 25. Oktober 2016

24.10.16 Aus eins mach zwei


Oder wie schnell aus 12 Std Reisezeit 24 werden.
Alles fängt schon etwas eigenartig an. Am Frankfurter Flughafen nehmen wir nicht den üblichen Weg durch die Sicherheitsschleuse, sondern werden an einer eher provisorischen Schleuse direkt in einem einzelnen Warteraum abgefertigt. Nur ein kleiner Kiosk sonst nichts. Kein Duty Free, keine Shoppingmall. 
Pünktlich geht das Boarding los. Über den Lautsprecher tönt " Boarding kompletet ", na wer sagt es denn. Doch dann passiert erst mal nix mehr. 
Dann erneut die sanfte , etwas leiernde Stimme aus dem Lautsprecher, aber nicht wie erwartet mit den Sicherheitsinstruktionen, sondern mit der eher schlechten Nachricht, dass die Toiletten verstopft sind und die Reparatur leider erfolglos war. 😳
Im ersten Moment haben wir das noch als Scherz abgetan. Dann kam aber die Aufforderung unsere Sachen zu packen und die Maschine zu verlassen. 
Nach geraumer Zeit hat man uns wissen lassen, dass es etwas dauern wird, bis das Gepäck umgeladen ist, da die Ersatzmaschine sich im Aussenbereich befinde und zudem erstmal startklar gemacht werden muss.
300 Passagiere stehen Schlange vor dem kleinen Kiosk, irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben. Zwei Stunden später ist dann alles startklar.
Die gute Nachricht ist, dass das Premium Fernsehprogramm auch der Holzklasse heute zur Verfügung steht und alkoholische Getränke frei sind. Jetzt meckert keiner mehr.
Der Pilot hat alles gegeben und eine Stunde wieder raus geholt. Wir hofften unseren Anschlussflug nach Trinidad noch zu bekommen. 
Aber wir sind in der Karibik angekommen. Hier hat keiner Eile, sodass es schon mal eine gute Stunde dauert bis wir durch die Passkontrolle sind. Noch mal eine weitere Stunde bis die Dame vom Zoll ein weiteres Papier ausgefüllt hat und uns mit dem Hinweis, sofort nach der Landung in Trinidad dort bei der Zollbehörde vorstellig zu werden, aus der Ankunftshalle entläßt.
Nicht nur unser Anschlussflug ist weg, weitere 150 Gäste stehen auch vor einen hoffnungslos überfüllten Abfertigungsschalter.
Die kleinen Maschinen die zwischen Tobago und Trinidad fliegen sind hoffnungslos ausgebucht. 
Die Idee die Fähre zu nehmen scheitert daran, dass diese einen Maschinenschaden hat und auch nicht fahren kann.

Nach längerem hin und her ergattern wir noch Bordkarten für die letzte Maschine um 1:45, dass heißt nach MEZ um 7:00 morgens. Dann noch eine Stunde Taxifahrt bis wir zum Schiff kommen werden. wenn es klappt... Jetzt, in der Abflugshalle, dröhnt der riesige Fernseher, ist es tierisch kalt und ungemütlich und die Menschen um uns rum sind auch nicht gerade freundlich. It is not allowed to sit on the trolleys....
12 Stunden waren geplant, 24 sind es geworden. Wir müssen uns noch an die Langsamkeit des Seins gewöhnen. 
Nachtrag: Heute, am nächsten Morgen, Waren wir bei der Imigration in Chaguaramas und haben versucht aus unserer 2-Tages-Aufenthaltsgenehmigung von gestern Abend eine normale 3-Wochen Genehmigung zu machen.... Das ist ein Service, den die Damen im Office hier nicht anbieten. Wir müssen dazu schnellstmöglich in Hauptstadt fahren...... Deutsche Bürokratie ist dagegen ernsthaft Weltklasse!

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