Dienstag, 6. März 2018

06.03.2018 Nach Lee Stocking Island



Was hier so locker mal über den Wald auf Stocking Island schaut ist eine brandende Welle auf der Atlantikseite der Insel. Kein Wunder dass die meisten Cruiser lieber auf der geschützten, windabgewandten Seite bleiben. Hier auf Exuma ist es wie in den Westschären oder wie in den Ostfriesischen Inseln. Vor den schützenden Inseln kann es rauh sein und schlimmer noch, in den Durchfahrten auch schon mal gefährlich. Da strömt das Wasser auch gern mal mit 5 kn und zur Windsee kommt der Atlantikschwell von irgendwo her, wo es gerade mal wieder stürmt.
In unserem Fall von der amerikanischen Ostküste. Ca. 3 m Welle mit Wellenlängen größer 100m. Auf See in tiefem Wasser kaum zu spüren. Wenn diese Wasserberge allerdings auf 3-4 m tiefe Einschnitte (Cuts) zwischen den kleinen Insel treffen und dort die Tiede noch dazu für kräftige Wirbel sorgt, sind nur noch wenige Durchfahrten passierbar. Heute war kaum Wind und wir machten uns auf den Weg nach Rats Cay. Ca. 25 Meilen nördlich von Georgetown. Die Ausfahrt aus dem geschützten Fahrwasser ließ bei uns schon leichte Fragezeichen aufkommen, zumal im Morgennetz schon von Umkehrern berichtet wurde, wovon einer ein eingedrücktes Portlight/Fester zu beklagen hatte. Gut dass wir solche Verhältnisse kennen und uns das dann doch lieber selbst anschauen. Raus ging dann mit Maschinenunterstützung auch ganz gut. Trotz größem Wellengetöse hatten wir kein Wasser im Schiff. Alle Luken und der Niedergang waren vorsorglich verschlossen. Dann schönes segeln bis Rats Cay. Die Einfahrt ist allerdings bei Niedrigwasser nur 3-4 m tief. Und es war eine Stunde vor Niedrigwasser. Meterhohe Wellen brachen sich in der Einfahrt. Vorsichtig tasten wir uns unter Motor heran. No Chance! Hier geht gar nichts. 
Also versuchen wir unser Glück 6 Meilen weiter in der Einfahrt zu Lee Stocking Island. 7- 10m tief sieht es hier deutlich besser aus. Trotzdem brechen ein paar Wellen neben uns und schieben uns gegen die letzte Ebbe in das Fahrwasser hinein.  Dieses Revier ist auf der Atlantikseite auch kein Spielplatz. Innen sind die Gewässer extrem flach und mit 2 m Tiefgang haben wir hier eigentlich das verkehrte Schiff. Jetzt liegen wir sehr geschützt vor Leaf Island. Alle paar Minuten rast ein vollbesetztes Touriboot vorbei, um den Gästen die Pink Inaguas auf der Insel zu zeigen. Die schauen wir uns morgen auch an.

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