Unsere Überfahrt von Kefalonia nach Sicilien gestaltete sich schwierig. Es begann recht beschaulich. Die Wettervorhersage gut. Nach den Vorhersagen aus dem Wetterrouting könnten wir 80% der Strecke segeln und kämen mit 9 Motorstunden aus. Was will man mehr. Gut vorbereitet und proviantiert starteten wir gegen Abend in die sternenklare Nacht hinein.
Nachdem wir aus dem Windschatten der letzen Insel raus waren, wurde es eher rauh. Der Wind nahm, wie vorhergesagt, auf 23-25 kn zu. Soweit so gut. Aber……. auch die Wellen nahmen zu. Und das ohne bestimmte Reihenfolge, sondern aus allen Richtungen. Eine sog. Kreuzsee. Da war das Strickzeug schnell verschwunden und wenig später, ich in Person ebenfalls. Die Wellen waren so steil und kurz, dass Lili hin und her geworfen wurde und ich das Gefühl hatte mit einem Rodeo Pferd unterwegs zu sein. Ich konnte mich in der Koje kaum stabilisieren. Jens hatte die ungemütliche Position. Die Segel mussten ständig angepasst werden. Es wollte einfach keine Ruhe einkehren. Jens musste die ganze Nacht durcharbeiten. Dann kam das, was nicht passieren durfte. Der Wind ließ nach und nach, bis auf gar kein Wind mehr. Dafür blieb die Welle. Wir hatten noch 150 nm und eine Nacht vor uns. Wir mussten kapitulieren, und ab dann lief der Motor für die nächsten 24 Std. Irgendwie hat das mit der Wettervorhersage nicht so recht geklappt.
Die Windverhältnisse sind sehr unterschiedlich. Wir wollen weiter und nehmen jeden Hauch Wind, den wir bekommen können. Um Fahrt ins Schiff zu bekommen, muss uns der rote Freund helfen.
In Licata angekommen, bekommen wir unseren alten Platz wieder. Die Marina ist jetzt schon sehr voll. Nur noch wenige Plätze sind frei. Es gibt aber noch viele Schiffe, die immer noch unterwegs sind. Es ist schon alles wieder in vollem Gange. 3-4 mal Sport, 2 mal Happy Hour, Barbecue, Häkelstunde und und und. Und das Schöne ist, dass es viele neue Leute in der Marina gibt, die neue Ideen mitbringen. So starten demnächst noch Zumba und Power Workout. Es ist schön, wieder hier zu sein.