Wenn das Motorengeräusch nicht wäre, könnte man sich an die Motorfahrt gewöhnen. Keine Welle, man kann in Ruhe essen, schlafen und auf's Klo gehen. Das wurde die letzte Nacht schlagartig anders. Wind von hinten, Welle von quer. Dahin ist die Ruhe. Lili geht in der Welle 30 Grad von rechts nach links. Im Bett ist kein Halten mehr. Keiner von uns kommt zur Ruhe. Da wir uns mit der Uhrzeit vertan haben, ( wir sind weiter westlich und somit eine Stunde später ) kommen wir noch im Dunklen an. Die Fog ist zur Taschentuchgröße reduziert. Wir wollen nicht im Dunklen in eine wenig betonte Einfahrt einlaufen. Von fünf Tonnen blinkt nur eine, die anderen kann man wenn man will, erahnen. Wir fahren nach Port Morant, einer absolut gut geschützten Bucht im Südosten. Das Wasser wird ruhig, die Sonne zeigt ihr erstes Licht, es riecht nach Erde, ein grünes Farbenmeer tut sich vor uns auf. Vögel zwitschern, der Urwald reicht bis zum Wasser. Die gelbe Flagge ( Quarantäne Flagge ) ist gesetzt. Jens ruft die Coast Guard um uns ordnungsgemäß anzumelden. Kaum liegt der Anker im Grund, Spiegelei mit Speck ist servierfertig, kommt ein Boot der Coat Guard angefahren. Ein junger sehr freundlicher Officer nimmt unsere Daten auf. Eine Stunde später, hupt es wieder, nun kommt eine Dame, die wieder alle Papiere sehen will. Mit der Frage, ob wir gesund sind, keine Leichen über Bord geworfen haben oder gar Ungeziefer an Bord haben ist klar geworden, dass war die Dame vom Gesundheitsamt. Die sehr daran interessiert war, wie und wo wir unsere Lebensmittel lagern. Bei dem Anblick der Mettendchen hat sie gestützt, die Taschenlampe vorgeholt, dann zu meiner Erleichterung OK gesagt. Hat die Haushaltsführung als sehr ordentlich kommentiert und wir dürften die gelbe Flagge abnehmen. 😅. Kaum zur Ruhe gekommen , werden wir wieder gerufen, diesmal für die Immigration. Zwei sehr nette Officer brauchen wieder alle Papiere, erklären uns aber auch wo es den besten Rum und Kaffee gibt. Dann kommt noch gegen Spätnachmittags der Zoll. Wieder zwei Officer . Und das ganze Programm kostenlos. In Deutschland unvorstellbar. Die Coastguardstation ist rund um die Uhr besetzt und unser Boot bestens bewacht. Nette Leute, bei denen wir Wasser bekommen und wir unseren Müll lassen können. Enjoy Jamaica.....
An unseren Fotos und der Position des Von uns während der Überfahrt gesichteten Wracks war die Coastguard sehr interessiert. Vor längerer Zeit wurde ein Flugzeug als vermisst gemeldet. Jetzt suchen sie nach unseren Angaben. Der Officer schickt uns eine Mail mit den Ergebnissen. Heute machen wir einen Ausflug nach Morant Bay und hoffen dort Internet zu finden....
Blog von Britta und Jens über unsere Segelreisen mit dem Segelboot "Lili", einer Faurby 396, ab Frühjahr 2015 bis 2021. Ab Oktober 2022 reisen wir mit unserer neuen „Lili“, einer JPK 39 FC.
Samstag, 16. Dezember 2017
Donnerstag, 14. Dezember 2017
14.12.2017 90 Meilen vor Jamaica - via Kurzwelle -
Nachdem wir die letzten Tage ca. 30 Stunden motoren mussten, hat gestern Abend der Wind endlich wieder Fahrt auf genommen. Soweit gut. Leider aber fast genau von hinten, was bei der Atlantikwelle das Steuern des Schiffes echt anspruchsvoll macht.
Wir haben dann kurzerhand den Kurs soweit geändert, dass wir eine sehr ruhige Nacht hatten. Neumond, herrlicher Sternenhimmel und Sternschnuppen, wohin man sieht. Da kommt man mit den Wünschen gar nicht so schnell hinterher. Dank Britta´s neuen Pillen gegen Seekrankheit ("Arlevert") geht es ihr richtig gut und sie hat ausgesprochen guten Appetit.... Gestern hatten wir dann auch noch einen mittelgroßen Mahi Mahi (Goldmakrele)an der Angel. Prima, dann gibt es zur Ankunft auf Jamaika ein kleines Festessen. Unterwegs passierten wir mit ca. 300m Abstang ein in der Wasserlinie treibendes Flugzeugwrack. Gespentisch ragte ein Leitwerk oder Tragflächenstumpf einige Meter in den Himmel. Damit rechnet nun wirklich niemand und wir hatten nur Glück, dass wir es nicht überlaufen haben. Die Bilder kommen später. Um nicht Nachts in Port Morant anzukommen, reduzieren wir nun schon mal unsere Geschwindigkeit...
Wir haben dann kurzerhand den Kurs soweit geändert, dass wir eine sehr ruhige Nacht hatten. Neumond, herrlicher Sternenhimmel und Sternschnuppen, wohin man sieht. Da kommt man mit den Wünschen gar nicht so schnell hinterher. Dank Britta´s neuen Pillen gegen Seekrankheit ("Arlevert") geht es ihr richtig gut und sie hat ausgesprochen guten Appetit.... Gestern hatten wir dann auch noch einen mittelgroßen Mahi Mahi (Goldmakrele)an der Angel. Prima, dann gibt es zur Ankunft auf Jamaika ein kleines Festessen. Unterwegs passierten wir mit ca. 300m Abstang ein in der Wasserlinie treibendes Flugzeugwrack. Gespentisch ragte ein Leitwerk oder Tragflächenstumpf einige Meter in den Himmel. Damit rechnet nun wirklich niemand und wir hatten nur Glück, dass wir es nicht überlaufen haben. Die Bilder kommen später. Um nicht Nachts in Port Morant anzukommen, reduzieren wir nun schon mal unsere Geschwindigkeit...
Mittwoch, 13. Dezember 2017
Wenn die Wolken in das Wasser fallen
Wenn die Erde zur Scheibe wird, der Horizont sichtbar ist und sich das Blau von Himmel und Meer vereinen, dann ist man mitten auf dem Meer. Eine besondere Stimmung.
Das Meer ist ruhig, die Wellen sanft. Die Wasseroberfläche gleicht einem Wackelpudding, der eben angestoßen wird. Lili wiegt sich in den Wellen, wir lassen uns schaukeln. Das tiefe, tiefe Blau des Wassers, lässt ungefähr seine Tiefe erahnen. Ganz weit hinten am Horizont fällt das Wasser, ähnlich einem überlaufenden Swimmingpool,in ein Nichts. Hier ist die Erde eine Scheibe. Die Sonne steigt immer höher und reflektiert auf dem Wasser. Überall Glitzer. Je älter der Tag wird, umso weniger Wolken sind am Himmel. Stille am Himmel und auf dem Wasser. Nur das Plätschern an der Bordwand, wenn Lili durch Wasser zieht, ist zu hören. Wir reden nicht viel, wollen die Stille nicht stöhren. Pünktlich um 18:00 fällt dann auch die Sonne ins Wasser. Sie fällt schnell, macht Platz für den Mond. Es ist Neumond und daher wenig Licht für uns. Aber immer noch genug um die abermillionen Sternchen im Wasser zu beleuchten, die im Wasser fluorizierend tanzen. Leuchten mehr Sterne am Himmel oder im Wasser? Ich kann es nicht sagen. Welch ein Schauspiel. Doch die Stille ist trügerisch. Der Wind schläft ganz ein. Kurz darauf ein paar Regentropfen und dann, von jetzt auf gleich läßt der Wind, was er den ganzen Tag zurück gehalten hat, auf einmal raus.
Damit hatten wir so nicht gerechnet. Wir parieren den tiefen Seufzer und 15 Minuten später ist die Luft raus. Kurz darauf geht im Osten das Licht an. Die Sonne klettert aus dem Wasser und beschert uns einen schönen Sonnenaufgang. Der Wind scheint sich allerdigs verausgabt zu haben. Jetzt rattert Meister Volvo und die Stille ist dahin. Und so geht es jetzt schon über 20 Stunden...
Oh Island in the Sun.....200 Meilen bis Jamaica!!
Das Meer ist ruhig, die Wellen sanft. Die Wasseroberfläche gleicht einem Wackelpudding, der eben angestoßen wird. Lili wiegt sich in den Wellen, wir lassen uns schaukeln. Das tiefe, tiefe Blau des Wassers, lässt ungefähr seine Tiefe erahnen. Ganz weit hinten am Horizont fällt das Wasser, ähnlich einem überlaufenden Swimmingpool,in ein Nichts. Hier ist die Erde eine Scheibe. Die Sonne steigt immer höher und reflektiert auf dem Wasser. Überall Glitzer. Je älter der Tag wird, umso weniger Wolken sind am Himmel. Stille am Himmel und auf dem Wasser. Nur das Plätschern an der Bordwand, wenn Lili durch Wasser zieht, ist zu hören. Wir reden nicht viel, wollen die Stille nicht stöhren. Pünktlich um 18:00 fällt dann auch die Sonne ins Wasser. Sie fällt schnell, macht Platz für den Mond. Es ist Neumond und daher wenig Licht für uns. Aber immer noch genug um die abermillionen Sternchen im Wasser zu beleuchten, die im Wasser fluorizierend tanzen. Leuchten mehr Sterne am Himmel oder im Wasser? Ich kann es nicht sagen. Welch ein Schauspiel. Doch die Stille ist trügerisch. Der Wind schläft ganz ein. Kurz darauf ein paar Regentropfen und dann, von jetzt auf gleich läßt der Wind, was er den ganzen Tag zurück gehalten hat, auf einmal raus.
Damit hatten wir so nicht gerechnet. Wir parieren den tiefen Seufzer und 15 Minuten später ist die Luft raus. Kurz darauf geht im Osten das Licht an. Die Sonne klettert aus dem Wasser und beschert uns einen schönen Sonnenaufgang. Der Wind scheint sich allerdigs verausgabt zu haben. Jetzt rattert Meister Volvo und die Stille ist dahin. Und so geht es jetzt schon über 20 Stunden...
Oh Island in the Sun.....200 Meilen bis Jamaica!!
Montag, 11. Dezember 2017
Aruba besser als ihr Ruf
Ich möchte doch einmal mit den in Seglerkreisen weit verbreiteten Vorurteilen bzgl. Aruba aufräumen. Niemand hat uns Aruba als Zwischenstopp empfohlen, viele haben davor gewarnt. Vom unmöglichen Festmachen an riesigen Kaimauern zum Einklarieren, über unfreundliche Menschen beim Zoll oder Immigration, über hohe Einklarierungsgebühren bis hin zum schlechten Ankerplatz.
Die Küste wird von der Coastguard gut überwacht. Befährt man die Gewässer, wird man gefragt woher man kommt und wohin man will. Sie sind freundlich geben Anweisung wie man sich zu verhalten hat und wo es zum Einklarieren hingeht.
Wir haben es so erlebt : Die Pier zum Anlegen liegt in dem Hafenteil, in dem auch die Kreuzfahrer fest machen. Dort wo die gelben Poller sind. Die Hafenmole ist geschmückt mit schwarzen Autoreifen. Uns hat auch keiner die Leinen angenommen, allerdings war es auch kein Problem, denn die Mole lässt sich gut vom Boot erreichen und wenn man genügend Fender an Bord hat, gibt es auch kein Problem mit den schwarzen Autoreifen. Über Portcontrol werden die Behörden gerufen, die mit dem Auto ankommen. Sie haben sich dann sehr gefreut, dass wir im Vorfeld die Papiere ausgedruckt und ausgefüllt hatten. Wo hat man das sonst, dass der Zoll und die Immigration für einen angefahren kommen. Alle Formalitäten waren in 10 min erledigt und gekostet hat es nichts. Die Ankerbucht liegt in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Hier herrscht reger Flugbetrieb. Ich hatte schon Sorge, dass einfliegende Flieger Muradas Mast erwischen könnten. Der Betrieb stört uns aber nicht zu sehr. Nachts ist Ruhe. Dafür hält der Anker bombig. Mit dem Dinghi können wir bei Erwin, Inhaber der hiesigen Tauchbasis, anlegen. Wasser in Trinkwasserqualität dürfen wir in Kanister zapfen. Er hat uns durch die ganze Stadt hin und her gefahren, bis wir eine neue Solarzelle und den von Jens heiß begehrten dreiarmigen Abzieher gefunden haben. Budget Marine gibt es ebenfalls. Die Stadt ist wenig attraktiv, da hat man sich etwas mit der Architektur vertan.
Es mutet als das Disney Land der Karibik an. Dafür ist an jeder Ecke ein Chinesischer Supermarkt, so dass man sich gut verproviantieren kann. Allerdings etwas teurer als in Curaçao. Die Umsatzsteuer wird einem nur bei Luxusartikeln erstattet. Mit dem öffentlichen Bus kann man quer über die Insel fahren. Wir hätten gerne einen Leihwagen gehabt, um auch die Nordküste zu sehen. Aber hier ist Hochsaison und somit kein Auto zu bekommen. Alles zusammen keinesfalls schlechter als Curaçao. Wer schöne Strände und klares Wasser sucht ist hier bestens aufgehoben.
Sonntag, 10. Dezember 2017
11.12.2017 Aruba

Samstag, 9. Dezember 2017
09.12.2017 Curasao rückblickend
An Curaçao scheiden sich die Geister. Wahrlich kein attraktives Segelrevier. Die Insel liegt, wie die Schwesterninseln Aruba und Bonair auf einem Felssockel, der ankern an schönen Sandstränden unmöglich macht. Lili hat die Sommersaison dort verbracht und war in der Curaçao Marina gut verstaut. Allerdings sind alle Segler in der Marina auf dem Sprung. Es wird wie besessen gearbeitet, damit man schnell weiter kommt. Denn die Marina bietet nichts zum gemütlichen Beisammensein. Wieder erwarten konnten wir unsere grauen Gasflaschen füllen lassen. In Muizenburg gibt es eine Gastankstelle, die sich unserem Problem angenommen hat. Supermärkte gibt es reichlich, so dass man sich zu normalen Preisen gut verproviantieren kann. Allerdings bietet Curaçao dem Landurlauber einiges. Der Muskelkater lässt mich täglich an die Besteigung des Mount Christoffel denken. Die schönen Sandstrände im Norden der Insel sind nur mit dem Auto zu erreichen. Wir haben nicht alles erkundet, da wir doch länger mit Lili beschäftigt waren als gedacht. Und nun, das Beste kommt zum Schluss. Stephan und Sybilla , Kenner der guten Küche, haben ein Fischrestaurant aufgetan, welches nur Mittagstisch hat. Das Purunchi Koredor, ein kleines Restaurant am Wasser, vier Tische, Küche und Gastraum in einem. Der gerade gefangene Fisch wird in einer Ecke, vor den Augen der Gäste pfannenfertig zubereitet. Catch of the Day gibt es. Das war an diesem Tag unter anderem der Lionfisch. Zum Teil giftig, wenn man mit den Stacheln in Berührung kommt. Wir konnten zusehen wie der Fisch geputzt und zubereitet wird. Vom Eimer in die Pfanne auf den Teller. In Kombination mit Polenta, scharfer Soße und Salat war das eins der besten Essen, die wir in der Karibik hatten. Zum Schluss gab es köstliche Fischsuppe zum probieren. Verabschiedet wurden wir mit herzlichem Umfassen und den besten Wünschen für die weitere Reise. Wir behalten Curaçao in guter Erinnerung.
Sonntag, 3. Dezember 2017
03.12.2017 Curasao, es krabbelt doch..
Lili liegt in der Marina, wir im Hotel. Durch das Pauschalangebot haben wir das Glück in dem netten Hotel Rizz nahe der Innenstadt und in erträglicher Distanz zur Marina zu wohnen. Die Zimmer sind klimatisiert, die Handtücher frisch, aus der Dusche sprudelt Wasser 💦 in Trinkwasserqualität und das Zimmer ist immer aufgeräumt.
Der kleine Pool im Innenhof mit gemütlichen Liegen unter Palmen rundet das Ganze ab. Bisher waren wir allerdings damit beschäftigt Lili‘s Bauch mit Lebensmitteln zu füllen. Wir bevorraten uns, als würde eine Hungersnot ausbrechen. Glaubt man den Berichten, sind Lebensmittel in Jamaika teuer, auf Kuba nicht so leicht zu bekommen und auf den Bahamas unerschwinglich.Also kaufen wir, was wir irgendwie verstauen können. Da man auf Kuba allerdings Alkohol nur in homöopathischen Dosen einführen darf muss gut geplant werden. Es darf ja nichts vom Zoll gefunden werden.
Irgendwie haben wir dabei Ameisen eingeschleppt. Nicht die Großen die wir kennen, nein, unsere sind winzig klein und legen ein Tempo vor, sind gleichzeitig überall und krabbeln sogar an einem hoch. Der Trick mit dem Backpulver hat nicht geklappt. Sie hatten sich ja auch in die Tüte, mit den von Jens geliebten Rosinenbrötchen verkrochen. Jetzt muss Gift her. Im Chinaladen werden wir fündig. Großzügig wird das Pulver im Schiff verstreut. Etwaige Bedenken über die Giftigkeit werden im Keim erstickt. Schließlich schlafen wir ja noch im Hotel. Morgen geben wir das Auto ab. Dann ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Lili ist aber in ein bis zwei Tagen startklar, so dass wir uns mit Alfons und Elvira uns auf den Weg nach Aruba machen können.
Heute wurde im Morgengrauen aber noch schnell der Mount Christoffel bestiegen. Eine, für unsere Altersgruppe herausfordernde Kletterei. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Unter der höher stehenden Sonne wäre der Aufstieg für uns nicht möglich und für alle Anderen verboten. Nach 10:00 wird der Aufstieg von der Parkverwaltung geschlossen.
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