Montag, 30. Juni 2025

30.06.2025 Patmos









Zwischen Samos und Patmos liegen nur wenige Seemeilen, die wir mit dem Nordwestlichem Wind wunderbar segeln konnten. Es gibt genügend gute Ankerbuchten. Wir entscheiden uns,  in der Nähe der Ortschaft Skala zu ankern. 2 km bis zum Ort. Gute Bussverbindung, gute Einkaufsmöglichkeiten. Patmos wird auch das „ Jerusalem der Ägäis „ genannt. 1983 erklärte das Griechische Parlament Patmos zur „Heiligen Insel“. Der Apostel Johannes hat hier in einer Höhle die Vision zur Niederschrift der Apokalypse erhalten haben. Wir hoffen, dass das kein schlechtes Omen ist. Patmos ist eine beschauliche Insel, wenn keine Kreuzfahrer dort sind. Wir treffen Per mit seiner Feeling 55. Zusammen erkunden wir die Insel mit dem Auto. Wunderschöne Badebuchten und Strände, abseits des Trubels. Langsam wird es wärmer. Die Sonne zeigt was sie kann. Wanderungen sind wegen der Hitze nicht mehr möglich. Aber das Wasser ist noch immer mit 21 Grad sehr erfrischend. Wir haben die letzten Tage sehr genießen können.






Mittwoch, 18. Juni 2025

17.06.2025 Samos

 Im Durchschnitt ist hier wirklich genug Wind. Als wir uns Samos näherten waren es, wie schon bei Ikaria, wechselnde Verhältnisse. Mal 5 kn, Motor an, mal 33 kn….

In der Ankerbucht vor dem Hafen von Ormos Marathokambou ging es dann so weiter. Nach drei Tagen entschieden wir uns dann doch für den Hafen. Auch im Hafen gibt es immer viel Wind. Es vergeht kein Tag unter 30 kn Wind. Aber wir liegen mit der Nase im Wind und können die Insel in vollen Zügen genießen. Nach nun 9 Hafentagen haben wir viele schöne Wanderungen unternommen und in sehr guten Restaurants richtig gut gegessen. 

Britta hat die Wanderungen akribisch geplant. Wenn möglich durch bewaldete Abschnitte mit der Möglichkeit eines Badestops. Wunderbar, nach anstrengenden Aufstiegen sich im oder mit Süßwasser zu erfrischen.


Samos ist die Insel des Pythagoras (570 v. Ch.).


Hoch oben in den Bergen hat sich Pythagoras in einer Höhle vor den Angreifern versteckt. In die Höhle ist eine kleine Felsenkirche  als Pilgerstätte gebaut. 
Der Auf und Abstieg hat uns Alles abverlangt. 
Auf unserer Wanderung zu den Potami Wasserfällen finden wir ein Restaurant, welches wie ein Schwalbennest an den Berghang gebaut ist. Noch niemals haben wir eine abenteuerliche Treppe gesehen.
Ich bin misstrauisch was die Stabilität betrifft.


Der Tunnel des Eupalinos entstand 600 v. Ch. und war als Wassertunnel 1000 Jahre in Betrieb. Der Bau des Tunnels dauerte etwa 10-15 Jahre, wobei man täglich etwa 15 cm mit dem Graben voran kam. Der 1036 m lange Tunnel gilt als eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. 

Samos ist natürlich auch die Insel des berühmten Samos Wein. Wer kennt ihn nicht, diesen süßen klebrigen Geschmack im Mund. Es gibt drei bis vier große Weingüter auf Samos, die eine Führung mit anschließender Weinprobe anbieten. Ich bin interessiert, Jens eher abgeneigt. Es ist ein Versuch wert und wir besuchen Pfingstmontag ein Weingut im Osten von Samos, das auf den Anbau von Weinen in Bioqualität setzt. Wir sind überrascht von der Harmonie und Frische der auch trockenen Weine. Selbst der berühmte Samos „ Süßwein „ hinterlässt einen angenehmen Geschmack. Nichts ähnelt dem klebrigen Zeugs von früher.  

Und immer wieder ein Kloster. Panagia   Spiliani Monatery mit der interessanten Höhlenkirche und der Quelle mit dem heiligen  Wasser. 

Oder Moni Megalis Panagias, ein, in einer wunderschönen Berglandschaft gelegenes Kloster. Perfekt restauriert. Die Kirche mit alten byzantinischen Malereien. Ein Ort der Ruhe.


Irgendwie fühlt es sich ja auch gut an im Hafen zu sein. Wunderbare Kneipen mit Tischen  im Schatten der Bäume. Der Strand direkt am Hafen. Die sauberen Duschen vor der Tür und dazu noch nette Nachbarn aus Deutschland. Wir haben es nicht eilig. In 10 Tagen kommt Lili in Leros schon aus dem Wasser. Bis dahin haben wir nur noch zwei Inseln auf dem Plan. 

Dienstag, 3. Juni 2025

03.06.2025 Ikaria (2/2)

 Weit abgelegen in der Ägäis im Mittelmeer liegt Griechenlands einzigartige Blue Zone, die auch als „die Insel, auf der die Menschen vergessen zu sterben“ bezeichnet wird: Ikaria. Bei den knapp 8.300 Einwohnern dreht sich der Alltag rund um Entschleunigung und einen entspannten Lebensstil. Ikaria ist eine Insel der Einheimischen. Nicht für Touristen gemacht. Keine aufgehübschten Gassen mit den immer gleichen Souvenirläden. Keine weißen Häuser mit blauen Fensterläden. Keine typisch griechischen Fotomotive. Ikaria ist nicht poliert. Und das macht für uns den Reiz dieser Insel aus. Und, danach suche ich seit zwei Jahren, es gibt viele heiße Thermalquellen. Wir liegen im Hafen von Agios Kyrikos. Der Hafen mit dem netten Hafenmeister. In 20 Minuten Fußweg kann man nach Therma laufen. Therma……. der Name ist Programm. In einer Felsengrotte sprudelt die heiße Quelle mit 60 Grad warmen, radioaktiven Wasser an die Oberfläche. Jens ist skeptisch. Radioaktiv….. das kann doch nicht gesund sein. Alle Berichte und Heilversprechen werden studiert. Doch dann lockt das warme Wasser in der Höhle. Ich kann nicht mit Worten beschreiben wie schön das war. In der Abenddämmerung mit netten jungen Leuten im warmen Wasser zu liegen und sich was zu erzählen. Und schon war die Radioaktivität kein Thema mehr. Eine nächste Quelle sprudelt etwas westlich von Agios Kyrikos. Diese ist allerdings schwer zu erreichen. Man muss über glitschige Steine klettern, um in das dampfende Nass zu gelangen. Bei Wellengang nicht zu machen. Und dann das Beste von Allem. Der Hafenmeister verrät uns, dass es im Hafen ebenfalls eine heiße Quelle gibt. 10 Meter von unserem Liegeplatz entfernt. Ebenfalls in einer kleinen Höhle. Das war der Moment, an dem wir noch drei Tage verlängerten und ab sofort jeden Tag zweimal in die Badewanne sprangen. Ich denke, es braucht mindestens zwei Wochen, um die versprochenen Heilwirkungen in den müden Knochen zu spüren. Vielleicht kommen wir ja noch mal wieder. Neben den Thermalquellen hat Ikaria noch einiges zu bieten. Wir mieten für zwei Tage ein Auto und fahren unseren 10 Punkte Plan ab. Ikaria wird durch die 1037 m hohe Gebirgskette Atheras geteilt. An vielen Stellen ist die Insel wild und unberührt. Bergziegen suchen ihre Wege entlang von Gestein und wild wachsenden Kräutern. Die Nordküste hat wunderschöne Ankerbuchten ( karibisch) und ist  insgesamt etwas lieblicher von der Bebauung. Nette Tavernen, mit Blick über das Wasser, laden zum Essen ein. Uns hat die Insel in ihren Bann gezogen. Der Abschied heute Morgen viel uns schwer. Noch eine Anmerkung zu Ikarus. In Seglerkreisen wird die Geschichte von Ikarus umgedeutet. Seine Flügel waren Segel. Und Ikarus hat die schwierigen Windverhältnisse um Ikaria unterschätzt und ist, ob der unvorhersehbaren Fallwinde, in Ikaria abgestürzt. Wie auch immer, das können wir bestätigen. Es ist nicht einfach von und nach Ikaria zu segeln. Die Fallwinde sind enorm. Von Flaute auf weit über 30 kn Windgeschwindigkeit dauert manchmal nur Sekunden.












Samstag, 31. Mai 2025

31.05.2025 Bis Ikaria 1/2

Südlich von Naxos liegen drei kleiner Inseln, die uns wärmsten empfohlen wurden. Koufonisia ist die östlichste Insel. Ganz im Osten der Insel liegt die Paralia Bucht. Umwerfend….. gefühlt finden wir uns auf den Bahamas wieder. Super sandiger Boden, türkisfarbenes Wasser, friedliche Umgebung. Im Ort gibt es alles was man braucht. Ein Ort der Beschaulichkeit. Für den nächsten Tag ist starker Nordwind (Meltemi) angesagt. Kein Problem, auf der 3 sm entfernten Nachbarinsel Schinoussa gibt es eine nach Norden geschützte Bucht, in die wir un gleich am nächsten Morgen verholen. Der Ankergrund in der Almyros Bucht ist schwierig. Steine und Felsplatten lassen den Anker rutschen. Beim Abtauchen des Ankers überfallen mich die fast durchsichtigen Quallen und beißen was das Zeug hält. Der Wind frischt auf. Nicht aus der angesagten Richtung. Wir liegen mit 20 kn auflandig. Dazu kommt eine unangenehme Welle und Regen. Was sage ich, es regent eine ockerfarbene Mischung aus Staub und Salz. Lili nimmt eine seltsame Verwandlung an. Aaaaaaallllles aber auch alles liegt unter einer dicken Staubschicht begraben. Das gefällt uns nicht. Mit viel Wind und in absolut dunkler Nacht gehen wir wieder auf unseren alten Ankerplatz zurück. Am nächsten Morgen wird das ganze Elend sichtbar. 



Wir waschen Lili und versuchen  wieder ein optisch ansehnliches Segelboot aus ihr zu machen. Unser nächstes Ziel sollte Amorgos sein. Aber der Wind hat uns weiter nordwestlich nach Donousa gebracht. Eine flach auslaufende Ankerbucht mit feinem Sand, kristallklarem Wasser und keiner Menschenseele. Donousa liegt abgelegen der ausgetretenen Pfade der Kykladen. Sie besteht aus einem Dorf mit wenigen Ferienhäusern und ganz kleinen Hotels und ist unter Naturliebhabern sehr geschätzt. Uns verzaubert die Insel vom ersten Moment an. Bislang das Highlight unserer diesjährigen Reise. Wir bleiben nicht lange. Der Wind gibt die Richtung vor. Und das heißt, 40 sm weiter nordöstlich nach Ikaria. 
Dazu später mehr. Diese Insel beansprucht ihre eigene Geschichte. 







Freitag, 23. Mai 2025

23.05.2025 Naxos und Koufonisi

 Nachdem wir den starken Wind in unserer Ankerbucht auf Paros gut abgewettert hatten, haben wir uns zwei Meilen weiter nach Kritikos, der zweitgrößten Stadt auf Paros verholt. Wir waren mit Maria und  Ekke (SY Schakti) verabredet und hatten einen schönen gemeinsamen Abend. Dann ging es nächsten Morgen unter Motor ein paar Meilen nach Naxos. Unser Hafenplatz war vorher reserviert. Der Hafen ist günstig aber wenn die großen Fähren kommen und gehen gibt es Tsunami. Wirklich, komplett aus dem Nichts springen die Boote gegen die Betonpier. Zur Abhilfe müssen wir unsere Lili mindesten 1,5m von der Pier entfernt festmachen. Hmmm, die großen haben eine Gangway, wir nicht. Wir können nicht an Land gehen. Zum Glück sagen alle Nachbarn, wir könnten über ihr Boot übersteigen….. das geht manchmal. Eine 65 Fuß große Yacht (Y7) hat eine hydraulisch ausfahrbare Gangway mit Fernbedienung. Aber wem nützt das, wenn die Crew von Bord ist. Alles in Allem fühlen wir uns hier nicht wohl. Der Ort ist megatouristisch. Am nächsten Morgen sind wir vor der großen Fähre weg. Aber dann wurde es immer besser. Wir hatten einen schönen Ankerplatz, mieteten für zwei Tage ein Auto und machten tolle Wanderungen. Die Insel ist sooo schön. Britta hat alle Sehenswürdigkeiten vermerkt und wir arbeiten das Programm ab. Alles ist in voller Blüte, die Sonne scheint und der Wind ist frisch. Es ist nicht zu heiß und einfach nur schön, um diese Jahreszeit. Naxos ist super! 







Aber es geht weiter nach Koufonisi. Das ist völlig anders. Wenig Tourismus, kaum eine Möglichkeit Geld auszugeben.


Das Wasser und die Strände sind traumhaft. Türkis, wie auf den Bahamas…. Wir genießen es….






Mittwoch, 14. Mai 2025

14.05.2025 Paros





 Wann, wie, wohin?

Wer sich die griechische Inselwelt anschaut, wird wissen was ich sagen will. Sooooo viele Inseln. Manche kleiner, manche größer, einige touristischer als andere. Wir brauchen einen Plan. Ich befrage das Internet, die Törnführer Griechenlands und es gibt reichlich Tipps von anderen Seglern. Ich verbringe Stunden damit, die richtige Route mit den interessantesten Inseln für uns raus zu suchen. Wenn endlich der Plan steht, rätscht der Wetterbericht dazwischen. Zurück auf Los. Allerdings gibt der Wetterbericht nicht die Situation um die Inseln wieder. Alles ganz anders…… soll der Wind aus Süd kommen, weht er zwischen den Inseln dann aus Nord. Ich habe den Eindruck, er weiß wohin wir wollen und zeigt uns den Stinkefinger. So auf unserer Tour von Milos nach, geplant Kimolos. Eine kleine Nachbarinsel von Milos. Gelandet sind wir auf Polyaigos. Eine Naturschutzinsel, glasklares türkisfarbenes Wasser. Schön für den Sommer. Jetzt hat das Wasser gerade mal 17 Grad. Kombiniert mit dem noch immer kaltem Wind……. an Baden nicht zu denken. Gut, dass wir den Motor gebraucht haben, so haben wir wenigstens warmes Wasser. Ab jetzt habe ich mir vorgenommen keine Reiseplanung mehr zu machen. Ich überlasse die Route der Naturgewalt. So sind wir den nächsten Tag los gesegelt, ohne zu wissen wo unser Ziel sein wird. Gelandet sind wir nach einer flotten Tour mit ordentlich Wind auf Antiparos. 




Einer kleinen Insel, gegenüber von Paros. Ich beginne mit der Planung für diese Insel. Interessante Felsformationen, eine große Tropfsteinhöhle, Wanderung zur Kapelle, schöner Ort. Aber…… der Wind bläst so heftig in die Bucht, dass nichts von meinen Planungen Wirklichkeit geworden ist. Einzig der Ort Antiparos lädt uns zu einem kurzen Spaziergang ein, bevor wir die letzten Meilen bis nach Paros motoren. Der Anker fällt in der Bucht von Parikia. Mit unserem SUP paddeln wir an Land und laufen in die Stadt. Es gibt hier einen Hafen, der meist mit Charterbooten belegt ist. Der Ort selbst ist ein Labyrinth von kleinen Einkaufsstraßen, die dem Tourist alles bieten. Von hübschen Restaurants, über edle Boutiquen bis zum Souvenirladen, eingebettet in historisches Gemäuer, ist alles vorhanden. Wunderschöne Plätze, wo man beim Sundowner, den Tag Revue passieren lässt. Hier lässt es sich die nächsten Tage aushalten. Ich begebe mich an die Planung der Top 10 der Sehenswürdigkeiten. Für den nächsten Tag ist eine Busstour nach Lefkes geplant, um von dort aus den Byzantinischen Wanderweg zu laufen. Und abend‘s dann in ein feines Restaurant namens „Levantis“. Lefkes ist ein Ort mit Postkartenformat. Alles was man sich von Griechenland vorstellt, wird hier wahr. Allerdings zurückhaltend touristisch. Der Tag hat uns bis hierher gut gefallen. Zurück, steigen wir in den falschen Buss und machen eine unfreiwillige Sightseeing Tour durch die Insel. Ich freue mich schon auf die außergewöhnliche Küche des Restaurants. Doch dann……nach einem Blick in denWetterbericht. 😩. Starker Nordwind ist angesagt. Wir sind gut beraten, uns eine geschützte Bucht zu suchen. Die Speisekarte löst sich in Wohlgefallen auf. Schade. Wir segeln noch die 9 Meilen um die Ecke in die nordöstliche Bucht von Naoussa. Hier liegen wir erst einmal gut. Allerdings kommt am Freitag Starkwind aus Süd. Wir müssen noch einmal den Ankerplatz wechseln um sicher zu sein, dass wir dem Wind Stand halten können.







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