Freitag, 13. November 2015

Der Calima

Mittwoch haben wir Arrecife Richtung Fuerte Ventura verlassen. Kathrin und David von der "Iris" sollten eigentlich schon dort sein, um an den Vorbereitungen zur Atlantik Odyssey (Seminare etc..) teilzunehmen, waren aber bis zu unserer Abreise leider nicht eingetroffen. Ca. eine Std. nachdem wir den Hafen verlassen hatten, konnten wir dann über Funk hören, wie sie sich im Hafen anmeldeten. Wirklich schade, dass wir uns nicht mehr getroffen haben. Wir sind dann zunächst wieder mal vorm Wind (für Nichtsegler: nerviger Rückenwind, bei dem die Segel und der Baum hin-und herschaukeln...bis man eigenlich mehr Lust hätte Motorboot zu fahren...) 20 sm nach Corralejo gesegelt. Der Hafen ist eigentlich nicht auf Gastyachten eingerichtet und wir hatten schon fast das größte Boot am Steg. Die Anmeldung war etwas abendteuerlich. Zuerst ist der Mann von der Security ganz wichtig. Hier muss ein Zettel mit allen Daten ausgefüllt werden, was einige Zeit in Anspruch nimmt, da er kein Englisch spricht. Spätestens bei der Ortsangabe und dem Strassennamen "Höbüschentwiete" scheint er zu kapitulieren. Das Ganze dann noch mal im Hafenbüro. Der Ort ist deutsches Rentnerparadies und manch einer mag denken, dass das doch passt. Uns gefiel es aber nur mäßig und wir sind dann auch wegen des angesagten, zunehmenden Windes weiter gen Süden gesegelt. 


Vorbei an den schönen Sandstränden Fuerte Venturas bis zum Hafen Puerto Castillo, der sich als zu klein und zu Überlaufen herausstellte. Wir also die Segel wieder hoch gezogen und weiter Richtung Gran Tarajal. Für Balou und Flying Fish, die sich nun auch auf den Weg gemacht hatten, war das eher eine nicht so gute Nachricht, weil sie von Arrecife bis Gran Trajal bis in die Dunkelheit segeln mussten.
Im Süd-Osten der Insel erheben sich mächtige, steil ins Meer abfallende Berge, die uns bei der Passage kräftige Winde mit über 30 kn bescheren.

Seit Tagen hören wir vom Deutschen Radiosender auf den Kanarischen Inseln, das Calima ist...
Das hätten sie doch nun eigentlich als deutscher Radiosender auch gern mal auf deutsch sagen können. Der Calima ist der vom Schirocco getriebene, feine Saharasand, von dem jährlich 1,5 Mio Tonnen  auf den Kanaren landet. Es führt dazu, dass die Sicht sehr trüb ist und am Horizont das Meer mit dem Himmel verschmilzt. Schleimhäute und Augen mögen dass meist auch nicht wirklich. Das hält sich aber bei uns in Grenzen.

Jetzt liegen wir wieder in trauter Runde mit Balou und Flying Fish zusammen in Gran Tarajal und freuen uns über den sicheren Hafen bei 30-40 kn Wind und Calima.


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