Nachdem wir nun 4 Nächte unterwegs waren sichten wir im Morgengrauen die
Silhouette von Porto Santo. Tagelang hatten wir außer Wasser nichts
gesehen und fühlten uns fast wie Kolumbus auf Entdeckungsreise.
Wir hatten ein Ziel vor dem Auge auf dass wir jetzt zusteuern konnten. Wir freuten uns auf ein idyllisches Badeparadies.
Als wir uns der Insel nähern staunen wir nicht schlecht über die
Farbenvielfalt der kargen Berge. Noch mehr staunen wir als wir die
Hafenansteuerung sehen. Ein kleiner, unscheinbarer Hafen in Mitten einer
Industrieanlage. Dazu ein weißes Gebäude welches einem Schneckenhaus
ähnelt und und recht futuristisch aussieht.
Wir machen zwischen zwei belgischen Schiffen fest, werden freundlich
empfangen und gleich mit den wesentlichen Dingen vertraut gemacht. Wo
gibt es Internet, wo ist das Hafenbüro, gibt es eine Waschmaschine, wo
ist der Supermarkt.
Der Zollbeamte lässt nicht lange auf sich warten und bittet uns in den nächsten 2 Stunden bei ihm einzuklarieren.
Wie schon so oft in Portugal werden wir sowohl beim Zoll als auch im
Hafenbüro sehr freundlich empfangen. Da der Hafen mittlerweile in
kommunaler Hand ist, sind die Liegegelder erfreulich niedrig.
Internet gibt es im "Schneckenhaus" dass nicht nur ein gutes Restaurant, sondern auch Treffpunkt und Kommunikationszentrale im Hafen
ist. So treffen wir David und Kathrin, zwei sehr nette Schweizer mit
ihrer Iris, die wir während unsrer Überfahrt schon auf dem AIS
beobachten konnten. Heike und Herwig Münch aus Hamburg, die wir vom TO
Treffen kannten haben sich ebenfalls eingefunden. Und schon hat sich
eine nette Gemeinschaft gebildet.
Wie schon erwähnt, sind wir mit der Fähre nach Madeira gefahren. Wir
hatten es ein bisschen eilig, da wir uns auf ein Wiedersehen mit Balou's
und Flying Fish freuten, die schon auf Lanzarote waren. Das Ankommen im
Lichtermeer von Funchal ist beeindruckend.
Tausende kleiner Lichter
ziehen sich die Berghänge hoch. Jens, der vor vielen Jahren schon mal
hier war, ist erstaunt über die Veränderungen. Ein neues, chices
Kreuzfahrerterminal ist kurz vor der Vollendung. Die ehemals kleinen
Restaurants am Wasser sind verschwunden. Hier ist eine Flaniermeile aus
Beton und Grünanalgen entstanden.
Der Stadthafen ist erweitert um das doppelte erweitert worden und wartet auf die Eröffnung. Das lässt hoffen in Zukunft hier einen Liegeplatz zu bekommen und somit den Flair dieser Stadt genießen zu können.
Wir hatten uns vorgenommen eine der berühmten Levadas entlang zu wandern.. Bekanntlich fließt das Wasser immer bergab. Also müssen wir erst mal bergauf. Im Tageslicht ist das Ausmaß der dafür nötigen Höhenmeter deutlich sichtbar. Also entscheiden wir uns, diese Hürde erst einmal zu umgehen indem wir die Gondel nehmen, die uns nach oben bringt. Immerhin haben wir nur zwei Tage Zeit und wollen möglichst viel erleben. Oben angekommen lässt der Regen, der diese Insel so grün macht nicht lange auf sich warten. Wir geben noch nicht auf und steuern unserem Ziel bergauf entgegen. Tief hängende Wolken und starker Regen lassen unser Vorhaben scheitern. Wir wettern bei Madeirapunsch und Törtchen den stundenlangen Regen in einem Café ab. Der Rückweg nach Funchal lässt uns erahnen was wir uns durch die Gondelfahrt erspart haben. Strassen mit bis zu 18% Gefälle sind keine Besonderheit. Wir haben Mühe uns auf den Beinen zu halten.Madeira ist eine Reise wert und das nicht nur zwei Tage. Es gäbe noch viel zu sehen und zu erwandern. Wir beschließen bei nächster Gelegenheit wieder zu kommen. Mittlerweile sind wir ja schon in Arrecife auf Lanzarote angekommem und wurden von Balou´s und Flying Fish überaus herzlich in Empfang genommen. Sie haben alles gegeben und wir hatten einen wunderschönen Abend an Bord der Balou.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen