Jetzt sind wir angekommen. Seit 8 Wochen fahren wir Kathi und Friedel von der Fenua hinterher, jetzt haben wir uns im Norden von Sardinien endlich getroffen. Genauso wie unsere Freunde aus Hamburg, Tom und Petra, die von Korsika kommend hier Station gemacht haben. Ein erstes Treffen mit SVAOe’ lern seit fünf Jahren. Die Freude war groß, natürlich gab es viel zu erzählen, es wurden die schönsten Leckereien gekocht und Ausflüge unternommen. Der Norden Sardiniens ist ein reines Segelparadies. Für jede Windrichtung findet man Buchten, in denen man in glasklarem Wasser gut geschützt ankern kann. Das Anlanden mit dem Dingi ist allerdings nicht so einfach. Die Strände sind bewacht, der Schwimmbereich ist mit Leinen abgesperrt und zudem ist es verboten, näher als 200m mit einem Außenborder an den Strand zu fahren. Bei Verstoß droht die Konfiszierung des Dinghi‘s. Es gibt keine Hotelburgen, sondern eher in die Landschaft eingepasste Ferienanlagen, die allerdings den Strand so gegen Eindringlinge abriegeln, dass man dort nur schwimmend anlanden kann. Ein weiteres ernst zu nehmendes Thema ist die Mülltrennung. Nicht etwa wie wir es bequemerweise gewohnt sind, alles in einen Beutel und ab damit. Weit gefehlt. Dachte ich doch wir Deutschen seien Profis in der Mülltrennung, hier wird mehr erwartet. Wir haben jetzt fünf verschiedene recycelfähige Plastiktüten zu beschicken. Auch im Supermarkt stellt sich nicht die Frage nach Plastiktüten. Alles was es dort gibt, ist kompostierbar. Geht doch. Das Trinkwasserthema, dass besonders mich immer umtreibt, war bisher kein Problem. In Cannigione lagen wir zwei Tage an der Mooring ( 30€ pro Nacht) incl. 300ltr. Wasser.
Kathi und Friedel kennen Sardinien wie wir ihre Westentasche. Um uns die Schönheiten des Landesinneren zu zeigen, haben wir uns mit den beiden Sportskanonen auf eine Wanderung eingelassen. Zunächst mit dem Auto durch die Weinberge zum Ausgangspunkt eines Rundwanderweges von 14 km Länge und 600 Höhenmetern. Um 11:00 beginnen wir bei strahlendem Sonnenschein die ca. 3 stündige Wanderung. Irgendwie geht es die erste Stunde nur bergab. Mir schwant Böses. 600 Höhenmeter wollen ja irgendwann bezwungen werden. Gegen 12:00 geht es los. Bis dahin waren wir im leichten Plauderton beschwingt unterwegs. Langsam wird es ruhiger, man hört Vogelgezwitscher, der Schweiß läuft, das Wasser wird langsam knapp. Die Mittagssonne setzt uns, Jens und mir, ziemlich zu. Ich appelliere an mein Inneres um durchzuhalten. Kathi und Friedel, zeigen keinerlei Ermüdungserscheinungen. Um 13:30 ist der Scheitelpunkt erreicht. Der leicht abfallende Rückweg lässt uns die eindrucksvolle Landschaft genießen. Eines ist sicher, Sardinien ist eine Reise wert. Und trotz dieser Mühe, war das nicht unsere letzte Wanderung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen