Samstag, 25. Mai 2024

25.05.2024 Chios

 Hier auf Chios gibt es viel Natur. Nur ein Katzensprung von der türkischen Küste entfernt, waren wir uns nicht sicher, ob Flüchtlinge allgegenwärtig sein könnten? Aber genau wie in Sizilien gibt es hier keine Probleme mit diesem Thema. Es gibt kaum Touristen und keine Flüchtlingen im Strassenbild. Wir liegen in der Chios Marina. Wie fast überall auf den Inseln gibt es gut geschützte Hafenanlagen, die nicht zu Ende gebaut wurden. Es gibt kein Wasser, keinen Strom und keine Sanitäranlagen. Aber es kostet auch nichts. Niemand interessiert sich für die Investitionen. Wir fragen jemanden, der schon sehr lange in Griechenland segelt. Er erzählt uns, dass die Infrastruktur mit EU-Mitteln finanziert wurde und die erste Zahlung erfolgte, wenn der Beton fließt….soweit sind die Projekte gekommen. Weiter geht es nicht und es gibt nur selten interessierte Investoren. Wenn überhaupt werden die Häfen von großen Charterbetrieben übernommen. Das bedeutet für uns vermutlich nichts gutes.

Soweit ist es hier auf Chios nicht, auf der fünftgrößten Insel Griechenlands mieten wir uns ein Auto und gehen ausgiebig wandern, besuchen die Sehenswürdigkeiten und gehen baden. Ein schönes Sommerleben.

Ein Strand für uns allein. Direkt neben dem neuen, unvollendetem Yachthafen von Limnos. 
Pyrgi ist eins der Mastix-Dörfer. Mastix ist ein Harz. Im Sommer wird die Rinde der Bäume angeritzt und man lässt das Harz abtropfen. Es fällt auf den zuvor gekalkten Boden und wird dann per Hand aufgesammelt und gesäubert. Dieses Harz wird, wegen der Form, die Tränen von Chios genannt. Das Harz enthält Oleanolsäure, welche zur Behandlung von Entzündungen im Mundbereich, der Speiseröhre oder des Magens verwendet wird. Auch für Rheumapatienten hat es sich als hilfreich erwiesen. Mastix wird sehr vielfältig eingesetzt. Chios ist eines der Hauptanbaugebiete weltweit. Als Likör ist es auch nicht zu verachten.
Die Häuser in Pyrgi sind aufwendig verziert. Hier wird Kalk aufgetragen, um dann mit einer Gabel geometrische Muster einzuritzen. 


Die Windmühlen von Chios sehen wir aus dem Cockpit in der Chios-Marina. Hier wurde seinerzeit Getreide gemahlen.

Überall Zeugnisse vergangener Kulturen. Hier die osmanischen Bäder. Direkt in der Stadt. Alles ist top renoviert und die Besichtigung ist kostenlos. Schade, dass man hier nicht mehr baden kann.


Das Kloster von Nea Moni ist ein besonderer Platz. Die Atmosphäre ergreift uns, hier ist es anders. Es ist ruhig und einfach schön……

Während der Osmanischen Belagerung, wurden hier 800 Mönche und viele Zivilisten erschossen. Heute wird das Kloster aufwendig renoviert. Nea Moni zählt zu den drei wichtigsten Sakralbauten des 11. Jahrhunderts und wurde in die Liste  des „UNESCO Weltkulturerbes „ aufgenommen.
Von nun an geht es bergauf… das nächste Kloster ist nicht für Besucher geöffnet.


Zum Abschluss des heutigen Tages noch einen letzten Programmpunkt aus den Top 10. Anavatos, eine noch gut erhaltene Byzantinische Stadt, auf einen 450 Meter hohen Felsen gebaut. Um der Belagerung durch die Türken, während des Unabhängigkeitskrieges 1821, zu entkommen, stürzte sich die Bevölkerung allesamt vom Felsen in den Tod. Das war das „Massaker von Chios“. Später wurde die Gegend von einem schweren Erdbeben erschüttert, so dass Anavatos fortan unbewohnt blieb. Heute wird der Aufbau der Stadt durch die Europäische Union gefördert. Aber das geht wirklich langsam voran….






2 Kommentare:

  1. Danke Ihr Lieben für die tolken Eindrücke!

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  2. Sorry, das waren DIE ZWEI GEBRÜDER z. Zt. aus Dünkirchen...

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