Montags bemüht sich Jens um den Spezialisten und lernt Gilson, einen netten jungen Mann mit einem bestechendem Lächeln kennen. Gilson kommt an Bord und untersucht den kranken Piloten mit den dazugehörigen Kabeln. Ein ernster Gesichtsausdruck verrät uns nichts Gutes. Der Pilot ist im Ruhestand und es muss ein neuer, junger, gut ausgestatteter Kollege her. Jens befürchtet ein finanzielles Desaster bei dem einzigen Spezialisten mitten im Atlantik. Es bleibt keine Wahl. Der neue Kollege wird bestellt und Gilson versichert mit seinem charmantestem Lächeln dass es nur 10 Tage, maybe less , dauern würde. Da der Preis auch noch erträglich ist lächelt auch Jens jetzt sein charmantestes Lächeln und lehnt sich entspannt zurück. Die Tage vergehen. Es gibt allerhand zu erleben und zu sehen. Nette Nachbarn am Steg, nette Gespräche, bei denen wir feststellen, dass wir nicht die einzigen sind, die einen neuen Piloten brauche. Miles und Angela, ein englisches Paar, warten nun schon die 3. Woche auf ihren Piloten.
Jens kommen Zweifel was die Zeitplanung angeht. Nach 10 Tagen fragt er nach ob es schon Neuigkeiten von dem Piloten gäbe. Die Antwort ist ein strahlendes Lächeln, diesmal mit Achseln zucken. Heute schreiben wir den 31.01.2016. Fünf Tage später muss Jens erfahren, dass Gilson der Spezialist leider im Krankenhaus ist. Dann steht der Karneval an. Das ist eine Zeit in Mindelo wo alle Menschen ausgelassen feiern, tanzen und kaum an Arbeit auch nur gedacht wird.
Jens schraubt schon mal den Rentner raus und bereitet alles für den neuen Kollegen vor. Das heißt, neue Leitungen ziehen und Befestigungen bauen. Alle Vorbereitungen sind getroffen , Jens hat es aufgegeben zu fragen und wir freuen uns, dass uns die Mitarbeiter im Ship Shop immer noch lächelnd begegnen.
Und dann, wenn man keine Erwartungen hat, passiert plötzlich etwas Unerwartetes. Gilson kommt Freude strahlend mit dem neuen Kollegen in der Verpackung und flüstert Jens zu, das ist der Pilot für die Engländer, den bauen wir bei euch ein. Jetzt zeigen wir unser charmantestes Lächeln.
Am 13.02.2016 nach 23 Tagen kommt Jens mit leuchtenden Augen aus den Tiefen des Schiffs und ruft: " Alles funktioniert ".
Das Glück ist vollkommen als Gilson die Rechnung bringt. Da Jens alles alleine eingebaut hat werden die veranschlagten 3 Technikerstunden von 344.- € von der Rechnung abgezogen. Mit so viel Entgegen kommen hätten wir nicht gerechnet.
Am Ende der Geschichte steht die Erkenntnis:
Zeit ist eine relative Größe,
Erwartungen werden zu viel Aufmerksamkeit geschenkt,
ein Lächeln zur richtigen Zeit kann Berge versetzen
und wenn alles funktioniert setzten wir unsere Fahrt fort.
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