Als wir im Dezember den Karibik Reiseführer kauften, hatten wir uns auf den jeweiligen Inseln die Highlights dick angestrichen. Somit hatten wir die Reise in die Gegend um Carriacou so geplant, dass wir pünktlich zum Maroon Festival hier waren. Jeden deutschen Segler, den wir vorher trafen, konnten wir wortreich überreden dieses Ereignis ja nicht zu verpassen.
Endlich einmal Raggae und Steel Drum bis zum Abwinken. Dazu typisches Essen und den Rumpunsch nicht zu vergessen.
Wenn bei uns ein Fest um 19:00 startet, dann wissen wir, dass es dann auch los geht.
Hier ganz anders. 19:00, wir waren pünktlich, da geht es erstmal los, Stühle aufzustellen, Musikinstrumente auf die Bühne zu bringen und ganz in Ruhe den Grill anzuzünden.
In dieser Phase des Festes kommt die Musik noch aus der Dose, verspricht aber ein wunderbarer Abend mit Tanz und Exotik zu werden. Wir fragen einen Einheimischen wann es denn los geht undhören, dass es noch 2 Std dauert. Wir sind dann noch mal mit dem Dinghi nach Hause gefahren. In diesen 2 Stunden hatten wir alle zusammen BBQ. Immer im Hinterkopf in zwei Stunden los zu gehen, um ja nichts zu verpassen.
Auf dem Festplatz angekommen fragen wir uns ob wir im Schottischen Hochland gelandet sind. Mit Geigen, Gitarre, Banjo wird hier eine Musik gemacht auf die alle Square Dance tanzen. Hacke, Spitze, Hacke, Spitze, sliiiiide. Dazu allerdings einen Hüftschwung, von dem wir nur träumen können. Es kommt zum Tanzwettbewerb und ausgerufen werden 100 EC$ als Preis. Da spricht mich doch ein junger Mann an, ob ich mit ihm tanzen will. Ich gebe diese Einladung gerne an Beate weiter, die sich allerdings genauso ziert wie ich. Daraufhin sagt er lächelnd, enjoy jour Day.
Der Geiger trifft nicht einen Ton, spielt aber mit solch einer Inbrunst und einer Lautstärke, dass uns die Ohren schmerzen.
Wir halten tapfer durch, denn irgendwann muss doch noch mal die Steel Drum Band kommen.
Was nach der Folklore kommt, lässt uns nur stauen. Eine Gruppe junger Mädchen aus Trinidad gibt einen Tanz zum Besten. Explosionsartig setzten sie sich in Bewegung und tanzen mit einer Spannkraft und Dynamik, dazu den Hüftschwung im Takt, dass uns der Mund offen stehen bleibt. Salto aus dem Stand gehört auch zum Repertoire. Dieses Gen ist uns leider nicht gegeben. Wir sind begeistert.
Die Musik war ganz anders als erwartet. Die Karibik hat mehr zu bieten, als Folklore.....
Vielleicht wird ja auch manch Deutschlandtourist auf unseren Festen enttäuscht, wenn er auf die weltberühmte Blasmusik wartet.
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