Wir haben unseren Wohnsitz vom Wasser auf das Land verlegt. Will man was von der Insel sehen, kann man das nur, wenn man sich ein Auto mietet um weitere Highlights abzuarbeiten. Für drei Nächte haben wir uns ein Appartement in Luqillo in Strandlage gemietet. Die Wohnanlage ist mit einem hohem Zaun und einer Schließanlage abgeschlossen. Will man zum Strand braucht man einen Schlüssel um durch das Tor zu kommen. Nachts sitzt die Dame von der Security am Tor und bewacht die Anlage. Mir kommen langsam Zweifel, ob wir es mit der Sicherheit an Bord nicht zu leicht nehmen. Hier ist es allerdings kaum zu Zwischenfällen gekommen, so dass wir uns einfach keine Sorgen machen.
Luquillo liegt direkt am Fuße des El Yunke Nationalparks. Amerikas einzigem Regenwald Park und damit Top Zwei der zu besichtigten Highlights. Es gibt einige Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Lea und ich entscheiden uns für den Weg bis auf die Bergspitze. Mittlerer Schwierigkeitsgrad. Die Männer zögern noch, können sich allerdings unserem Vorhaben nicht entziehen. Nach 1,5 Std erreichen wir über gut ausgebaute Wege den höchsten Berg Puerto Ricos. Der Rundumblick ist großartig. Hügelige Landschaft so weit das Auge reicht. Nur eins fehlt, das Gipfelrestaurant mit dem gekühlten Bier.
Nach drei Tagen im Osten fahren wir zu Highlight Nr. One nach Old San Juan, dem historischen Teil der Hauptstadt. Jens fährt uns mit einer unermüdlichen Geduld in dem nicht immer einfach zu überschauenden Straßenverkehr. Überholt wird sowohl rechts als auch links. Vorfahrtsregeln gibt es nicht. Wer zuerst kommt darf zuerst fahren. Einzig die Geschwindigkeit ist bei allen gleich. Auf dem Weg nach San Juan wird es dann etwas schwierig. Fünfspurige Straßen in jeder Richtung mit Autobahnkreuzen wie sie in Amerika nicht besser sein könnten. Und da passiert es. Die Abbiegespur war nicht so klar zu erkennen, so dass Jens die Kurve etwas zu eng genommen hat, mit dem Vorderreifen irgend etwas so heftig erwischt hat, dass der Reifen platt war. Zum Glück gab es ein Notrad.
Aber damit nicht genug. Kaum am Ziel angekommen gestalltet sich die Parksituation schwierig. Kurzerhand wird das Auto an der Ecke geparkt. Ist ja nur zum entladen. Ehe wir uns versehen steckt das rosa Knöllchen schon hinter dem Scheibenwischer. Nachdem dann auch noch die Putzfrau unsere gesamten Essenvorräte aus dem Kühlschrank entfernt hat, gehen wir in die Kneipe um die Ecke. Zufällig eine der zehn Besten Cocktail Bars der Welt. Wir bestellen etwas wovon wir nicht wissen was es ist, ganz dem Tagesmotto entsprechend " no risk no fun ".
Heute ist Karfreitag. Wir vertreiben uns den Tag in der Stadt. Überall wunderschön restaurierte Häuser, Plätze mit Bänken zum Verweilen und natürlich alle möglichen Geschäfte. Mir wird eine Cremeprobe in die Hand gedrückt mit der Frage ob ich nicht gerne fünf Jahre jünger aussehen möchte. Ich frage ob zehn auch möglich wären und schon sitze ich auf einem Kosmetikstuhl. Die Falten um die Augen werden begutachtet. Ehe ich mich versehe wird eine Creme aufgetragen, die das Übel beheben soll. Die Wundercreme soll die Kleinigkeit von 150$ kosten, dazu braucht man allerdings noch die Gesichtscreme. Noch mal 150$ . Kaufe ich beides zusammen, bekomme ich die Bodylotion, die mich von abgestorbenen Zellen befreit, zum Sonderpreis dazu. Ufff.
Wie komme ich unbeschadet, mit all meinen ins Gesicht geschriebenen Jahren, bloß wieder von diesem Stuhl. Jens greift ein, sagt er wolle das Ergebnis morgen begutachten. Dann könnte man immer noch entscheiden.
Jetzt noch die Karfreitagsprozession und es war mal wieder ein ereignisreicher Tag. Vermummungsverbot für die kath. Kirche?
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