Port Antonio ist die Stadt im Nordosten der Insel wo Errol Flyn sich in den 60er Jahren gut amüsiert hat. Die Marina ist nach ihm benannt, denn sowohl die Marina, als auch die gegenüberliegende Insel, Navi Island, befinden sich im Besitz der Erben. Lili liegt an der Mooring. 25 US $ plus 4US $ für die Duschen und den Müll fallen an. Dafür genießen wir ausgiebig die Duschen, die einem Wasserfall gleichen. Internet und eine hübsche Bar mit kleinem Swimmingpool sind vor Ort. Dann noch der Ort mit geschäftigem Treiben und wenig Tourismus. Wir können fast alles kaufen, Obst, Gemüse und sogar frisches Fleisch. Und dennoch ist es anders als in Port Morant. Ins Wasser gehen können wir hier nicht. Die Abwässer der Stadt werden in die Bucht geleitet. Es gibt zwar eine Kläranlage, die ist allerdings nicht in Betrieb.
Mit den täglichen Regenfällen verwandelt sich das Wasser der Bucht in eine schlammfarbene Brühe. Leider kommen dann auf einmal die vielen Plastikflaschen und Beutel und sonstiger Unrat am Boot vorbei. An den Stränden sammelt sich alles. Das scheint keinen zu stören. Wird es zu viel, wird kurzerhand ein Feuer gemacht und alles einschließlich Autoreifen verbrannt. Wir schauen resigniert zu. Selbst der Grill wird mit Plastiktüten angezündet. Das Huhn merkt nichts mehr davon. Und dann das Nachtleben. Freitags geht es los. Uns genau gegenüber ist der Hauptspot. Die Lautsprecher sind zur Bucht ausgerichtet. Mit Einbruch der Dunkelheit geht es los. Von wegen Bob Marly, Peter Tosch, gar Harry Bellafonte oder Marvin Gay. Auch hier hat sich der Musikgeschmack der Jugend geändert. Monotone Bässe, die die Kraft besitzen bei uns Herzrhythmusstörungen auszulösen, rauben uns den Schlaf. Gegen 5:00 dann endlich Ruhe. Jetzt haben die Hähne ihre Zeit den Morgen zu begrüßen. Samstag das gleiche Spiel, Sonntag dann nur noch bis 1:00.
Wir wären gerne die Nordküste weiter nach Westen gefahren, um uns die schönen Buchten entlang der Küste anzuschauen. Ja es gibt hübsche saubere Buchten, allerdings sind die bei Regenwetter auch nicht attraktiv und bei Nordwind schlecht geschützt. Also werden wir, wenn der Regen aufhört, die Küste mit dem Bus abfahren. Aus lauter Verzweiflung wird geputzt. Bis ins letzte Schwalbennest ( Staufächer ) bin ich vorgedrungen. Jens vergnügt sich mit dem Motor, Ventile einstellen und allerlei Wechsel von Öl und Filtern. Jetzt noch das Getriebeöl wechseln und Lili ist wie neu. Von Beginn der Reise bis jetzt haben wir 300 Motorstunden auf der Uhr. Weil die Wellendichtung unseres Saildrives im Verdacht steht demnächst schlapp zu machen brauchen wir Simmerringe. Mal sehen ob Elke und Rüdiger die auch noch aus Deutschland mitbringen können. Gut dass die beiden hier mit dem Kreuzfahrer ankommen. Sie bekommen jeden Tag neue Aufträge.
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