Mal was Technisches

An Anfang der Atlantiküberquerung hatten wir mit unseren Solarzellen genügend Energie für den täglichen und nächtlichen Bedarf.
Nun, in der Nähe unseres tropischen Ziels sieht das ganz anders aus. Erstens segeln wir mit Kurs Südwest gegen die Nachmittagssonne, wir und die Solarzellen sind Nachmittags im Schatten. Schön für uns, schlecht für die Batterien. Zweitens Funken wir viel mehr in der Weltgeschichte rum. Da senden wir auch schon mal mit 100 W. Die Kühlbox hat bei einer Innentemparatur von 30 Grad auch deutlich mehr zu tun als noch vor 2 Wochen...Kurzum, unsere Energieversorgung reicht nur mit Solarzellen nicht aus. Wir haben zum Glück eine Brennstoffzelle an Bord, die die fehlenden Ampere locker bringt. Das war aber auch nur als Notlösung gedacht und funktioniert nun auch gut. Besser, weil regenerativ und ohne zusätzlichen Treibstoff wär ein kleiner Schleppgenerator, der einfach am Heckkorb angebracht wird und vielleicht 5 Ampere bringen würde. Ich weiß gar nicht, ob es sowas gibt. Da werde ich demnächst mal Ausschau nach halten.
Unsere Hydrovane-Windsteueranlage arbeitet nach wie vor super gut unter allen Bedingungen. Aber vor ein paar Tagen hatten wir das erste mal das Gefühl Lili fährt zwar wie auf Schienen, aber auf ziemlich ausgefahrenen. Sie eierte buchstäblich am Heck hin-und her.
Nach längerem Suchen stellte sich heraus, dass feste Algenkluster (40 cm lang) sich um das Ruderblatt der Windsteueranlage gelegt hatten-ca.1m tief im Wasser. Die gingen von alleine überhaupt nicht mehr weg und hatten imense Auswirkungen. Da es hier viele solcher Algen gibt, habe ich nun schon mehrfach von der Badeleiter aus das Problem lösen können. Ist aber echt nicht einfach und Nachts ein NOGO...
Das sind zum Glück keine großen Sorgen aber vielleicht interessiert es den einen oder anderen Nachahmer??
Noch 326 Meilen. Etmal 145 bei 10-15 Knoten Wind.