Seit
zwei Tagen sind wir an einem großen Ziel unserer Reise angekommen. Jetzt schaue
ich zurück und lasse die Zeit noch einmal an mir vorbei ziehen. Was hatte ich
mir vorgestellt, was hatte ich erwartet. Das ist gar nicht einfach zu
beantworten. Ich hatte kein Bild von der Situation 14 Tage und Nächte nur von
Wasser und Horizont umgeben zu sein. Es war zu erwarten, dass wir viel Zeit
haben werden um zu lesen, um unseren Gedanken nach zu hängen, die Stille zu
erfahren und auch auszuhalten, um mit sich selber zu reden und Vergangenes an
sich vorbei streifen zu lassen. Auch hatte
ich vor in den langen Nächten endlich den Mann im Mond zu sehen, von denen
erfahrene Langstreckensegler sagen, er würde irgendwann, wenn man die Stille
der Nacht genießen kann, auftauchen. Zu letzterem muss ich sagen, ich habe es
immer noch nicht geschafft den Mondmann zu sehen, wahrscheinlich bin ich dazu
noch viel zu viel Anfänger. Die dunklen Nächte allein an Deck fand ich eher
gespenstisch. Ich war immer froh wenn Jens mich abgelöst hat.
Zeit
zu lesen hatte ich so viel wie noch nie in meinem Leben. Ich war erstaunt
wieviel Bücher am Ende gelesen waren. Nach ein paar Tagen konnte ich dann auch
die Stille um mich rum genießen und den Gedanken freien Lauf lassen. Was die
Zeit betrifft, so war es manchmal so, dass wir erstaunt waren, dass die Sonne
schon wieder am Untergehen war. Die Tage sind nur so dahingeflogen.
Ich
war froh, dass der Wettergott es mit uns so gut gemeint hat und uns beständiges
Wetter geschickt hat. Es gab nicht einmal die Situation, dass wir Sorgen hätten
haben müssen. Und mit Jens habe ich den besten Skipper den man sich nur
wünschen kann. Auch ist er nicht müde geworden mich mit meiner dauerhaften
Übelkeit zu ermuntern und auf zu heitern.
Wir
haben es zusammen geschafft. Für uns war es die weiteste Strecke die wir am
Stück auf dem Wasser waren, ein großes Erlebnis. Glücklich, gesund und
wohlbehalten am Ziel angekommen zu sein
Schön
waren auch die E Mails die uns unterwegs erreicht haben und zu wissen dass
viele liebe Menschen uns in Gedanken begleiten. Dafür möchten wir ganz herzlich
Danke sagen. Es liegt ja immer die Frage auf den Lippen, würde man so etwas
noch mal machen. Das lässt sich schwer beantworten. Das was uns hier jetzt
begegnet ist für uns einmalig. Das hätten wir sonst nie sehen können. Dafür
würde ich es wieder tun. Aber der Weg zu einer begeisterten Langstreckenseglerin
ist noch weit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen