Samstag, 14. September 2019

14.09.2019 Im Westen Siziliens


Es entspannt uns sehr, einen Winterliegeplatz für Lili gefunden zu haben. Noch mehr entspannt es uns, das Auto wieder abgegeben zu haben. Es scheint keine Verkehrsregeln zu geben. Es gilt das Gebot des Stärkeren. Wenn es gut geht, verständigt man sich kurz per Augenkontakt. Wer zu lange schaut, hat verloren. Rechts vor links..... wo denkt man hin. Gerne fährt der Italiener auf dem Mittelstreifen, um jederzeit nach rechts oder links ausweichen zu können. Regeln im Kreisverkehr, regeln sich irgendwie von selbst. In Unkenntnis der Ortslage wollten wir dann auch einmal Italienisch fahren, entgegengesetzt der Einbahnstraße. Kaum um die Kurve, kommt uns die Polizei entgegen. Ein kurzer Wortwechsel und die Herren in Uniform zeigen uns den richtigen Weg. Fahren voraus und verabschieden sich lächelnd.  Trotzdem hat Jens es geschafft das Auto in einem einwandfreiem Zustand zurück zu geben. Wir haben viel gesehen in diesen drei Tagen. Einen ersten Eindruck von Sizilien bekommen. Die Ausgrabungen  der griechischen Tempel aus fünfhundert vor Christus in Selinunte haben uns sehr imponiert. Wer war noch Zeuss, Apollon, Aphrodite oder Artemis? Was früher total langweilig war wird plötzlich interessant. Marinella, der kleine Küstenort mit seiner wildromantischen Küste lädt zum gemütlichem Mittagessen ein.  Weiter nach Mazara del Vallo. Nirgends ist der nordafrikanische Einfluss stärker zu spüren als hier. Eine tolle Stadt. Prächtige Bilder spielen sich vor unseren Augen ab. Die Weinprobe in Marsala verschieben wir auf den nächsten Tag. Wir können nichts mehr verarbeiten. Zu gewaltig sind die Eindrücke. So geht es am nächsten Tag weiter. Trapani an der Westküste, wäre ebenfalls ein optimaler Winterliegeplatz mit allem was man braucht. Große Weinanbauflächen weisen den Weg nach Marsala. Es ist Weinlese. Mit kleinen Traktoren werden die Weintrauben zur Kelterei gebracht. Die Straßen sind klebrig, es riecht nach Trester. Nicht nur Weintrauben gibt es in Hülle und Fülle. Das Angebot von Obst und Gemüse ist überbordend. An jeder Straßenecke stehen Gemüsehändler, die versuchen Melonen, Pflaumen, Pfirsiche, Tomaten, Paprika.......für kleines Geld zu verkaufen.
Zum Sonnenuntergang geht es nach Erice. Die historische Stadt ist ein Heiligtum und liegt hoch oben in den Wolken. Auf dem gleichnamigen Berg befand sich ein Tempel der Göttin der Liebe..... 
Nachdem wir am nächsten Tag das Auto am Flughafen in Palermo abgegeben haben, fahren wir mit dem Zug in die Innenstadt, um uns die stadtnahe Marina anzuschauen. Es gibt mehrere Stege und genau so viele Betreiber. Auf Sizilien ist es nicht selbstverständlich, dass eine Marina auch Duschen und Toiletten hat. Gibt es dennoch welche, beklagt man sich nicht über deren Zustand. Wieder werden wir so lange weiter gereicht, bis jemand gefunden ist, der Englisch spricht. Preislich sind sich alle einig. 60€ für 39 Fuß bis Ende Oktober. Aber nur die Sitimar Marina verfügt über „sanitäre Anlagen“. Der erste Eindruck von Palermo ist so widersprüchlich schaurig-schön, dass wir wie bei einem spannenden Krimi uns schon auf die Forstsetzung freuen.















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