Nach 4 Wochen fällt es uns schwer Gran Canaria zu verlassen. Wir haben viel gesehen und Neues entdeckt. Die Insel hat uns wirklich gut gefallen, der Hafen ist nicht nur preisgünstig sondern auch gut ausgestattet. Die zentrale Lage direkt in Las Palmas ist zwar etwas laut aber sehr zentral, so dass man fast alles zu Fuß erledigen kann.Aber nun wurde es Zeit wieder mal los zu fahren. Die Wetterprognose war gut, und die Strecke mit 54 sm eine schöne Tagesetappe. So sind wir bei strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und etwa 20 Kn aus NW aufgebrochen. Nach etwa 2sm, also noch in Hafennähe ruft Jens in diesen wunderschönen Morgen aus Leibeskräften: " Motor aus "!!!!!
Warum nur ???? Im Schiff schwimmen die Bodenbretter und das Wasser quillt fröhlich vor sich hin.
Kurzer Geschmackstest und es stellt sich heraus, es ist Süßwasser. Leichte Entspannung aber auch nur leichte, ich kann den Motor wieder starten. Der Schlauch von der Druckseite der Trinkwasserpumpe hat sich gelöst. Somit war der gesamte Trinkwasservorrat im Schiff. Nur gut dass es uns hier passiert ist und nicht 500sm auf See. Jens löst die Bodenbretter und wischt das Wasser welches die Pumpe nicht weggepumt hat in mühevoller schweißtreibender Arbeit raus.
Dann, zu allem Übel macht sich bei mir die Seekrankheit bemerkbar. Diesmal so heftig, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann und den Rest des Tages im Halbschlaf unter Deck verbringe.
Lili läuft zur Hochform auf. Mit durchschnittlich 8 kn und Wind aus 90 Grad läuft sie wie auf Schienen unserem Ziel entgegen.
Santa Cruz auf Teneriffa am Nachmittag. |
Hier treffen wir auf Rainer und Beate, die in der Vorbereitung zur großen Fahrt sind. Eigentlich wollten wir uns ihnen anschließen, um einen Teil der Strecke gemeinsam zu fahren. Allerdings macht mir meine immer wieder auftretende Migräne einen Strich durch die Rechnung . Jetzt hat mir Jens einen strikten Therapieplan auferlegt um die möglichen Auslöser dieser Attacken zu minimieren. Das heißt: Keinen Kaffee, keine Schokolade, keinen Alkohl, noch nicht mal alkoholfreies Bier, regelmäßiges Essen und schlafen und noch einiges mehr. So lange, bis ich mindestens 7 Tage ohne Migräne bin. Sollte das nicht funktionieren werden wir die Reise verschieben und zu Hause weiter nach möglichen Ursachen suchen. Bis dahin stehe ich unter strenger Kontrolle und hoffe das Beste.
Im Hafen von Santa Cruz spürt man die Aufbruchstimmung der Atlantic Odyssee, die morgen mit ca. 20 Schiffen nach Martinique startet. Überall wir gehämmert und gebohrt, Lebensmittel verstaut und die restliche Wäsche gewaschen. Das hat uns ebenfalls auf den Plan gerufen um nun endlich anstehende Arbeiten anzugehen. Als erstes wird der Lümmelbeschlag ( das ist das Verbindungsteil zwischen Baum und Mast ) ausgewechselt. Ich bin mit der Tube Politur unterwegs und sorge für den optischen Auffrischer. Nun fehlt nur noch die Montage der 2. Solarzelle nebst Regler.Zum Wetter gibt es keine guten Nachrichten. Im Moment zieht ein ausgedehnter Tiefausläufer dicht an den Kanaren vorbei, was zur Folge hat dass der gesamte Passatwind über hunderte von Seemeilen aufgehoben wird. Diejenigen, die morgen los fahren, haben alle Dieselkanister zusätzlich gefüllt um die nächsten Tage überstehen zu können. Was sind wir froh, dass wir unabhägig unsere Planung machen können.
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