Unsere letzte Etappe im Orka-Gebiet war wieder kein entspanntes Segeln, sondern geprägt durch maximale Landnähe. Wo immer es ging, fuhren wir auf 10-15m Wassertiefe. Spannend wurde es dann, wenn wir die weit ins Meer gebauten Tunfischnetze außen passieren mussten. Aber es ist für uns alles gut gegangen. Als wir dann bei Tarifa auf die Zielgerade nach Gibraltar einbogen, frischte der Wind deutlich auf und Lili zischte mit über 10 kn über Grund unserem Zielhafen entgegen. Weil es so gut voran ging, haben wir dann noch 25 Meilen bis Estepona drangehängt. Hier in der Alboran See gilt der alte Satz, das man den Wind nutzen muss, wenn er weht, noch viel mehr als anderswo. Es gibt im Grunde genommen nur drei Zustände. Kein Wind, zu starker Wind von vorn und sehr kräftiger Rückenwind. Das ist, wegen den von hinten anlaufenden Wellen, auch nicht immer einfach zu segeln. Aber unsere neue Lili ist downwind ziemlich schnell unterwegs.
Estepona ist ein netter Hafen, mit allem was man braucht. Allerdings hat uns die inflationäre Preisgestaltung gewundert. Haben wir 2021 noch 17€ in der Vorsaison bezahlt sind es jetzt schon 37€. Also sind wir am nächsten Tag einen Hafen weiter nach Marbella gefahren. War Marbella in den Sechzigern noch in einem Atemzug mit Cannes oder Nizza zu nennen, ist es heute eine fast normale Spanische Stadt mit einer sehr schönen Altstadt. Das mondäne hat sich nach Puerto Banus verzogen. Was für ein Glück für Marbella. Die Atmosphäre in Puerto Banus strotzt vor Who is Who. Die Ferrari‘s laufen Schau mit den Bentley‘s und Lamborghini‘s. Zurückhaltung ist nicht gewollt. Und dabei hat die Umgebung nichts feines. Wir kamen uns vor wie in einer unwirklichen Welt. Wir sind dann schnell wieder die acht Kilometer Promenade zurück nach Marbella gelaufen.
Nun ist erstmal Schluss mit dem Wind, kein Wind! Britta fliegt übermorgen nach Mallorca, um ihre Tochter und Enkeltochter zu besuchen und ich muss mal sehen, ob es in der nächsten Woche irgendwie weiter geht?
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