Dass es passieren würde war klar
und ist unausweichlich. Ich habe Sie gesehen. Etwa 6-8 cm lang, braun, flink, lichtscheu
mit festem Panzer. Eine Kakerlake……am Steg.
Aber wir sind nicht
unvorbereitet. Schon vor Wochen haben wir uns mit Spray und Kakerlaken-Fallen
ausgerüstet. Das Angebot in den Supermärkten ist reichhaltig und lässt auf
großen Bedarf schließen. Was mich nicht unbedingt beruhigt. Die Tipps der
erfahrenen Yachties sind vielfältig. Für jeden Tipp bin ich dankbar und alles
was das Internet an Informationen zur Kakerlakenbekämpfung zu bieten hat, wird
in Betracht gezogen. Jens befürchtet schon, dass wir durch die ausgebrachten
Kampfstoffe selbst Schaden nehmen könnten, noch bevor eines dieser Tiere es
geschafft hat an Bord zu kommen. Ich bin eher die Verfechterin der Prävention.
So haben wir uns noch mal reichlich mit Tupperdosen eingedeckt, damit alle
Lebensmittel an Bord luftdicht und fest verpackt werden können. Unsere Straßenschuhe
stehen ab sofort nur noch am Steg und Obst und Gemüse werden, nachdem die
Verpackung beseitigt wurde, gewaschen und genau inspiziert. Die Kakerlaken-Fallen
sind verteilt, die Sprühdose für den akuten Fall steht bereit.
Wir haben uns die Insel viel kleiner vorgestellt. Die Ansteuerung
war schon sehr beeindruckend. Die Farben und Formen der Berge, von ockergelb
bis rostrot, überzogen mit einem kleinen grünen Schimmer, zeigen eine ungeahnte
Vielfältigkeit. Die Südseite der Insel besticht durch den wunderschönen, kilometerlangen
Sandstrand. Und nicht zuletzt das Wasser. Jetzt weiß ich was der Begriff
„Blau-Wasser-segeln“ bedeutet. Das Wasser ist blau, so blau wie Tinte und doch
klar wie Kristall. Zum Strand hin wird es dann smaragdgrün. Und das Beste, ist
die Wassertemperatur. 26 Grad!!!
Endlich können auch wir mal ins Wasser ohne das Gefühl zu
haben in ein Saunatauchbecken zu steigen.
Wir haben Ende Oktober. Das macht sich an der Anzahl der
Schiffe im Hafen bemerkbar. Jetzt kommen noch einige Nachzügler auf dem Weg in
den Süden. Das Wetter verändert sich, es wird regnerischer und windiger. Wir
haben das Gefühl, dass die Sonne, der Sommer und die Segelgemeinschaft uns ein
gutes Stück voraus sind. So haben wir uns entschieden mit der Fähre nach
Madeira zu fahren, dort für 2-3 Tage ein Hotel zu beziehen und dann „ Madeira
kompakt“ zu machen. Dort können auch die unterwegs entstandenen Verletzungen
auskuriert werden. Jens hat sich beim Kaffee kochen gleich am 2. Tag unserer
schaukeligen Überfahrt die Hand verbrüht. Somit ist an Küchenarbeit an Bord
nicht mehr zu denken.
Da werden wir das Frühstücksbuffet im Hotel besonders
genießen. Vorher sind wir aber noch bei Kathrin und David, zwei Schweizern, zum Käsefondue auf SY "Iris" eingeladen. Da sind die Erwartungen natürlich genau so groß, wie die Vorfreude ;-))
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