Der rote Dieselkanister
Eigentlich wollte ich heute über Bermuda schreiben. „Bermuda, ein großer Golfplatz“ sollte der Blog heißen. Ich wollte schreiben wie es kam, dass wir zwei Bier für 32$ trinken und warum Jens sich strikt weigert eine originale Bermudashorts zu kaufen. Das muss warten, denn es gibt Wichtigeres zu berichten.
Gestern war es so weit. Lili ist startklar. Technisch und optisch in Höchstform, der Kühlschrank ist voll, Wasser getankt.
Bei strahlendem Sonnenschein in guter Stimmung wollen wir von Hamilton der Hauptstadt, nach St. George, um dort auszuklarieren. Noch in der Hafenausfahrt quittiert der Motor seinen Dienst. Er nimmt kein Gas mehr an, wir verlieren Fahrt und schließlich geht er aus. Jens startet nochmal, nichts mehr. Seine ersten Gedanken....Kraftstoffhahn, OK, Dieselpest, kann eigentlich nicht sein, haben alles Blitz sauber.....aber....
Gestern hatten wir 60 Liter Diesel aus den neuen roten 23 Ltr.. Kanistern in den Tank umgefüllt. Der erste Blick zum Motor zeigt, dass der Filter samt Diesel glasklar ist 🤭
Zum Glück ist etwas Wind, so dass wir aus der von Fähren stark befahrenen Hafeneinfahrt wieder zurück zum Ankerplatz segeln können.
Was ist die Ursache, was ist passiert? Gestern, bei dem Einfüllen des Diesels, haben wir Beide uns gewundert, warum er so klar war. Aber nur gedacht und nichts gesagt. Wir machen die Schnüffelprobe am Kanister. Es riecht nach Benzin. Jens füllt eine kleine Menge in ein Schnapsglas, zündet es an, und es brennt. Wir haben ein Diesel-Benzinbenzingemisch von 2:3 im Tank.
In Marsh Harbour hatten wir zuletzt getankt. Wir hatten die großen, roten Kanister dem Tankwart gegeben und gesagt, dass wir Diesel wollen. In der Zwischenzeit waren wir mit dem Füllen der Wasserkanister beschäftigt.
Entweder hatte der gute Man uns nicht verstanden, oder hat an was auch immer gedacht. Rote Kanister stehen für Benzin, gelbe für Diesel, blaue für Wasser. Er hat einfach wie vorgesehen, Benzin in die roten Kanister gefüllt und wir haben es nicht gemerkt.
Jens hat tiefe Sorgenfalten im Gesicht. Erst mal die 100 Ltr. Gemisch wieder aus dem Tank pumpen. Was für eine Schweinerei. Das ganze Schiff riecht, wir mit der Nase direkt davor. Zum Glück reichen unsere Kanister aus. Aber wohin mit so viel Altlast. Das müssen wir heute klären.
Jens wechselt alle Filter, dreht den Motor mit der Hand, so dass, jetzt Diesel, in alle Schläuche kommt, bevor der Motor gestartet wird. Was für eine Erleichterung, er springt an. Wir haben Glück gehabt.😅
Eigentlich waren wir abreisefertig, da der Wetterfrosch gutes Wetter für die Überfahrt angesagt hat. Heute fahren wir nach St. George, klarieren morgen aus und fahren mit einem Tag Verspätung los.
Vielleicht kann ich Jens doch noch überzeugen eine original Bermudashorts zu kaufen. Auf die obligatorischen schwarzen Kniestrümpfe kann man ja verzichten. 😉
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